Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion
St.
auf Eisenbahnaktien
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II. Über den Schwindel im ostindischen Geschäft, wo man nicht mehr Wechsel zog, weil Ware gekauft worden war, sondern Waren kaufte, um diskontierbare, in Geld umsetzbare Wechsel ziehen zu können, heißt es im »Manchester Guardian« vom 24. Nov. 1847:
A in London läßt durch B beim Fabrikanten C in Manchester Waren zur Verschiffung an D in Ostindien kaufen. B zahlt C in Sechsmonats-Wechseln, gezogen von C auf B. Er deckt sich ebenfalls durch Sechsmonats-Wechsel auf A. Sobald die Ware verschifft, zieht A, gegen den eingesandten Ladeschein, ebenfalls Sechsmonats-Wechsel auf D.
»Käufer und Versender sind also beide im Besitz von Fonds, viele Monate ehe sie die Waren wirklich bezahlen; und sehr gewöhnlich wurden diese Wechsel bei Verfall erneuert unter dem Vorwand, Zeit für den Rückfluß zu geben bei einem so langatmigen Geschäft. Leider aber führten Verluste in einem solchen Geschäft nicht zu seiner Einschränkung, sondern gradezu zu seiner Ausdehnung. Je ärmer die Beteiligten wurden, desto größer ihr Bedürfnis zu kaufen, um dadurch in neuen Vorschüssen Ersatz für das in den vorigen Spekulationen verlorne Kapital zu finden. Die Einkäufe wurden nun nicht mehr reguliert durch Nachfrage und Zufuhr, sie wurden der wichtigste Teil der Finanzoperationen einer festgerittnen Firma. Aber das ist nur die eine Seite. Wie mit dem Export von Manufakturwaren hier, so ging es mit dem Einkauf und Verschiffen von Produkten drüben. Häuser in Indien, die Kredit genug hatten, ihre Wechsel diskontiert zu bekommen, kauften Zucker, Indigo, Seide oder Baumwolle – nicht weil die Einkaufspreise, gegen die letzten Londoner Preise, einen Profit versprachen, sondern weil frühere Tratten auf das Londoner Haus bald fällig wurden und gedeckt werden mußten. Was war einfacher, als eine Ladung Zucker zu kaufen, sie in Zehnmonats-Wechseln auf das Londoner Haus zu bezahlen und die Ladescheine mit der Überlandpost nach London zu schicken? Weniger als zwei Monate nachher waren die Ladescheine dieser kaum verschifften Waren, und damit die Waren selbst, in Lombard Street verpfändet, und das Londoner Haus kam zu Geld, acht Monate vor Verfall der dagegen gezognen Wechsel. Und alles das ging flott, ohne Unterbrechung oder Schwierigkeit, solange die Diskonthäuser Geld im Überfluß fanden, um es auf Ladescheine und Dockwarrants vorzuschießen und bis zu unbegrenzten Beträgen die Wechsel indischer Häuser auf ›feine‹ Firmen in Mincing Lane zu diskontieren.«
〈Diese Schwindelprozedur blieb im Schwang, solange die Waren von und nach Indien das Kap umsegeln mußten. Seitdem sie durch den Suezkanal gehn, und zwar mit Dampfschiffen, ist dieser Methode, fiktives Kapital zu fabrizieren, die Grundlage entzogen: die lange Reisezeit der Waren. Und seitdem der Telegraph den Stand des indischen Markts dem englischen Geschäftsmann und den Stand des englischen Marktes dem indischen Händler noch am selben Tag bekanntgab, wurde diese Methode vollends unmöglich. – F. E.}
III. Das Folgende ist aus dem schon zitierten Bericht »Commercial Distress«, 1847/48:
»In der letzten Aprilwoche 1847 zeigte die Bank von England der Royal Bank of Liverpool an, daß sie von nun an ihr Diskontogeschäft mit der letztren auf die Hälfte des Betrags herabsetzen werde. Diese Mitteilung wirkte sehr schlimm, weil die Zahlungen in Liverpool letzthin weit mehr in Wechseln als in bar erfolgten; und weil die Kaufleute, die der Bank gewöhnlich viel bares Geld brachten, um damit ihre Akzepte zu zahlen, in der letzten Zeit nur Wechsel bringen konnten, die sie selbst für ihre Baumwolle und andre Produkte erhalten hatten. Dies hatte stark zugenommen und damit die Geschäftsschwierigkeit. Die Akzepte, die die Bank für die Kaufleute zu zahlen hatte, waren meistens auswärts gezogen und waren bisher meist ausgeglichen worden durch die für die Produkte erhaltne Zahlung. Die Wechsel, die die Kaufleute jetzt brachten, statt des frühern Bargelds, waren Wechsel von verschiedner Laufzeit und verschiedner Art, eine beträchtliche Zahl Bankwechsel auf drei Monate dato, die große Masse waren Wechsel gegen Baumwolle. Diese Wechsel waren akzeptiert, wenn Bankwechsel, durch Londoner Bankiers, sonst aber durch Kaufleute aller Art, im brasilischen, amerikanischen, kanadischen, westindischen usw. Geschäft... Die Kaufleute zogen nicht aufeinander, sondern die Kunden im Inlande, die Produkte in
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