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Der geplünderte Planet: Die Zukunft des Menschen im Zeitalter schwindender Ressourcen (German Edition)

Der geplünderte Planet: Die Zukunft des Menschen im Zeitalter schwindender Ressourcen (German Edition)

Titel: Der geplünderte Planet: Die Zukunft des Menschen im Zeitalter schwindender Ressourcen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ugo Bardi
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noch Erze, die in ihrer aktiven Phase entstanden sind. Unter all den hier aufgeführten Fällen ist der Einzige, der auch nur im Entferntesten für Mineralabbau durch den Menschen in Frage kommen könnte, der Mars. Sollte es uns je gelingen, dort eine sich selbst tragende Kolonie zu errichten, wären die Siedler dieser Kolonie vielleicht in der Lage, die Erze vor Ort auszubeuten, um an die notwendigen Mineralressourcen heranzukommen. Insgesamt gesehen sind Zukunftsszenarien, in denen Durchbrüche im Bereich der Energietechnologien es der Menschheit erlauben, sich ins Sonnensystem auszubreiten und Himmelskörper zum Mineralabbau zu nutzen, nicht ganz außerhalb des Möglichen. Auf der anderen Seite wird deutlich, dass der Planet, der wahrscheinlich am besten mit Mineralressourcen ausgestattet ist, genau derjenige ist, auf dem wir uns in diesem Moment befinden: nämlich die Erde.
    Nickel und Zink:
der stete Kampf gegen die Korrosion
    Philippe Bihouix
    Nickel und Zink hätten Zwillingsbrüder sein können, denn bezüglich der Verwendungsmöglichkeiten wie auch bei der Widerstandsfähigkeit gegen Korrosion weisen sie viele Gemeinsamkeiten auf. Beide Metalle könnten auch als Symbole für das industrielle Zeitalter gelten. Aber mit beiden gibt es dieselben Probleme wie bei allen anderen Bodenschätzen auch: Die abbaubaren Vorkommen sind begrenzt und das Problem ihrer Erschöpfung kann nicht ignoriert werden.
    Nickel und Zink finden vor allem als Korrosionsschutz für Eisen und Stahl Verwendung: Zink zur Beschichtung von Stahl, die mittels Galvanisierung aufgetragen wird, Nickel, meist gemeinsam mit Chrom, als Bestandteil von Stahllegierungen bei der Herstellung von rostfreiem Stahl.
    Die physikalischen Eigenschaften eröffnen bei beiden Elementen neben dem wichtigsten Verwendungszweck eine Vielzahl anderer Möglichkeiten, zum Beispiel für die Speicherung von Elektrizität in Batterien. Bei diesen beiden Metallen könnte die Menschheit früher als erwartet auf Probleme stoßen. Nickel und Zink zählen – wie Kupfer, Zinn oder Silber – zu den Metallen, bei denen die Reserven nach gegenwärtigen Schätzungen nur noch wenige Jahrzehnte reichen werden, weshalb schon bald ein Produktionsmaximum erreicht sein könnte. Nachhaltig verfügbare und preisgünstige Ersatzstoffe werden nicht leicht zu beschaffen sein.
    Die Verwendung von Nickel und Zink
    Die industrielle Produktion von Nickel setzte Ende des 19. Jahrhunderts mit der Entdeckung reicher Lagerstätten in Neukaledonien ein. Die wichtigste Verwendungsmöglichkeit für Nickel, auf die etwa 60 Prozent der Produktion entfallen, ist rostfreier Stahl. Dieser kann entweder auf Chrombasis (üblicherweise mit einem Chromanteil von 12 bis 27 Prozent und ohne Nickel) oder unter Verwendung von Nickel und Chrom (mit 16 bis 19 Prozent Chrom und 8 bis 14 Prozent Nickel) hergestellt werden. Die Nickel-Chrom-Variante beansprucht einen Anteil von 60 Prozent an der Gesamtproduktion von rostfreiem Stahl.
    Die zweite Verwendungsmöglichkeit für Nickel sind Speziallegierungen (der Nickelanteil macht dabei bis zu 90 Prozent aus) für den Einsatz unter besonders schwierigen und Hochtemperaturbedingungen, zum Beispiel in Flugzeugturbinen oder bei Röhren in Dampfgeneratoren von Atomkraftwerken. Nickel kann auch in Niedriglegierungen oder als Anti-Rost-Beschichtung verwendet werden.
    Zehn Prozent des gewonnenen Nickels werden schließlich in ganz unterschiedlichen Industriezweigen eingesetzt, etwa in der Metallproduktion oder in der Chemie. Nickel dient als Katalysator (etwa für die Herstellung von Adipinsäure, dem Ausgangsstoff für Nylon, oder für die Hydrierung fetter Öle, bei der Herstellung von Margarine), ist in verschiedenen Legierungen für die Münzproduktion enthalten (mit Kupfer und Zink zum Beispiel in Ein- und Zwei-Euro-Münzen) oder findet als Chemikalie Verwendung (in Nickel-Cadmium- oder wiederaufladbaren Nickel-Metallhydrid-Batterien oder als Zusatzstoff bei verschiedenen Sorten von Glas, Farben oder Plastik).
    Die industrielle Produktion von Zink setzte bereits im frühen 19. Jahrhundert ein. Am häufigsten wird Zink bei der Galvanisierung von Stahl eingesetzt (darauf entfallen rund 50 Prozent der Produktion). Verzinkter Stahl wird heute in vielen industriellen Bereichen verwendet, etwa im Bau- und Infrastrukturbereich und im Transportwesen. Seine Verwendung für Stahlbleche im Automobilbau ist in den letzten 30 Jahren explodiert: Noch zu Beginn der 1980er Jahre verzinkte

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