Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion
Warenkapitals gibt einen Maßstab die Statistik der Ausfuhr und Einfuhr. Und da zeigt sich stets, daß für die in zehnjährigen Zyklen sich bewegende Entwicklungsperiode der englischen Industrie (1815-1870) jedesmal das Maximum der letzten Prosperitätszeit vor der Krise als Minimum der nächstfolgenden Prosperitätszeit wieder erscheint, um dann zu einem weit höheren neuen Maximum zu steigen.
Der wirkliche oder deklarierte Wert der ausgeführten Produkte von Großbritannien und Irland im Prosperitätsjahr 1824 war 40396300 Pfd. St. Der Betrag der Ausfuhr fällt dann mit der Krisis von 1825 unter diese Summe und schwankt zwischen 35 und 39 Millionen jährlich. Mit der wiederkehrenden Prosperität 1834 steigt er über das frühere höchste Niveau auf 41649191 Pfd. St. und erreicht 1836 das neue Maximum von 53368571 Pfd. St. Mit 1837 fällt er wieder auf 42 Millionen, so daß das neue Minimum bereits höher steht als das alte Maximum, und schwankt dann zwischen 50 und 53 Millionen. Die Rückkehr der Prosperität hebt den Ausfuhrbetrag 1844 auf 58 1 / 2 Millionen, wo das Maximum von 1836 schon wieder weit übertroffen ist. 1845 erreicht er 60111082 Pfd. St.; fällt dann auf über 57 Millionen 1846, 1847 beinahe 59 Millionen, 1848 beinahe 53 Millionen, steigt 1849 auf 63 1 / 2 Millionen, 1853 beinahe 99 Millionen, 1854 97 Millionen, 1855 94 1 / 2 Millionen, 1856 beinahe 116 Millionen und erreicht das Maximum 1857 mit 122 Millionen. Er fällt 1858 auf 116 Millionen, steigt aber schon 1859 auf 130 Millionen, 1860 beinahe 136 Millionen, 1861 nur 125 Millionen (hier wieder das neue Minimum höher als das frühere Maximum), 1863 146 1 / 2 Millionen.
Dasselbe könnte natürlich auch nachgewiesen werden für die Einfuhr, die die Ausdehnung des Markts zeigt; hier haben wir es nur mit der Stufenleiter der Produktion zu tun. 〈Dies gilt für England selbstverständlich nur für die Zeit des tatsächlichen industriellen Monopols; es gilt aber überhaupt für die Gesamtheit der Länder mit moderner großer Industrie, solange der Weltmarkt sich noch expandiert. – F. E.}
2. Verwandlung von Kapital oder Revenue in Geld, das in Leihkapital verwandelt wird
Wir betrachten hier die Akkumulation des Geldkapitals, soweit sie nicht Ausdruck ist entweder einer Stockung im Fluß des kommerziellen Kredits oder aber einer Ökonomisierung, sei es des wirklich umlaufenden Mittels, sei es des Reservekapitals der in der Reproduktion beschäftigten Agenten.
Außer diesen beiden Fällen kann Akkumulation von Geldkapital entstehn durch außergewöhnlichen Goldzufluß, wie 1852 und 1853 infolge der australischen und kalifornischen neuen Goldminen. Solches Gold wurde in der Bank von England deponiert. Die Depositoren nahmen Noten dagegen, die sie nicht wieder direkt bei Bankiers deponierten. Dadurch wurde das zirkulierende Mittel außergewöhnlich vermehrt. (Aussage von Weguelin, B. C. 1857, Nr. 1329.) Die Bank suchte diese Depositen zu verwerten durch Erniedrigung des Diskontos auf 2%. Die in der Bank aufgehäufte Goldmasse stieg während sechs Monaten von 1853 auf 22-23 Mill.
Die Akkumulation aller Geld verleihenden Kapitalisten geschieht selbstredend stets unmittelbar in der Geldform, während wir gesehn haben, daß die wirkliche Akkumulation der industriellen Kapitalisten in der Regel durch Vermehrung der Elemente des reproduktiven Kapitals selbst sich vollzieht. Die Entwicklung des Kreditwesens und die ungeheure Konzentration des Geld verleihenden Geschäfts in den Händen großer Banken muß also an und für sich schon die Akkumulation des leihbaren Kapitals beschleunigen als eine von der wirklichen Akkumulation verschiedne Form. Diese rasche Entwicklung des Leihkapitals ist daher ein Resultat der wirklichen Akkumulation, denn sie ist die Folge der Entwicklung des Reproduktionsprozesses, und der Profit, der die Akkumulationsquelle dieser Geldkapitalisten bildet, ist nur ein Abzug von dem Mehrwert, den die Reproduktiven herausschlagen (zugleich Aneignung eines Teils des Zinses von fremden Ersparungen). Das Leihkapital akkumu liert auf Kosten zugleich der Industriellen und Kommerziellen. Wir haben gesehn, wie in den ungünstigen Phasen des industriellen Zyklus der Zinsfuß so hoch steigen kann, daß er für einzelne, besonders nachteilig gestellte Geschäftszweige den Profit zeitweilig ganz verschlingt. Gleichzeitig fallen die Preise der Staatseffekten und andren Wertpapiere. Dies ist der Moment, wo die Geldkapitalisten diese entwerteten
Weitere Kostenlose Bücher