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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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zweihundertfünfzigtausend Euro auf das Konto des Auktionshauses überwiesen. Somit konnte er bis zweieinhalb Millionen mitbieten. Das entsprach dem doppelten Schätzwert der Bibel. Wenn er sie erwarb, könnte er sie anschließend in aller Ruhe in Augenschein nehmen.
    Er musste an Logan Gregorys Ermahnung denken. Indem er Fiona hierher gefolgt war, hatte er bereits gegen dessen Anweisungen gehandelt. Nein, er wagte es nicht, sich noch weiter auf die Sache einzulassen.
    Er spürte, dass Fiona ihn ansah.
    Wenn er mitbot, würde er sie beide zur Zielscheibe machen. Und wenn er überboten wurde? Dann hätte er ihrer beider Leben umsonst in Gefahr gebracht. War er heute nicht schon leichtsinnig genug gewesen?
    »Meine Damen und Herren, wie lautet Ihr Eröffnungsgebot für das letzte Los dieser Veranstaltung?«, sagte Ergenschein würdevoll. »Sollen wir mit einhunderttausend eröffnen? Ah, ja, da werden einhunderttausend geboten … und zwar von einem Bieter, der bislang noch nicht in Erscheinung getreten ist. Wie schön. Nummer 144.«
    Gray senkte das Bieterschild. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet. Damit war er in den Ring gestiegen.
    Fiona lächelte über beide Ohren.
    »Und da wird das Gebot verdoppelt«, sagte Ergenschein. »Zweihunderttausend von der Nummer 002!«
    Die Stummfilmstars.
    Alle sahen ihn an, auch das Pärchen in der ersten Reihe. Zu spät, jetzt noch einen Rückzieher zu machen. Er hielt das Bieterschild hoch.
    So ging es zehn spannende Minuten lang hin und her. Alle Anwesenden waren sitzen geblieben. Sie wollten sehen, wer die Darwinbibel ergattern würde. Die allgemeine Stimmung war auf Grays Seite. Zu viele waren von der Bieternummer 002 überboten worden. Und als die Zweimillionenmarke erreicht und der Schätzwert damit weit überboten wurde, war ein aufgeregtes Gemurmel zu vernehmen.
    Plötzlich steigerte sich die Spannung noch weiter, als sich ein Telefonbieter ins Getümmel warf, doch als die Nummer 002 ihn überbot, gab er kein Gegengebot mehr ab.
    Gray hingegen schon. Zwei Millionen und dreihunderttausend. Allmählich bekam er feuchte Hände.
    »Zwei Millionen und vierhunderttausend von der Nummer 002! Meine Damen und Herren, bitte bleiben Sie auf Ihren Plätzen.«
    Gray reckte abermals das Bieterschild.
    »Zwei Millionen und fünfhunderttausend.«
    Damit war für Gray das Ende der Fahnenstange erreicht. Als das Pärchen unerbittlich das Bieterschild hob, konnte er nurmehr hilflos zusehen.
    »Drei Millionen«, sagte der blasse junge Herr, des Spiels überdrüssig. Er erhob sich und blickte Gray herausfordernd an.
    Gray war an seinem Limit angelangt. Selbst wenn er gewollt hätte, mehr konnte er nicht bieten. Das Bieterschild auf dem Schoß, schüttelte Gray den Kopf und gestand seine Niederlage ein.
    Der Fremde verneigte sich von Gegner zu Gegner und tippte sich an einen imaginären Hut. Gray bemerkte auf dem Häutchen zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand des Mannes einen bläulichen Fleck. Eine Tätowierung. Auch seine Begleiterin, wohl seine Schwester und vielleicht sogar seine Zwillingsschwester, hatte an der linken Hand ein ganz ähnliches Zeichen.
    Gray prägte sich die Tätowierung ein, denn vielleicht ließ sich später daraus auf die Identität der beiden Bieter schließen.

    Der Auktionator lenkte ihn ab.
    »Damit scheint Los Nr. 144 verkauft zu sein!«, verkündete Ergenschein. »Keine weiteren Gebote mehr. Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten.« Er hob den Hammer, hielt ihn einen Moment lang in der Schwebe und ließ ihn dann auf den Rand des Pultes niederfallen.
    Es wurde höflich applaudiert.
    Hätte Gray gewonnen, wäre der Beifall stürmischer ausgefallen. Allerdings wunderte er sich, dass Fiona ebenfalls klatschte.
    Sie grinste ihn an. »Verschwinden wir.«
    Sie schlossen sich den zum Ausgang strömenden Besuchern an. Einige Auktionsteilnehmer brachten Gray gegenüber ihr Mitgefühl zum Ausdruck. Bald darauf standen sie auf der Straße. Alle gingen getrennte Wege.
    Fiona zog ihn mit sich zu einer Konditorei mit Chintzvorhängen und schmiedeeisernen Kaffeetischen. Sie wählte einen Tisch in der Nähe einer Vitrine voller Windbeutel, Petit Fours, Schokoladeeclairs und Smørrebrød, dem allgegenwärtigen dänischen Sandwich.
    Ohne die kulinarischen Verlockungen zu beachten, strahlte sie Gray übermütig an.
    »Worüber freuen Sie sich so?«, fragte Gray. »Wir wurden überboten.«
    Er saß dem Fenster gegenüber. Sie mussten vorsichtig sein. Trotzdem hoffte er,

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