Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion
gehalten... Diese Art Wechsel werden oft verlängert.«
Schwindel im ostindisch-chinesischen Markt 1847 . – Charles Turner (Chef einer der ersten ostindischen Firmen in Liverpool):
»Wir alle kennen die Vorfälle, die in Beziehung auf das Geschäft nach Mauritius und in ähnlichen Geschäften stattgefunden haben. Die Makler waren gewohnt, Vorschüsse zu machen auf Waren, nicht nur nach ihrer Ankunft, zur Deckung der gegen diese Waren gezognen Wechsel, was vollständig in der Ordnung ist, und Vorschüsse auf Ladescheine... sondern sie haben Vorschüsse gemacht auf das Produkt, ehe es verschifft, und in einigen Fällen, ehe es fabriziert war. Ich z.B. hatte in einem Spezialfall in Kalkutta Wechsel gekauft für 6000-7000 Pfd. St.; der Erlös für diese Wechsel ging nach Mauritius, um dort Zucker pflanzen zu helfen; die Wechsel kamen nach England, und über die Hälfte davon wurden protestiert; dann, als die Verschiffungen von Zucker endlich ankamen, aus denen diese Wechsel bezahlt werden sollten, da fand sich, daß dieser Zucker bereits an dritte Personen verpfändet war, ehe er verschifft, ja in der Tat fast schon, ehe er gesotten war.« (p. 78.) »Die Waren für den ostindischen Markt müssen jetzt dem Fabrikanten bar bezahlt werden; aber das hat nicht viel zu sagen, denn wenn der Käufer einigen Kredit in London hat, so zieht er auf London und diskontiert den Wechsel in London, wo der Diskonto jetzt niedrig steht; er bezahlt den Fabrikanten mit dem so erhaltnen Geld...es dauert mindestens zwölf Monate, bis ein Verschiffer von Waren nach Indien seine Retouren von dort bekommen kann... ein Mann mit 10000 oder 15000 Pfd. St., der ins indische Geschäft geht, würde sich einen Kredit zu einer beträchtlichen Summe bei einem Londoner Hause ausmachen; diesem Hause würde er 1% geben und auf es ziehn, gegen die Bedingung, daß der Erlös der nach Indien gesandten Waren an dies Londoner Haus geschickt wird; wobei aber beide Teile stillschweigend einverstanden sind, daß das Londoner Haus keinen wirklichen Barvorschuß zu leisten hat; d.h. die Wechsel werden prolongiert, bis die Retouren ankommen. Die Wechsel wurden diskontiert in Liverpool, Manchester, London, manche von ihnen sind im Besitz von schottischen Banken.« (p. 79.) – Nr. 786. »Da ist ein Haus, das neulich in London fallierte; bei Prüfung der Bücher entdeckte man folgendes: Hier ist eine Firma in Manchester, und eine andre in Kalkutta; sie eröffneten einen Kredit bei dem Londoner Haus für 200000 Pfd. St.; d.h. die Geschäftsfreunde dieser Manchester Firma, die dem Hause in Kalkutta von Glasgow und Manchester Waren auf Konsignation schickten, trassierten auf das Londoner Haus bis zum Betrage von 200000 Pfd. St.; gleichzeitig war die Verabredung, daß das Kalkutta-Haus auf das Londoner Haus auch 200000 Pfd. St. zieht; diese Wechsel wurden in Kalkutta verkauft, mit dem Ertrag andre Wechsel gekauft, und diese wurden nach London geschickt, um das dortige Haus zu befähigen, die ersten von Glasgow oder Manchester gezognen Wechsel zu bezahlen. So wurden durch dieses eine Geschäft Wechsel für 600000 Pfd. St. in die Welt gesetzt.« – Nr. 971. »Gegenwärtig, wenn ein Haus in Kalkutta eine Schiffsladung kauft« (für England) »und sie mit ihren eignen Tratten auf ihren Londoner Korrespondenten bezahlt und die Ladescheine hierher gesandt werden, so werden diese Ladescheine sofort für sie benutzbar zur Erhebung von Vorschüssen in Lombard Street; also haben sie acht Monate Zeit, worin sie das Geld benutzen können, ehe ihre Korrespondenten die Wechsel zu zahlen haben.«
IV. Im Jahr 1848 saß ein geheimer Ausschuß des Oberhauses zur Untersuchung der Ursachen der Krise von 1847. Die vor diesem Ausschuß abgelegten Zeugenaussagen wurden jedoch erst 1857 veröffentlicht (»Minutes of Evidence, taken before the Secret Committee of the H. of L. appointed to inquire into the Causes of Distress etc.«, 1857; zitiert als C. D., 1848/1857). Hier sagte Herr Lister, Dirigent der Union Bank of Liverpool unter andrem aus:
2444. »Es bestand, Frühjahr 1847, eine ungehörige Ausdehnung des Kredits... weil Geschäftsleute ihr Kapital vom Geschäft auf Eisenbahnen übertrugen und doch das Geschäft in der alten Ausdehnung fortführen wollten. Jeder glaubte wahrscheinlich zuerst, er könne die Eisenbahnaktien mit Profit verkaufen und so das Geld im Geschäft ersetzen. Er fand vielleicht, daß das nicht möglich war und nahm so Kredit in seinem Geschäft, wo er früher bar
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