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Der General von Dorsai

Der General von Dorsai

Titel: Der General von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Lludrows erster Zurückweisung seiner Idee hatte er sich ziemlich genau überlegt, wie der Angriff auf Newton durchgeführt und wie der Befehlshaber vorgehen mußte. Sein Plan setzte eine kampfstarke und schlagkräftige kleine Flotte von dreißig Schiffen der ersten Klasse voraus, die in Dreiecksformation zu je drei Subpatrouillen mit zehn Schiffen eingesetzt werden sollten.
    „Wissen Sie“, erklärte Lludrow, „es geht nicht darum, wie viele Schiffe ich zur Verfügung habe – selbst nach den Verlusten, die wir gerade erlitten haben, umfaßt meine Blaue Patrouille noch allein siebzig Schiffe der ersten Klasse. Die Frage ist, wie viele Schiffe ich Ihnen für den Einsatz anvertrauen kann: Zumindest die Offiziere und wahrscheinlich auch die Mannschaften werden rasch erkennen, daß es sich um ein Unternehmen handelt, das hinter dem Rücken des Generalstabs gestartet und deshalb eigentlich auf rein freiwilliger Basis durchgeführt werden sollte. Die Kapitäne dieser fünf Schiffe würden für mich persönlich durchs Feuer gehen – sonst hätte ich sie gar nicht ausgewählt.“ Er sah Donal an. „Also gut“, fügte er hinzu. „Ich weiß, es ist unmöglich. Stimmen Sie mir da ruhig zu, dann können wir die Sache abhaken.“
    „Kann ich auf den Gehorsam der Kapitäne zählen?“ fragte Donal.
    „Das kann ich Ihnen garantieren.“
    „Ich werde improvisieren müssen“, sagte Donal. „Ich fliege mit den Schiffen hin, sehe mir die Situation an und überlege, was sich machen läßt.“
    „Das ist nur fair. Damit wäre also die Entscheidung gefallen.“
    „Ja“, sagte Donal.
    „Dann kommen Sie mit.“ Lludrow wandte sich um, führte ihn aus dem Büro hinaus und durch verschiedene Korridore zu einer Schleuse. Sie traten hindurch und gelangten so zu einem hier für sie bereitstehenden kleinen und leeren Kurierboot, das sie in knapp fünfzehn Minuten zu einem Schiff der ersten Klasse brachte.
    Als ihn Lludrow in den großen und komplexen Hauptkontrollraum dieses Schiffes führte, wurden sie dort von fünf Senior-Kapitänen erwartet. Lludrow erwiderte den militärischen Gruß eines grauhaarigen und kräftig wirkenden Mannes, der sich durch das Salutieren als der Kapitän dieses besonderen Schiffes auswies.
    „Kapitän Bannerman“, stellte Lludrow ihn Donal vor. „Kapitän Graeme.“ Donal verbarg seine Überraschung ziemlich gut. Da er so in Gedanken versunken gewesen war, hatte er ganz vergessen, daß er für diesen Einsatz befördert werden mußte. Man konnte einem Verbindungsoffizier im Stabsrang eines Kommandeurs kaum das Kommando über fünf Kapitäne von Schiffen der ersten Klasse erteilen.
    „Meine Herren“, sagte Lludrow und wandte sich an die anderen Offiziere des geplanten Einsatzes. „Ich bin dazu gezwungen, Ihre fünf Schiffe etwas überstürzt zu einer neuen Subpatrouille zusammenzustellen. Kapitän Graeme ist Ihr neuer Vorgesetzter. Sie bilden eine Aufklärungseinheit und nehmen gewisse Sondierungsaufgaben im Feindgebiet wahr. Und ich möchte mit Nachdruck betonen, daß Kapitän Graeme absolute Befehlsgewalt besitzt. Sie werden jeder einzelnen seiner Anordnungen ohne Widerspruch Folge leisten. Nun, möchte jemand von Ihnen noch eine Frage stellen, bevor er das Kommando übernimmt?“
    Die fünf Kapitäne schwiegen.
    „Also gut.“ Lludrow stellte die Männer Donal der Reihe nach vor. „Kapitän Graeme, dies ist Kapitän Aseini.“
    „Bin erfreut“, sagte Donal und schüttelte ihm die Hand.
    „Kapitän Cole.“
    „Angenehm.“
    „Kapitän Sukaya-Mendez.“
    „Zu Diensten, Kapitän.“
    „Kapitän el Man.“
    „Mir eine Ehre“, sagte Donal. Das zernarbte Gesicht eines gut dreißig Jahre alten Dorsai blickte ihn an. „Ich glaube, ich kenne Ihren Familiennamen, Kapitän. Südkontinent, in der Nähe von Tamlin, nicht wahr?“
    „Bei Bridgevort, Sir“, antwortete el Man. „Ich habe von den Graemes gehört.“ Donal ging weiter.
    „Und Kapitän Ruoul.“
    „Erfreut.“
    „So, das wär’s“, sagte Lludrow und kehrte mit raschen Schritten zurück. „Ich überlasse Ihnen jetzt das Kommando, Kapitän Graeme. Brauchen Sie irgendwelche bestimmten Ausrüstungsgüter?“
    „Torpedos, Sir“, antwortete Donal.
    „Ich sorge dafür, daß sich die Waffenbestückung mit Ihnen in Verbindung setzt“, sagte Lludrow. Und ging.
    Fünf Stunden später und beladen mit ein paar hundert zusätzlichen Torpedos starteten die fünf Schiffe der Subpatrouille und nahmen Kurs auf den tiefen Raum. Donal wollte

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