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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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Hydraulikkolben qualmte ein Kabel. Er schlug den Hemdsaum um seine Hand und riss es heraus, dann drehte er sich zu Fiona um. »Wir brauchen ein neues Kabel. Irgendwo muss hier eins sein.«
    »Beeilung, Commander.«
    Das Rauschen schwoll bedrohlich an, trotzdem war Baldrics eindringliches Geflüster zu verstehen: »Schließen Sie sich uns an. Eine Expertin wie Sie könnten wir gut gebrauchen.«
    Trotz seiner Panik ließ Baldric offenbar nichts unversucht.
    Gray spitzte die Ohren. Würde Anna sie verraten? Er gab Fiona ein Zeichen. »Werfen Sie mir den Sender zu.«
    Sie gehorchte. Er fing das Gerät auf und brach die Antenne ab. Es blieb keine Zeit mehr, ein intaktes Kabel zu suchen. Er würde die Lücke überbrücken müssen. Er rammte die Antenne zwischen die Kontakte und trat vor das Steuerpult, an dem ein großer Kipphebel ins Auge fiel. Die Anordnung war selbsterklärend.
    Oben stand Op und unten Onder’aan .
    Auf und ab.
    Nicht gerade Hightech.
    »Anna«, sagte Gray ins Funkgerät. »Sie und Baldric können wieder rausklettern.«
    »Das geht nicht, Commander. Einer von uns muss das Loch im Deich stopfen. Wenn wir beide rausgehen, fliegt die Glocke auf der Stelle in die Luft.«
    Gray schloss die Augen. Auf Baldric allein war kein Verlass.
    Das Rauschen schwoll an seinem Ohr zu einem dumpfen Brausen an.
    »Sie wissen, was Sie zu tun haben, Commander.«
    Er betätigte den Hebel.
    Ihre letzten Worte drangen an sein Ohr. »Sagen Sie meinem Bruder … dass ich ihn liebe.«
    Als er das Funkgerät sinken ließ, presste sie noch einen Satz hervor – ob es ihre Entgegnung auf Baldrics Angebot war, eine abschließende Rechtfertigung oder nur für ihre eigenen Ohren bestimmt, würde er niemals erfahren.
    »Ich bin kein Nazi.«
    15:19
    Lisa kniete und hielt Painter in den Armen. Auf einmal kam ein gewaltiges Maschinendröhnen aus dem Boden. Der gewaltige Bleischutz stieg zur Decke auf, das grelle blaue Licht erlosch.
    Sie richtete sich halb auf. Anna war noch dort drinnen. Auch Monk trat unwillkürlich einen Schritt auf den sich schließenden Berstschutz zu.
    Ein verzweifelter Schrei drang heraus.
    Der alte Mann hatte ihn ausgestoßen. Er krallte die Finger um den oberen Rand und versuchte sich festzuhalten. Zu spät. Der Schutzschild stieg so hoch, dass er nicht mehr herankam, und rastete in der kreisförmigen Deckenvertiefung ein.
    Baldrics gedämpftes Geschrei war noch immer zu hören.
    Dann spürte es Lisa. Im Bauch. Ein gewaltiger Energieausbruch. Dafür gab es keine Worte. Ein Erdbeben ohne Erschütterung. Dann nichts mehr. Totenstille. Die Welt hielt den Atem an.
    Painter stöhnte, als hätte er Schmerzen.
    Sein Kopf ruhte auf ihrem Schoß. Sie untersuchte ihn. Seine Augen zeigten das Weiße. Sein Atem rasselte. Sie schüttelte ihn behutsam. Keine Reaktion. Semikomatös. Es ging mit ihm zu Ende.
    »Monk …!«
    15:22
    »Beeilung, Gray!«, schrie Monk ins Funkgerät.
    Gefolgt von Fiona stürmte Gray die Treppe hoch. Im Maschinenraum hatte er sich gerade noch die Zeit genommen, ein Ersatzkabel zu suchen und die Hydraulik zu reparieren. Er hatte nicht alles verstanden, was Monk ihm mitgeteilt hatte, doch die Leerstellen füllte er mit dem, was er bereits wusste. Painter war irgendwie verstrahlt worden, und die Glocke stellte die einzige Möglichkeit dar, ihn zu heilen.
    Als er sich der fünften Ebene näherte, vernahm er Stiefelgepolter, das sich ihnen näherte. Gray zog die Pistole. Was nun?
    Auf der Treppe tauchte ein großer, kreidebleicher Mann mit buschigen Brauen auf, der ihm fast entgegenfiel. Sein Hemd war blutdurchtränkt. Das Gesicht war bis zum Hals aufgekratzt. Die gebrochene Hand hielt er sich an den Bauch.
    Gray hob die Waffe.
    Fiona rannte an ihm vorbei. »Nicht schießen. Der steht auf unserer Seite.« Mit leiserer Stimme setzte sie hinzu: »Das ist Annas Bruder.«
    Der Hüne stolperte an ihnen vorbei. Fiona erkannte er, doch als er Gray sah, kniff er misstrauisch die Augen zusammen. Mit dem Gewehr deutete er nach oben. »Blockiert«, knurrte er.
    Dann hatte ihnen der Hüne die Atempause also mit seinem eigenen Blut erkauft.
    Sie rannten zum Glockenraum. Gray wusste jedoch, dass er Gunther vorbereiten musste. Nachdem Anna sich geopfert hatte, war er ihm das schuldig. Er berührte ihn am Ellbogen.
    »Ich muss Ihnen etwas sagen …«, setzte er an.
    Gunther wandte den Kopf und spannte sich an. Sein Gesicht nahm einen gequälten Ausdruck an, als rechnete er mit dem Schlimmsten.
    Gray erklärte ihm in

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