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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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so rasch zurückfließen. Deshalb würde es einigen« (welche Bestimmtheit!) »Unterschied machen, ob die 6 Mill. hier im Lande ausgelegt werden oder ob sie ganz herausgeschickt werden.«
    Was soll das heißen, daß die 6 Mill. sofort zurückfließen würden? Soweit die 6 Mill. Pfd. St. in England verausgabt sind, existieren sie in Schienen, Lokomotiven etc., die nach Indien geschickt werden, von wo sie nicht zurückkehren, und ihr Wert erst durch Amortisation, also sehr langsam, während die 6 Mill. Edelmetall vielleicht sehr rasch in natura retournieren. Soweit die 6 Mill. in Arbeitslohn verausgabt sind, sind sie aufgegessen; aber das Geld, worin sie vorgeschossen waren, zirkuliert nach wie vor im Lande oder bildet Reserve. Dasselbe gilt von den Profiten der Schienenproduzenten und dem Teil der 6 Mill., der ihr konstantes Kapital ersetzt. Die zweideutige Phrase vom Rückfluß wird also von Newmarch nur gebraucht, um nicht direkt zu sagen: Das Geld ist im Lande geblieben, und soweit es als leihbares Geldkapital fungiert, ist der Unterschied für den Geldmarkt (abgesehn davon, daß etwa die Zirkulation mehr Hartgeld verschluckt haben könnte) nur der, daß es für Rechnung von A statt von B verausgabt wird. Anlage dieser Art, wo das Kapital in Waren, nicht in Edelmetall in fremde Länder übertragen wird, kann nur auf die Wechselkurse wirken (und zwar nicht mit dem Land, worin angelegt wird), soweit die Produktion dieser exportierten Waren Extraimport andrer auswärtiger Waren erheischt. Diese Produktion ist dann nicht bestimmt, diesen Extraimport zu liquidieren. Dasselbe findet aber bei jedem Export auf Kredit statt, einerlei, ob als Kapitalanlage oder für gewöhnliche Handelszwecke. Außerdem kann dieser Extraimport auch rückwirkend Extranachfrage nach englischen Waren z.B. auf seiten der Kolonien oder der Vereinigten Staaten hervorrufen.
    Vorher [1786] sagte Newmarch, infolge der Tratten der Ostindischen Kompanie seien die Ausfuhren von England nach Indien größer als die Einfuhren. Sir Charles Wood nimmt ihn über diesen Punkt ins Kreuzverhör. Dieser Überschuß englischer Ausfuhr nach, über die Einfuhr von, Indien wird tatsächlich zustande gebracht durch eine Einfuhr von Indien, wofür England kein Äquivalent zahlt: die Tratten der Ostindischen Kompanie (jetzt der ostindischen Regierung) lösen sich auf in einen Tribut, der von Indien erhoben wird. Z.B. 1855: die Einfuhr von Indien nach England von 12670000 Pfd. St.; die englischen Ausfuhren nach Indien 10350000 Pfd. St. Bilanz zugunsten Indiens 2250000 Pfd. St.
    »Wenn hiermit die Sachlage erschöpft wäre, so würden diese 2250000 Pfd. St. in irgendeiner Form nach Indien zu remittieren sein. Aber dann kommen die Aufforderungen vom India House. Das India House annonciert, daß es in der Lage ist, Tratten auf die verschiednen Präsidentschaften in Indien auszugeben zum Betrage von 3250000 Pfd. St.« (Dieser Betrag wurde erhoben für die Londoner Unkosten der Ostindischen Kompanie und für die an die Aktionäre zu zahlenden Dividenden.) »Und dies liquidiert nicht nur die Bilanz von 2250000 Pfd. St., die im Handelsweg entstand, sondern ergibt noch eine Million Überschuß.« (1917.)
    1922. (Wood:) »Dann ist also die Wirkung dieser Tratten des India House, nicht die Ausfuhren nach Indien zu vermehren, sondern sie pro tanto zu vermindern?«
    (Soll heißen, die Notwendigkeit zu vermindern, die Einfuhr von Indien durch Ausfuhr ebendorthin zu diesem Betrag zu decken.) Dies erklärt Herr Newmarch dadurch, daß die Engländer für diese 3700000 Pfd. St. »gute Regierung« nach Indien importieren. (1925.) Richtig und ironisch sagt Wood, der als Minister für Indien die von den Engländern importierte Sorte »guter Regierung« sehr gut kannte, 1926:
    »Dann ist die Ausfuhr, die, wie Sie sagen, durch die India-House-Tratten verursacht wird, eine Ausfuhr von guter Regierung und nicht von Waren.«
    Da England viel exportiert »in dieser Weise« für »gute Regierung« und für Kapitalanlagen in auswärtigen Ländern – also Einfuhren erhält, die ganz unabhängig sind vom gewöhnlichen Gang des Geschäfts, Tribute, teils für exportierte »gute Regierung«, teils als Revenue von in den Kolonien und anderswo angelegtem Kapital, Tribute, wofür es kein Äquivalent zu zahlen hat –, so ist klar, daß die Wechselkurse nicht affiziert werden, wenn England diese Tribute einfach aufißt, ohne Gegenexport; es ist also auch klar, daß die Kurse nicht affiziert werden, wenn

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