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Der General von Dorsai

Der General von Dorsai

Titel: Der General von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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so schnell wie möglich den Heimatstützpunkt verlassen und weit fort sein, so daß man den wahren Zweck dieses Einsatzes nicht entdecken und ihnen nicht den Rückkehrbefehl erteilen konnte. Mit den Torpedos war auch Lee an Bord gekommen. Donal hatte sich daran erinnert, daß er seine Ordonnanz in der K4J zurückgelassen hatte. Lee hatte das Gefecht um Oriente recht gut überstanden. Er hatte sich in seiner Sicherheits-Hängematte festgeschnallt und sich in einem Sektor des Schiffes befunden, der von dem Treffer, der den Kontrollraum erwischt hatte, nicht in Mitleidenschaft gezogen worden war. Jetzt hatte Donal genaue Anweisungen für ihn.
    „Ich möchte Sie diesmal bei mir haben“, sagte er. „Sie sollen immer in meiner Nähe sein. Ich bezweifle sehr, daß ich Sie benötige. Aber wenn das der Fall sein sollte, will ich keine Zeit verlieren.“
    „Ich werde zur Stelle sein“, sagte Lee unbewegt.
    Sie hatten sich in der Kabine des Patrouillenführers unterhalten, die nun Donal zur Verfügung stand. Anschließend machte sich Donal auf den Weg zum Hauptkontrollraum, und Lee folgte ihm. Als sie das Nervenzentrum des Schiffes erreichten, waren die drei Schiffsoffiziere gerade mit der Berechnung der Phasenverschiebung beschäftigt, und Bannerman überprüfte die Werte.
    „Sir!“ sagte Bannerman, als Donal an das Pult trat. Als er ihn musterte, wurde Donal an den Mathematikoffizier seiner Schule erinnert. Und damit kam ihm plötzlich auch schmerzhaft zu Bewußtsein, wie jung er noch war.
    „Alles fertig für die Verschiebung?“ fragte Donal.
    „In etwa zwei Minuten. Da Sie keinen bestimmten Zielpunkt angegeben haben, nahm die Computerkalkulation nur wenig Zeit in Anspruch. Wir haben nur die üblichen Überprüfungen vorgenommen, um sicherzugehen, daß keine Kollisionsgefahr mit irgendeinem Objekt besteht. Ein Sprung über vier Lichtjahre, Sir.“
    „Gut“, erwiderte Donal. „Kommen Sie mit hierher, Bannerman.“
    Sie schritten zum größeren und weitaus leistungsfähigeren Kontrollauge hinüber, das sich in der Mitte des Raumes befand, und Donal betätigte einige Tasten. Ein Bild aus dem Visuellarchiv flammte in der Kugel auf. Es zeigte einen grünweißen Planeten mit zwei Monden, der im hellen Schein einer Sonne vom GO-Typ durch die Nacht des Alls glitt.
    „Die Apfelsine und die beiden Kerne“, sagte Bannerman. Freiland besaß keinen Mond, und die Bewohner dieser Welt drückten mit diesen Worten ihre Abneigung gegenüber natürlichen planetaren Satelliten aus.
    „Ja“, sagte Donal. „Newton.“ Er blickte Bannerman an. „Wie nahe können wir mit der Phase an den Planeten heran?“
    „Wir können den Austrittspunkt der Phase so nahe an den Planeten legen, wie Sie wollen“, antwortete Bannerman. „Wissen Sie, bei Sprüngen im interstellaren Raum sind Orientierungsmanöver notwendig, um die jeweilige Position genau zu berechnen. Doch die exakten Positionen der zivilisierten Planeten kennen wir bereits. Wenn wir einen entsprechenden Sicherheitsabstand zu ihren Verteidigungsschiffen berücksichtigen, Sir, dann würde ich sagen …“
    „Ich habe nicht nach einem Sicherheitsabstand zu den Verteidigungsschiffen gefragt“, erwiderte Donal ruhig. „Ich sagte – wie nahe?“
    Bannerman sah erneut auf. Sein Gesicht war nicht blaß, wirkte jetzt aber irgendwie starr. Er blickte Donal einige Sekunden lang wortlos an.
    „Wie nahe?“ wiederholte er. „Bis auf zwei Planetendurchmesser.“
    „Ich danke Ihnen, Kapitän“, sagte Donal.
    „Phasenverschiebung in zehn Sekunden“, kündigte die Stimme des Ersten Offiziers an, und er begann mit dem Countdown. „Neun Sekunden … acht … sieben … sechs … fünf … vier … drei … zwei … eins … Verschiebung !“
    Sie sprangen.
    „Ja“, sagte Donal, als hätte die Phasenverschiebung seinen Gedankengang nicht im geringsten unterbrochen. „Wir werden hier draußen an diesem netten und abseits gelegenen Ort ein Manöver durchführen, und ich möchte, daß alle Schiffe daran teilnehmen. Wenn Sie bitte eine Kapitänskonferenz einberufen würden, Kapitän Bannerman …“
    Der Angesprochene trat ans Kontrollpult und gab die Anordnung durch. Eine Viertelstunde später – nachdem alle Junior-Offiziere aus der Zentrale hinausgeschickt worden waren – versammelten sie sich in dem nun ruhigen und leeren Kontrollraum von Bannermans Schiff. Und Donal erklärte, was er vorhatte.
    „Theoretisch besteht der Auftrag unserer Patrouille darin, Aufklärungsaufgaben

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