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Der Geschmack von Glück (German Edition)

Der Geschmack von Glück (German Edition)

Titel: Der Geschmack von Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer E. Smith
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er.
    »Immerhin gibt es dort Whoopie Pies.« Sie zeigte auf ein gedrungenes Gebäude, das er als »Whoopie-Pie-Fabrik« gekennzeichnet hatte.
    »Die gibt es hier auch«, sagte er. »Keine Sorge, wir werden sie schon finden.«
    »Willst du dein Werk nicht signieren?«, fragte sie und schob ihm das Blatt wieder hinüber. Einen Moment zögerte er, denn in seinem Kopf schrillten die üblichen Alarmglocken. Aber das hier war etwas anderes; er wusste, sie würde die Zeichnung nicht im Netz versteigern oder an Journalisten weitergeben oder an Blogger oder Fotografen oder all die anderen Raubtiere, die sich um jede noch so kleine Neuigkeit aus seinem Leben rissen. Er kritzelte seinen Namen unten auf die Seite und wollte sie falten, legte schon die Ecken aufeinander, doch sie griff nach seiner Hand.
    »Nicht«, sagte sie, und er hielt inne. Dennoch ließ sie seine Hand nicht los. Ihre Finger fühlten sich heiß an, und es durchzuckte ihn wie ein Stromschlag. Nach ein paar Sekunden liefen ihre Wangen rosa an, sie zog die Hand weg und nahm ein Buch aus ihrer Tasche.
    »Du darfst es nicht falten«, sagte sie, ergriff das Blatt und schob es vorsichtig zwischen die Buchseiten. »Sonst machst du es noch kaputt.«
    »Es ist doch nichts Wertvolles«, scherzte er. »Das kann man doch gar nicht kaputt machen.«
    »Man kann alles kaputt machen«, sagte sie achselzuckend und stand auf.
    Graham erhob sich ebenfalls, dabei fiel ihm das steinerne Herz aus der Tasche und rollte ins Gras. Ellie war schon fast an der Straße, doch er bückte sich nach dem Stein, betrachtete ihn einen Augenblick und schob ihn dann wieder in die Hosentasche, wo er diesmal hoffentlich bleiben würde.

  
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Von:            [email protected]
Gesendet:   Montag, 10. Juni 2013 18:32
An:              [email protected]
Betreff:       falls du dich verläufst …
Ich weiß, du hast gesagt, du brauchst keine Wegbeschreibung, aber falls du es vergessen haben solltest, meine Adresse ist 510 East Sunset. Das gelbe Haus an der Ecke. (Das rein zufällig ein bisschen so aussieht wie die Whoopie-Pie-Fabrik auf deiner Zeichnung …)

neun
    Sie trennten sich am Anfang des Sunset Drive, und Ellie ging den Weg bis nach Hause allein. Die Seeluft war heute Abend feucht und Nebel zog landeinwärts, der alles undeutlich und etwas unwirklich erscheinen ließ. Doch sie nahm es kaum wahr; sie war zu sehr mit den letzten Stunden beschäftigt: Wie Graham von seiner Zeichnung aufgeschaut hatte, wie er sie im Laden angegrinst hatte, wie sie am Strand, als sie hinter ihm ging, sein Haar betrachtet hatte, das sich im Nacken leicht kräuselte.
    Doch vor allem fragte sie sich, wieso sie es für eine gute Idee gehalten hatte, ihn abends zu ihr nach Hause zum Essen einzuladen, worauf er tatsächlich eingegangen war. Jetzt lief die Liste der Dinge, die sie vor seinem Eintreffen unbedingt noch erledigen musste, durch ihren Kopf wie ein endloses Nachrichtenband, und sie musste sich sehr zusammennehmen, um nicht in Panik zu verfallen.
    Es schien unmöglich, dass die Sache gut ausgehen konnte, aber wenn auch nur die geringste Chance darauf bestehen sollte, musste sie dafür sorgen, dass Mom (ausnahmsweise) pünktlich zu ihrem Buchclub aufbrach, dass die Küche (ausnahmsweise) sauber war, dass Bagel genug Bewegung bekam, damit er sich (ausnahmsweise) mal wie ein Beagle und nicht wie ein Berserker aufführte. Und das war erst der Anfang. Es gab ungefähr tausend Dinge, die schiefgehen konnten. Hoffentlich waren überhaupt genug Lebensmittel im Haus, um so etwas Ähnliches wie eine Mahlzeit daraus zuzubereiten. Hoffentlich hatte Mom nicht Waren aus dem Laden überall im Wohnzimmer verteilt. Hoffentlich hatte sich die Klimaanlage in ihrer Abwesenheit auf wundersame Weise selbst repariert.
    Hoffentlich.
    Die Straße führte bergab, und sie lief mit Schwung die langgezogene Kurve entlang, ihre Sandalen klatschten aufs Pflaster, während sie überlegte, was sie sich eigentlich dabei gedacht hatte. Sie hatte sich einfach nicht vorstellen können, heute Abend mit ihm auswärts zu essen; nicht bei den vielen Fotografen, nicht nach dem, was Quinn am Abend vorher erlebt hatte, nicht wenn alle im Ort ein Auge auf sie werfen würden. Als er also – halb im Scherz, wie sie wusste, aber trotzdem – den Lobster Pot vorschlug, überraschte Ellie sich selbst mit ihrer Einladung zu sich nach Hause.
    »Ich kann dir keine Gourmetküche bieten«, hatte sie gesagt, »aber ich

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