Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion
erhaltnen Banknoten geht er nach Liverpool und kauft. Was er wirklich braucht, ist die Baumwolle; er braucht die Banknoten oder das Gold nicht, außer als Mittel, die Baumwolle zu erhalten. Oder er braucht die Mittel, um seine Arbeiter zu bezahlen; dann borgt er wieder Noten und zahlt den Lohn seiner Arbeiter mit diesen Noten; und die Arbeiter ihrerseits brauchen Nahrung und Wohnung, und das Geld ist das Mittel, dafür zu zahlen.« – 3638. »Aber für das Geld wird Zins gezahlt? – Gewiß, in erster Instanz; aber nehmen Sie einen andern Fall. Angenommen, er kauft die Baumwolle auf Kredit, ohne Vorschuß bei der Bank zu holen; dann ist die Differenz zwischen dem Preis für Barzahlung und dem Preis auf Kredit bei Verfallzeit der Maßstab des Zinses. Zins würde existieren, auch wenn es überhaupt kein Geld gäbe.«
Dieser selbstgefällige Kohl ist ganz würdig dieses Stützpfeilers des Currency principle. Zuerst die geniale Entdeckung, daß Banknoten oder Gold Mittel sind, etwas zu kaufen, und daß man sie nicht ihrer selbst wegen pumpt. Und daraus soll folgen, daß der Zinsfuß geregelt ist durch was? Durch die Nachfrage und Zufuhr von Waren, wovon man bisher nur wußte, daß sie die Marktpreise der Waren regeln. Mit gleichbleibenden Marktpreisen der Waren sind aber ganz verschiedne Zinsraten verträglich. – Aber nun weiter die Schlauheit. Auf die richtige Bemerkung: »Aber für das Geld wird Zins gezahlt«, die natürlich die Frage einschließt: Was hat der Zins, den der Bankier erhält, der gar nicht in Waren handelt, zu tun mit diesen Waren? Und erhalten nicht Fabrikanten Geld zum gleichen Zinsfuß, die dies Geld in ganz verschiednen Märkten auslegen, also in Märkten, wo ganz verschiednes Verhältnis von Nachfrage und Angebot der in der Produktion gebrauchten Waren herrscht? – Auf diese Frage bemerkt dieses feierliche Genie, daß, wenn der Fabrikant Baumwolle auf Kredit kauft, »dann ist die Differenz zwischen dem Preis für Barzahlung und dem Preis auf Kredit bei Verfallzeit der Maßstab des Zinses«. Umgekehrt. Die bestehende Rate des Zinses, deren Regulierung Genie Norman erklären soll, ist der Maßstab der Differenz zwischen dem Preis für Barzahlung und dem Preis auf Kredit bis Verfallzeit. Erst ist die Baumwolle zu verkaufen zu ihrem Preis bei Barzahlung, und dieser ist bestimmt durch den Marktpreis, der selbst durch den Stand von Nachfrage und Zufuhr reguliert ist. Sage der Preis ist = 1000 Pfd. St. Damit ist das Geschäft zwischen dem Fabrikanten und dem Baumwollmakler abgemacht, soweit es Kauf und Verkauf betrifft. Nun kommt ein zweites Geschäft hinzu. Dies ist eins zwischen Verleiher und Borger. Der Wert von 1000 Pfd. St. wird dem Fabrikanten in Baumwolle vorgeschossen, und er hat ihn, sage in drei Monaten, in Geld zurückzuzahlen. Und die Zinsen für 1000 Pfd. St. für drei Monate, bestimmt durch die Marktrate des Zinses, bilden dann den Aufschlag auf und über den Preis für Barzahlung. Der Preis der Baumwolle ist bestimmt durch Nachfrage und Zufuhr. Aber der Preis des Vorschusses des Baumwollenwerts, der 1000 Pfd. St. für drei Monate, ist bestimmt durch die Zinsrate. Und dies, daß die Baumwolle selbst so in Geldkapital verwandelt wird, beweist Herrn Norman, daß Zins existieren würde, auch wenn es überhaupt kein Geld gäbe. Wenn es überhaupt kein Geld gäbe, gäbe es jedenfalls keine allgemeine Zinsrate.
Es ist erstens die pöbelhafte Vorstellung von Kapital als »Waren, gebraucht in der Produktion«. Soweit diese Waren als Kapital figurieren, drückt sich ihr Wert als Kapital, im Unterschied von ihrem Wert als Waren, aus in dem Profit, der aus ihrer produktiven oder merkantilen Verwendung gemacht wird. Und die Profitrate hat unbedingt immer etwas zu tun mit dem Marktpreis der gekauften Waren und ihrer Nachfrage und Zufuhr, wird aber noch durch ganz andre Umstände bestimmt. Und daß die Zinsrate im allgemeinen ihre Grenze hat an der Profitrate, kein Zweifel. Aber Herr Norman soll uns grade sagen, wie diese Grenze bestimmt wird. Und sie wird bestimmt durch Nachfrage und Angebot von Geldkapital in seinem Unterschied von den andern Formen des Kapitals. Nun könnte weiter gefragt werden: Wie wird Nachfrage und Angebot von Geldkapital bestimmt? Daß eine stille Verbindung besteht zwischen dem Angebot von sachlichem Kapital und dem Angebot von Geldkapital, kein Zweifel, und ebensowenig, daß die Nachfrage der industriellen Kapitalisten nach Geldkapital durch die Umstände der wirklichen
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