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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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dass die Gefahr jetzt, da die Bibel verkauft war, vorbei wäre.
    »Wir haben sie drangekriegt!«, sagte Fiona. »Drei Millionen! Fantastisch!«
    »Ich glaube, Geld bedeutet denen nicht viel.«
    Fiona zog die Haarnadel aus dem Knoten und schüttelte ihr Haar aus. Plötzlich wirkte sie zehn Jahre jünger. Belustigung und Schadenfreude lagen in ihrem Blick.
    Gray hatte auf einmal ein flaues Gefühl im Magen.
    »Fiona, was haben Sie getan?«
    Sie legte die Handtasche auf den Tisch, schob sie Gray entgegen und hielt sie auf. Er neigte sich vor.
    »Ach, Gott … Fiona …«
    In der Handtasche war ein dicker Wälzer mit ramponiertem Ledereinband.
    Das Gegenstück der Darwinbibel, die soeben den Besitzer gewechselt hatte.
    »Ist das die echte Bibel?«, fragte Gray.
    »Ich habe sie dem blinden Wichser im Hinterzimmer vor der Nase weggeschnappt.«
    »Wie haben Sie das angestellt?«
    »Der alte Trick: ein bisschen Ablenkung, und dann die beiden Bücher ausgetauscht. Hab den ganzen Tag nach einer Bibel in der passenden Größe gesucht. Anschließend musste ich sie natürlich noch ein bisschen herrichten. Aber dann brauchte es nur noch ein paar Tränen, ein bisschen Geschrei und etwas Fummelei …« Sie zuckte die Schultern. »Und eins, zwei, drei, da war’s passiert.«
    »Aber wenn Sie die Bibel schon hatten, warum wollten Sie dann, dass ich mitbiete?« Plötzlich machte es bei Gray Klick. »Sie haben mich benutzt.«
    »Damit diese Schweine drei Millionen für eine billige Fälschung zahlen!«
    »Sie werden bald merken, dass das nicht die echte Darwinbibel ist«, sagte Gray mit wachsendem Entsetzen.
    »Ja, aber bis dahin bin ich längst weg.«
    »Und wo wollen Sie hin?«
    »Ich begleite Sie.« Fiona schloss die Handtasche.
    »Das werden Sie nicht.«
    »Wissen Sie noch, was Omi über die aufgelöste Bibliothek gesagt hat? Daher stammte die Darwinbibel.«
    Gray wusste, was sie meinte. Grette Neal hatte angedeutet, jemand versuche, eine alte wissenschaftliche Bibliothek zu rekonstruieren. Sie hatte ihm eine Kopie des Kaufbelegs gegeben, doch die war bei dem Überfall ein Opfer der Flammen geworden.
    Fiona tippte sich an die Stirn. »Ich habe mir die Adresse eingeprägt.« Sie streckte die Hand aus. »Was sagen Sie?«
    Widerwillig wollte er einschlagen.
    Im letzten Moment zog sie die Hand zurück. »Ich bin doch nicht blöd.« Sie streckte den Arm erneut vor und hielt die Hand auf. »Erst möchte ich Ihren echten Pass sehen, Sie Wichser. Glauben Sie etwa, ich würde eine Fälschung nicht erkennen?«
    Er sah ihr in die Augen. Sie hatte ihm den Pass geklaut. Ihr Blick war unnachgiebig. Missmutig zog er den echten Pass aus einer Geheimtasche seines Anzugs hervor.
    Fiona klappte ihn auf. »Grayson Pierce.« Sie warf den Pass auf den Tisch. »Freut mich, Sie kennenzulernen … nach so langer Zeit.«
    Er steckte den Pass wieder ein. »Jetzt zur Bibel. Woher stammt sie?«
    »Das sage ich Ihnen nur, wenn Sie mich mitnehmen.«
    »Reden Sie keinen Unsinn. Sie können nicht mitkommen. Sie sind noch ein Kind.«
    »Ein Kind mit einer Darwinbibel.«
    Gray war es leid, sich von ihr erpressen zu lassen. Er hätte ihr die Bibel entreißen können, wenn er gewollt hätte, aber für die Informationen, die er benötigte, galt das nicht. »Fiona, das ist verdammt noch mal kein Spiel.«
    Ihr Blick verhärtete sich, und gleichzeitig alterte sie um Jahre. »Als ob ich das nicht wüsste«, sagte sie mit eiskalter Stimme. »Wo waren Sie, als man Omi im Leichensack weggetragen hat? In einem beschissenen Sack !«
    Gray schloss die Augen. Mit ihrer Bemerkung hatte sie einen wunden Nerv getroffen, dennoch wollte er nicht nachgeben. »Fiona, es tut mir leid«, sagte er gepresst. »Ich kann Ihrer Bitte unmöglich nachkommen. Ich kann Sie nicht …«
    Plötzlich schwankte der Boden wie bei einem Erdbeben. Die Schaufensterscheibe klirrte, Teller fielen auf den Boden. Fiona und Gray sprangen auf und stürzten zum Fenster. Eine wogende Qualmwolke stieg in den bedeckten Himmel auf. An der gegenüberliegenden Hausfront loderten Flammen empor.
    Fiona sah Gray an. »Lassen Sie mich mal raten.«
    »Mein Hotelzimmer«, sagte er.
    »So viel für den Anfang.«
    23:47
    Himalaya
    Painter saß hinter Lisa auf einem Schlitten, der von einem der Schneemobile gezogen wurde. Sie waren seit fast einer Stunde unterwegs, mit Plastikriemen verschnürt und aneinandergefesselt. Zumindest war der Schlitten geheizt.
    Trotzdem versuchte er, Lisa mit dem Körper vor dem Fahrtwind zu

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