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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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es diese Tribute wieder anlegt, nicht in England, sondern produktiv oder unproduktiv im Ausland; wenn es z.B. Munition dafür nach der Krim schickt. Zudem, soweit die Einfuhren vom Ausland in die Revenue von England eingehn – bezahlt müssen sie natürlich sein, entweder als Tribut, wo kein Äquivalent nötig, oder durch Austausch gegen diese nicht bezahlten Tribute oder im gewöhnlichen Gang des Handels –, kann England sie entweder konsumieren oder sie als Kapital wieder neu anlegen. Weder das eine noch das andre berührt die Wechselkurse, und dies übersieht der weise Wilson. Ob einheimisches oder fremdes Produkt einen Teil der Revenue bildet, wo der letztere Fall nur Austausch heimischer Produkte gegen auswärtige voraussetzt, – der Konsum dieser Revenue, produktiv oder unproduktiv, ändert nichts an den Wechselkursen, wenn auch an der Stufenleiter der Produktion. Danach ist das Folgende zu beurteilen.
    1934. Wood fragt ihn, wie die Sendung von Kriegsvorräten nach der Krim den Wechselkurs mit der Türkei affizieren würde. Newmarch antwortet:
    »Ich sehe nicht ein, wie die bloße Versendung von Kriegsvorräten den Wechselkurs notwendig affizieren würde, aber die Versendung von Edelmetall würde den Kurs sicherlich affizieren.«
    Hier unterscheidet er also Kapital in Geldform von andrem Kapital. Aber nun fragt Wilson:
    1935. »Wenn Sie einen Export veranstalten in großer Ausdehnung von irgendeinem Artikel, wofür kein korrespondierender Import stattfindet«,
    (Herr Wilson vergißt, daß in Beziehung auf England sehr bedeutender Import stattfindet, wofür nie ein entsprechender Export stattgefunden hat, ausgenommen in der Form von »guter Regierung« oder von früher exportiertem Anlagekapital; jedenfalls kein Import, der in die regelmäßige Handelsbewegung eingeht. Aber dieser Import wird wieder ausgetauscht z.B. mit amerikanischem Produkt, und daß amerikanisches Produkt exportiert wird ohne entsprechenden Import, ändert nichts an der Sache, daß der Wert dieses Imports konsumiert werden kann ohne einen äquivalenten Abfluß nach außen; es ist empfangen worden ohne Gegenexport, und es kann daher auch verbraucht werden, ohne in die Handelsbilanz einzugehn)
    »so bezahlen Sie nicht die auswärtige Schuld, die Sie durch ihre Einfuhr kontrahiert haben.«
    (Aber wenn Ihr diesen Import schon vorher bezahlt habt, z.B. durch den im Ausland gegebnen Kredit, so wird keine Schuld dadurch kontrahiert, und die Frage hat gar nichts zu tun mit der internationalen Bilanz; sie löst sich auf in produktive oder unproduktive Ausgabe, einerlei ob die so verbrauchten Produkte inländisches oder ausländisches Produkt sind.)
    »Und deshalb müssen Sie durch diese Transaktion die Wechselkurse affizieren, indem die ausländische Schuld nicht bezahlt wird, weil Ihr Export keinen korrespondierenden Import hat. – Das ist richtig von Ländern im allgemeinen.«
    Der Vortrag des Wilson kommt darauf hinaus, daß jeder Export ohne entsprechenden Import zugleich ein Import ohne entsprechenden Export ist; weil in die Produktion des exportierten Artikels fremde, also importierte Waren eingehn. Die Unterstellung ist, daß jeder solcher Export begründet ist auf einen nicht bezahlten Import oder ihn erzeugt –, also Schuld ans Ausland. Dies ist falsch, selbst abgesehn von den zwei Umständen, daß England 1. Gratisimporte hat, wofür es kein Äquivalent zahlt; z.B. einen Teil seiner indischen Importe. Es kann diese austauschen gegen amerikanische Importe, und letztre exportieren ohne Gegenimport; jedenfalls, was den Wert betrifft, hat es nur exportiert, was ihm nichts gekostet hat. Und 2. es mag Importe bezahlt haben, z.B. amerikanische, die zuschüssiges Kapital bilden; wenn es diese unproduktiv, z.B. in Kriegsmunition konsumiert, so bildet dies keine Schuld gegen Amerika und affiziert nicht den Wechselkurs mit Amerika. Newmarch widerspricht sich 1934 und 1935 und wird hierauf aufmerksam gemacht durch Wood, 1938:
    »Wenn kein Teil der Waren, angewandt in der Anfertigung der Artikel, die wir ausführen, ohne daß Rückfluß erfolgt« (Kriegsausgabe), »herkommt von dem Lande, wohin diese Artikel geschickt werden, wie berührt dies den Wechselkurs mit diesem Lande? Angenommen, der Handel mit der Türkei sei im gewöhnlichen Zustand des Gleichgewichts; wie wird der Wechselkurs zwischen England und der Türkei affiziert durch die Ausfuhr von Kriegsvorräten nach der Krim?«
    Hier verliert Newmarch seinen Gleichmut; er vergißt, daß er

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