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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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Mincing Lane halten sich noch ziemlich, aber es wird nichts verkauft, man kann zu keinem Preise verkaufen; man hält sich auf dem nominellen Preis.«
    4495. Er erzählt einen Fall: Ein Franzose schickt einem Makler in Mincing Lane Waren für 3000 Pfd. St. zum Verkauf für einen gewissen Preis. Der Makler kann den Preis nicht machen, der Franzose kann unter dem Preise nicht verkaufen. Die Ware bleibt liegen, aber der Franzose braucht Geld. Der Makler schießt ihm also 1000 Pfd. St. vor, derart, daß der Franzose auf Sicherheit der Waren einen Wechsel für 1000 Pfd. St. für 3 Monate auf den Makler zieht. Nach 3 Monaten verfällt der Wechsel, aber die Waren sind noch immer unverkäuflich. Der Makler muß dann den Wechsel zahlen, und obgleich er Deckung für 3000 Pfd. St. hat, kann er sie nicht flüssigmachen und gerät in Schwierigkeiten. So zieht einer den andern mit herunter.
    4496. »Was die starken Ausfuhren betrifft... wenn das Geschäft im Innern gedrückt ist, so ruft dies mit Notwendigkeit auch eine starke Ausfuhr hervor.« – 4497. »Glauben Sie, daß die inländische Konsumtion abgenommen hat? – Sehr bedeutend... ganz ungeheuer... die Kleinhändler sind hier die beste Autorität.« – 4498. »Und doch sind die Einfuhren sehr groß; zeigt das nicht eine starke Konsumtion an? – Jawohl, wenn Sie verkaufen können; aber viele Warenlager sind voll von diesen Sachen; in dem Beispiel, das ich soeben erzählt habe, sind für 3000 Pfd. St. Waren importiert worden, die unverkäuflich sind.«
    4514. »Wenn Geld teuer ist, würden Sie sagen, daß dann Kapital wohlfeil ist? – Jawohl.«
    Der Mann ist also keineswegs der Meinung Overstones, daß hoher Zinsfuß dasselbe sei wie teures Kapital.
    Wie das Geschäft jetzt betrieben wird:
    4516 »... Andre gehn sehr bedeutend ins Geschirr, machen ein riesiges Geschäft in Ausfuhren und Einfuhren, weit über das Maß hinaus, wozu ihr Kapital sie berechtigt; daran kann nicht der geringste Zweifel sein. Das kann diesen Leuten glücken; sie können durch irgendwelchen Glücksfall große Vermögen machen und alles abzahlen. Das ist in großem Maß das System, auf dem heutzutage ein bedeutender Teil des Geschäfts geführt wird. Solche Leute verlieren willig 20, 30 und 40% auf eine Verschiffung; das nächste Geschäft kann es ihnen zurückbringen. Schlägt ihnen eins nach dem andern fehl, dann sind sie kaputt; und das ist gerade der Fall, den wir in der letzten Zeit oft gesehn haben; Geschäftshäuser haben falliert, ohne daß für einen Schilling Aktiva übrigblieben.«
    4791. »Der niedrigere Zinsfuß« (während der letzten 10 Jahre) »wirkt allerdings gegen die Bankiers, aber ohne Ihnen die Geschäftsbücher vorzulegen, würde ich Ihnen nur sehr schwer erklären können, um wieviel höher der Profit« 〈sein eigner} »jetzt ist gegen früher. Wenn der Zinsfuß niedrig ist, infolge übermäßiger Notenausgabe, haben wir bedeutende Depositen; wenn der Zinsfuß hoch ist, so bringt uns das direkten Gewinn.« – 4794. »Wenn Geld zu mäßigem Zinsfuß zu haben ist, haben wir mehr Nachfrage dafür; wir leihen mehr aus; es wirkt« 〈für uns, die Bankiers} »auf diesem Wege. Wenn er steigt, so bekommen wir mehr dafür als billig ist; wir bekommen mehr, als wir haben sollten.«
    Wir haben gesehn, wie der Kredit der Noten der Bank von England bei allen Sachverständigen als unerschütterlich gilt. Trotzdem legt der Bankakt 9-10 Millionen in Gold zu ihrer Einlösbarkeit absolut fest. Die Heiligkeit und Unantastbarkeit des Schatzes wird damit ganz anders durchgeführt als bei den alten Schatzbildnern. W. Brown (Liverpool) sagt aus, C. D. 1847/1857, 2311:
    »In Beziehung auf den Nutzen, den dies Geld« (der Metallschatz im Ausgabe-Departement) »damals brachte, so hätte man es ebensogut in die See werfen können; man konnte ja nicht das geringste davon verwenden, ohne den Parlamentsakt zu brechen.«
    Der Bauunternehmer E. Capps, derselbe, der schon früher angeführt und dessen Aussage auch die Schilderung des modernen Londoner Bausystems (Buch II, Kap. XII) entlehnt ist, faßt seine Ansicht über den Bankakt von 1844 zusammen wie folgt (B. A. 1857):
    5508. »Sie sind also im allgemeinen der Ansicht, daß das gegenwärtige System« (der Bankgesetzgebung) »eine recht geschickte Einrichtung ist, um die Profite der Industrie periodisch in den Geldsack des Wucherers zu bringen? – Das ist meine Ansicht. Ich weiß, daß es im Baugeschäft so gewirkt hat.«
    Wie schon erwähnt, wurden

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