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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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mit den Männern, die mit mir im Helikopter waren? War das auch Barmherzigkeit?«
    Anna seufzte, der Auseinandersetzung überdrüssig. »Wir mussten eine schwere Entscheidung treffen. Unsere Arbeit ist zu wichtig.«
    »Und was ist mit uns?«, rief Lisa, als die Frau sich abwandte. »Wenn wir kooperieren, geben Sie uns eine schmerzlose Spritze. Und wenn wir nicht kooperieren, was dann?«
    Anna schritt zum ersten Schneemobil in der Reihe. »Daumenschrauben gibt es bei uns nicht, falls Sie das meinen. Nur Drogen. Wir sind keine Barbaren, Dr. Cummings.«
    »Nein, aber Sie sind Nazis!«, fauchte Lisa. »Wir haben das Hakenkreuz gesehen!«
    »Reden Sie keinen Unsinn. Wir sind keine Nazis.« Anna schwang das Bein über den Sitz und blickte sich gelassen zu Lisa um. »Nicht mehr.«
    18:38
    Kopenhagen
    Gray rannte über die Straße auf das Auktionshaus zu.
    Was dachte Fiona sich nur dabei, nach allem, was geschehen war, hier aufzukreuzen?
    Die Sorge um ihre Sicherheit wog schwer. Gray musste sich jedoch eingestehen, dass sie ihm den gewünschten Vorwand lieferte, persönlich bei der Auktion zu erscheinen. Die Spur derer, die den Laden in Brand gesteckt, Grette Neal getötet und auf ihn geschossen hatten, führte geradewegs hierher.
    Auf dem Bürgersteig wurde Gray langsamer. Die Strahlen der untergehenden Sonne verwandelten den Eingang des Auktionshauses in einen silbernen Spiegel. Seine Kleidung war vom Feinsten. Der Armanianzug mit marineblauen Nadelstreifen passte ausgezeichnet, doch das gestärkte Hemd war am Hals etwas zu eng. Er rückte die hellgelbe Krawatte zurecht.
    Nicht gerade unauffällig, doch er musste den Mittelsmann eines reichen amerikanischen Sammlers spielen.
    Er öffnete die Eingangstür. Das Foyer wirkte eher nüchtern, wie es für Skandinavien typisch war: helles Holz, Trennwände aus Glas und wenig mehr. Die einzigen Möbelstücke waren ein Designersessel und ein Tisch von der Grundfläche einer Briefmarke. Darauf stand ein Blumentopf mit einer Orchidee. Auf dem tristen braunen Stängel saß eine rosarote Blüte.
    Der Portier drückte seine Zigarette im Blumentopf aus und trat Gray mürrisch entgegen.
    Gray zog die Einladung aus der Tasche. Um die Einladung zu bekommen, hatte er zum Beleg, dass er über das nötige Kleingeld verfügte, eine Viertelmillion Dollar hinterlegen müssen.
    Der Portier besah sich die Einladung, nickte, löste eine Samtkordel, welche die nach unten führende breite Treppe absperrte, und winkte Gray hindurch.
    Am Fuß der Treppe war eine Schwingtür. Zwei Wachposten standen davor. Der eine hielt einen Metalldetektor in der Hand. Gray ließ sich mit abgestreckten Armen abtasten. Er bemerkte die zu beiden Seiten der Tür installierten Überwachungskameras. Die Sicherheitsvorkehrungen waren streng. Als die Überprüfung beendet war, drückte der andere Wachposten einen Knopf und zog die Tür auf.
    Stimmengemurmel drang heraus. Gray machte italienische, niederländische, französische, arabische und englische Gesprächsfetzen aus. Offenbar hatte die Auktion Interessenten aus aller Welt angelockt.
    Gray trat ein. Er zog ein paar Blicke auf sich, doch die meisten Anwesenden begutachteten weiterhin die Glasvitrinen, welche die Wände säumten. Hinter der Theke standen Angestellte in schwarzen Anzügen, wie in einem Juwelierladen. Sie trugen weiße Handschuhe und gaben den Kaufinteressenten Erläuterungen zu den ausgestellten Objekten.
    In einer Ecke spielte leise ein Streichquartett. Ein paar Kellner offerierten den Gästen des Hauses hohe Kelchgläser mit Champagner.
    Gray meldete sich an einem Schreibtisch an und bekam ein nummeriertes Bieterschild ausgehändigt. Er schritt in den Raum hinein. Einige Interessenten hatten bereits Platz genommen. Gray machte die beiden Nachzügler aus, welche die Auktion aufgehalten hatten, das junge Pärchen, die Stummfilmstars. Sie saßen in der ersten Reihe. Auf dem Schoß der Frau lag ein Bieterschild. Der Mann hatte sich zu der Frau hinübergebeugt und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Die Geste wirkte eigentümlich intim, ein Eindruck, der verstärkt wurde durch den langen, seitlich geneigten Hals der Frau. Es sah aus, als erwarte sie einen Kuss.
    Als Gray den Mittelgang entlangschritt, sah sie kurz herüber, doch ihr Blick schweifte teilnahmslos über ihn hinweg.
    Sie kannte ihn nicht.
    Als Gray an dem erhöhten Podium am Ende des Raums angelangt war, drehte er sich langsam im Kreis. Eine unmittelbare Bedrohung war nicht zu erkennen.
    Fiona war

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