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Der Geschmack von Glück (German Edition)

Der Geschmack von Glück (German Edition)

Titel: Der Geschmack von Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer E. Smith
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legte stöhnend den Kopf nach hinten. »Musstest du ihm auch noch eine reinhauen?«
    »Ist ja gut«, sagte Graham. »Aber er ist mir praktisch ins Gesicht gesprungen. Sie alle. Sie haben uns richtig bedrängt.«
    Beim letzten Satz blickte Harry auf. »Uns?« Er zog eine Augenbraue hoch. »Lass mich raten …«
    »Brauchst du nicht.« Graham erwiderte seinen Blick.
    Harry verzog grimmig das Gesicht und kratzte sich am Hinterkopf. Graham konnte beinahe sehen, wie er die Worte hinunterschluckte, die er eigentlich loswerden wollte: Ich hab’s dir doch gesagt. Sie standen jedoch auch in seinen Augen geschrieben, und Graham wusste, er hatte Recht. Er hätte die Finger von Ellie lassen sollen. Aber ihm tat es aus anderen Gründen leid als Harry. Schlechte Publicity war ihm egal. Nicht mal, was Mick dazu sagen würde, konnte ihn bekümmern. Er dachte nur an Ellie. Er wollte nur, dass es für sie gut ausging.
    »Also, was machen wir jetzt?« Er beugte sich vor. »Können wir das irgendwie unter der Decke halten? Oder zu unserem Vorteil drehen?«
    »Versuche ich schon«, sagte Harry. »Wenn es nur die Fotos wären …«
    »Du meinst, wenn ich ihn nicht geschlagen hätte?«, fragte Graham.
    Wieder klingelte Harrys Telefon, und diesmal hob er es ans Ohr. »Ja«, sagte er und lauschte dann schweigend. Graham stand auf und ging ins Bad, drehte den Hahn auf und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht, um die Ereignisse des Abends wegzuspülen.
    Er stützte sich mit beiden Händen aufs Waschbecken, wütend auf sich selbst, weil er überhaupt zum Strand gegangen war. Doch als er seine gerahmte Zeichnung zwischen den Gedichten im Schaufenster ihres Ladens entdeckt hatte, hatte es ihn direkt hinunter in die kleine Bucht getragen. Und was dort geschehen war, konnte er nicht eine Sekunde lang bereuen, denn er spürte immer noch den Abdruck auf der Brust, wo Ellie sich an ihn geschmiegt hatte.
    Im Badezimmerlicht untersuchte er seine Fingerknöchel, mit denen er das Jochbein des Fotografen getroffen hatte, und lauschte dabei Harrys immer ärgerlicher klingender Stimme.
    Einen Moment später stand er in der Badezimmertür. »Es ist schon raus. Alle bringen es groß.«
    Graham ließ kaltes Wasser über die schmerzende Hand laufen. »Was ist mit ihr?« Er versuchte, ruhig zu sprechen. »Haben sie ihr Gesicht gekriegt? Ihren Namen?«
    »Unbekannte Begleiterin«, sagte Harry, »jedenfalls im Augenblick noch.«
    Graham ließ erleichtert Luft ab. »Können wir dafür sorgen, dass es so bleibt?«
    »Ich werde tun, was ich kann.«
    »Das weiß ich«, sagte Graham, drehte das Wasser ab und griff nach dem Handtuch. »Und ich weiß auch, ich hätte das nicht tun sollen. Es ist absolut meine Schuld.«
    »Stimmt«, sagte Harry, doch sein Blick war ungewöhnlich weich. Er hätte vor Wut toben müssen. Graham hatte ihn schon bei weit geringeren Anlässen die Fassung verlieren sehen: ein Strafzettel, eine wenig hilfreiche Pressefrau, ein gieriger Produzent und einmal sogar wegen eines Kinderstars, der gern Streiche spielte.
    Bis heute Abend hatte Graham noch nie einen Skandal verursacht, und Harry hatte alles Recht, jetzt wütend zu sein. Er würde schließlich mit den Anwälten verhandeln und den Fotografen anflehen müssen, Graham nicht zu verklagen. Die nächsten Tage würde er vor allem Pressesprecher koordinieren und Journalisten um den Bart gehen. Mick davon überzeugen, dass Graham sich immer noch auf den Film konzentrierte. Und Ellies Geheimnisse geheim halten. Er würde versuchen, alle Informationen im Griff zu behalten, obwohl sie einem wie Wasser durch die Finger liefen.
    Etwas von diesem dicht unter der Oberfläche brodelnden Zorn war auch zu sehen, in seinem angespannten Unterkiefer und dem Zucken des Augenlids. Doch Graham spürte auch eine ungewohnte Zurückhaltung, und er war dankbar dafür.
    »Sag mir einfach, was ich tun soll.« Zum ersten Mal hatte er das Gefühl, das hier war nicht bloß Business; sie waren ein Team.
    »Pack dir Eis drauf.« Harry deutete auf Grahams leicht geschwollene Finger. »Und lass mich meine Arbeit machen.«
    Das Telefon in seiner Hand fing schon wieder an zu klingeln, und er zwinkerte Graham zu, ehe er es ans Ohr hielt und angespannt lauschte, als er ins Hotelzimmer zurückging. Da Graham sonst nichts zu tun hatte, schnappte er sich den leeren Eiskübel vom Tisch neben dem Wandschrank und ging nach draußen, wo er sich einen Moment an seine Zimmertür lehnte.
    Es gab Schauspieler, die machten so etwas

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