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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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Geld.« – Nr. 1763. »Ich glaube nicht, daß Mangel an Kapital es war, das den Zinsfuß so hoch hinauftrieb; es war der Schrecken (the alarm), die Schwierigkeit, Banknoten zu bekommen.«
    1847 zahlte England wenigstens 9 Millionen Pfd. St. in Gold ans Ausland für eingeführte Nahrungsmittel. Davon 7 1 / 2 Millionen aus der Bank von England und 1 1 / 2 aus andern Quellen, (p. 301.) – Morris, Gouverneur der Bank von England:
    »Am 23. Oktober 1847 waren die öffentlichen Fonds und die Kanal- und Eisenbahnaktien schon depreziiert um 114752225 Pfd. St.« (p. 312.)
    Derselbe Morris, befragt von Lord G. Bentinck:
    [3846.] »Ist Ihnen nicht bekannt, daß alles in Papieren und Produkten aller Art angelegte Kapital in derselben Weise entwertet war, daß Rohstoffe, Baumwolle, Seide, Wolle nach dem Kontinent gesandt wurden zu denselben Schleuderpreisen und daß Zucker, Kaffee und Tee in Zwangsverkäufen losgeschlagen wurden? – Es war unvermeidlich, daß die Nation ein beträchtliches Opfer brachte, um dem Goldabfluß entgegenzuwirken, den die enorme Einfuhr von Nahrungsmitteln verursacht hatte. – Glauben Sie nicht, es wäre besser gewesen, die 8 Millionen Pfd. St. anzuzapfen, die in den Geldschränken der Bank lagen, statt zu versuchen, das Gold mit solchen Opfern zurückzubekommen? – Das glaube ich nicht. «
    Nun den Kommentar zu diesem Heroismus. Disraeli examiniert Herrn W. Cotton, Direktor und ehemaligen Gouverneur der Bank von England.
    »Was war die Dividende, die die Bankaktionäre 1844 erhielten? – Sie war 7% für das Jahr. – Und die Dividende für 1847? – 9%. – Bezahlt die Bank die Einkommensteuer für ihre Aktionäre im laufenden Jahr? – Jawohl. – Tat sie das auch 1844? – Nein. 84 – Dann hat dieser Bankakt« (von 1844) »also sehr im Interesse der Aktionäre gewirkt... Das Resultat ist also, daß seit der Einführung des neuen Akts die Dividende der Aktionäre von 7% auf 9% gestiegen ist und die Einkommensteuer jetzt außerdem von der Bank gezahlt wird, während sie vorher von den Aktionären bezahlt werden mußte? – Das ist ganz richtig. « (Nr. 4356-4361.)
    Über Schatzbildung bei den Banken während der Krise von 1847 sagt Mr. Pease, ein Provinzialbankier:
    4605. »Da die Bank genötigt war, ihren Zinsfuß immer mehr zu steigern, wurden die Befürchtungen allgemein; die Landbanken vermehrten die Geldbeträge in ihrem Besitz und ebenso die Notenbeträge; und viele von uns, die gewöhnlich vielleicht nur ein paar hundert Pfund in Gold oder Banknoten zu führen pflegten, speicherten sofort Tausende in Geldschränken und Pulten auf, da große Ungewißheit herrschte wegen des Diskontos und wegen der Umlaufsfähigkeit von Wechseln im Markt; und so erfolgte eine allgemeine Schatzanhäufung.«
    Ein Ausschußmitglied bemerkt:
    4691. »Demzufolge, was auch die Ursache während der letzten 12 Jahre gewesen sein mag, so war das Resultat jedenfalls mehr zugunsten des Juden und des Geldhändlers als zugunsten der produktiven Klasse überhaupt.«
    Wie sehr der Geldhändler eine Zeit der Krisis ausbeutet, sagt Tooke aus:
    »Im Metallwarengeschäft von Warwickshire und Staffordshire wurden 1847 sehr viele Aufträge auf Waren zurückgewiesen, weil der Zinsfuß, den der Fabrikant für Diskontierung seiner Wechsel zu bezahlen hatte, seinen ganzen Profit mehr als verschluckt hätte.« (Nr. 5451.)
    Nehmen wir jetzt einen andern schon vorher zitierten Parlamentsbericht: »Report of Select Committee on Bank Acts, communicated from the Commons to the Lords, 1857« (zitiert weiter unten als B. C., 1857). Darin wird Herr Norman, Direktor der Bank von England und ein Hauptlicht unter den Leuten vom Currency principle, verhört wie folgt:
    3635. »Sie sagten, Sie sind der Ansicht, daß der Zinsfuß abhängt, nicht von der Masse der Banknoten, sondern von Nachfrage und Angebot von Kapital. Wollen Sie angeben, was Sie unter Kapital einbegreifen, außer Banknoten und Hartgeld? – Ich glaube die gewöhnliche Definition von Kapital ist: Waren oder Dienste, gebraucht in Produktion.« – 3636. »Schließen Sie alle Waren in das Wort Kapital ein, wenn Sie vom Zinsfuß sprechen? – Alle Waren, gebraucht in der Produktion.« – 3637. »Sie begreifen das alles ein in das Wort Kapital, wenn Sie vom Zinsfuß sprechen? – Jawohl. Nehmen wir an, ein Baumwollfabrikant braucht Baumwolle für seine Fabrik, so wird er vermutlich sie sich dadurch verschaffen, daß er einen Vorschuß von seinem Bankier erhält, und mit den so

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