Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion
man sich das Problem zunächst in der Form stellt, worin die dem kaufmännischen Kapital eigentümlichen Phänomene noch nicht selbständig erscheinen, sondern noch in direktem Zusammenhang mit dem industriellen Kapital, als dessen Zweig. Als Kontor, im Unterschied von Werkstatt, fungiert das merkantile Kapital fortwährend im Zirkulationsprozeß. Hier ist also das jetzt in Frage stehende b zunächst zu untersuchen; im Kontor des industriellen Kapitalisten selbst.
Von vornherein ist dies Kontor immer verschwindend klein gegen die industrielle Werkstatt. Im übrigen ist klar: Im Maß, wie sich die Produktionsstufe erweitert, vermehren sich die kommerziellen Operationen, die beständig zur Zirkulation des industriellen Kapitals auszuführen sind, sowohl um das in Gestalt des Warenkapitals vorhandne Produkt zu verkaufen, wie das gelöste Geld wieder in Produktionsmittel zu verwandeln und Rechnung über das Ganze zu führen. Preisberechnung, Buchführung, Kassenführung, Korrespondenz gehört alles hierher. Je entwickelter die Produktionsleiter, desto größer, wenn auch keineswegs im Verhältnis, sind die kaufmännischen Operationen des industriellen Kapitals, also auch die Arbeit und die sonstigen Zirkulationskosten für die Realisierung des Werts und Mehrwerts. Es wird dadurch Anwendung kommerzieller Lohnarbeiter nötig, die das eigentliche Kontor bilden. Die Auslage für dieselben, obgleich in Form von Arbeitslohn gemacht, unterscheidet sich von dem variablen Kapital, das im Ankauf der produktiven Arbeit ausgelegt ist. Es vermehrt die Auslagen des industriellen Kapitalisten, die Masse des vorzuschießenden Kapitals, ohne direkt den Mehrwert zu vermehren. Denn es ist Auslage, bezahlt für Arbeit, die nur in der Realisierung schon geschaffner Werte verwandt wird. Wie jede andre Auslage dieser Art, vermindert auch diese die Rate des Profits, weil das vorgeschoßne Kapital wächst, aber nicht der Mehrwert. Wenn der Mehrwert m konstant bleibt, das vorgeschoßne Kapital C aber auf C + ΔC wächst, so tritt an Stelle der Profitrate m/c die kleinere Profitrate m/(C + ΔC). Der industrielle Kapitalist sucht also diese Zirkulationskosten, ganz wie seine Auslagen für konstantes Kapital, auf ihr Minimum zu beschränken. Das industrielle Kapital verhält sich also nicht in derselben Weise zu seinen kommerziellen, wie zu seinen produktiven Lohnarbeitern. Je mehr von diesen letzteren bei sonst gleichbleibenden Umständen angewandt werden, um so massenhafter die Produktion, um so größer der Mehrwert oder Profit. Umgekehrt dagegen. Je größer die Stufenleiter der Produktion und je größer der zu realisierende Wert und daher Mehrwert, je größer also das produzierte Warenkapital, um so mehr wachsen absolut, wenn auch nicht relativ, die Bürokosten, und geben zu einer Art Teilung der Arbeit Anlaß. Wie sehr der Profit die Voraussetzung dieser Ausgaben, zeigt sich unter andrem darin, daß mit Wachsen des kommerziellen Salairs oft ein Teil desselben durch Prozentanteil am Profit gezahlt wird. Es liegt in der Natur der Sache, daß eine Arbeit, die nur in den vermittelnden Operationen besteht, welche teils mit der Berechnung der Werte, teils mit ihrer Realisierung, teils mit der Wiederverwandlung des realisierten Geldes in Produktionsmittel verbunden sind, deren Umfang also von der Größe der produzierten und zu realisierenden Werte abhängt, daß eine solche Arbeit nicht als Ursache, wie die direkt produktive Arbeit, sondern als Folge der respektiven Größen und Massen dieser Werte wirkt. Ähnlich verhält es sich mit den andren Zirkulationskosten. Um viel zu messen, zu wiegen, zu verpacken, zu transportieren, muß viel da sein; die Menge der Pack- und Transportarbeit etc. hängt ab von der Masse der Waren, die Objekte ihrer Tätigkeit sind, nicht umgekehrt.
Der kommerzielle Arbeiter produziert nicht direkt Mehrwert. Aber der Preis seiner Arbeit ist durch den Wert seiner Arbeitskraft, also deren Produktionskosten, bestimmt, während die Ausübung dieser Arbeitskraft, als eine Anspannung, Kraftäußerung und Abnutzung, wie bei jedem andren Lohnarbeiter, keineswegs durch den Wert seiner Arbeitskraft begrenzt ist. Sein Lohn steht daher in keinem notwendigen Verhältnis zu der Masse des Profits, die er dem Kapitalisten realisieren hilft. Was er dem Kapitalisten kostet und was er ihm einbringt, sind verschiedne Größen. Er bringt ihm ein, nicht indem er direkt Mehrwert schafft, aber indem er die Kosten der Realisierung des Mehrwerts
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