verbesserte sich. » Dich . Dass dich Fotografen auf Motorrädern verfolgen. Das wird alles schwierig genug, auch ohne Graham Larkin als Komplizen.«
Es schmerzte ihn, wie sie seinen Namen sagte, so als würde sie ihn gar nicht kennen, aber er gab nicht nach. Sie waren inzwischen in der Küche, Ellie öffnete den Kühlschrank und starrte hinein, als hätte sie vergessen, was sie eigentlich wollte. Er trat neben sie, spürte die gekühlte Luft an den nackten Beinen.
»Ich muss das allein machen«, sagte sie leise.
Er sah die Sommersprossen, über ihre blasse Schulter gestreut, und roch ihr Shampoo, leicht süß wie Lavendel. Er schluckte heftig, sagte aber nichts.
Ellie schüttelte den Kopf. »Du bist zu auffällig«, sagte sie noch einmal, doch ihre Stimme schwankte, und Graham trat näher.
»Dann fahren wir eben nicht mit dem Auto.« In seinem Kopf keimte eine Idee.
Sie drehte sich ein Stück zu ihm, war zwischen ihm und der Kühlschranktür eingezwängt. »Sondern?«, fragte sie, und er lächelte.
»Mit dem Boot.«
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Von:
[email protected]Gesendet: Donnerstag, 4. Juli 2013 7:18
An:
[email protected]Betreff:
Ich bin ein bisschen spät dran, aber ich sehe dich gleich am Hafen. Ich nehme mal an, du bist der mit dem Schnurrbart.
neunzehn
Sie wollten sich eine Stunde später am Hafen treffen.
Graham wollte im Ort noch ein paar Sachen besorgen, darunter auch aus dem Requisitenwagen den Schlüssel für die Go Fish , während Ellie im Netz den besten Kurs von Henley nach Kennebunkport ausfindig machen sollte. Wenn sie zügig vorankamen, konnten sie in gut zwei Stunden dort sein. Es war nicht mal sieben Uhr, selbst wenn die Nachricht also früh bekannt wurde, konnten sie ihr immer noch zuvorkommen.
Draußen versprach der Himmel bereits einen perfekten Sommertag, das Wasser dehnte sich weit und glatt wie ein blauer Teppich. Auf dem Weg in den Ort, den schweren Rucksack auf dem Rücken, zählte Ellie sich die Vorzüge des neuen Plans auf, so wie man die Vorteile einer zweiten Eiswaffel (Kalzium!) herausstreicht oder die, ein bisschen länger schlafen zu können (Energie!). Ihr fielen eine Menge Rechtfertigungen für die Wahl des Bootes ein, aber vor allem gingen sie damit dem größten Hindernis in Ellies ursprünglichem Plan aus dem Weg: sich irgendwie Moms Auto auszuborgen. Sie hatte immer noch gerätselt, ob sie das wirklich tun sollte, als Graham voller Überzeugung seine Alternative angeboten hatte und sie sich mitreißen ließ.
In Wahrheit spielte es keine Rolle, wie sie dorthin kamen, ob mit dem Auto, dem Boot oder dem Heißluftballon. Am Ende wartete immer dasselbe auf sie: Sie musste ihrem Vater gegenübertreten. Vor ihm zu stehen, während er zu begreifen versuchte, wer sie eigentlich war – sein verwirrter oder, schlimmer noch, vielleicht verärgerter oder gar ablehnender Blick: Es tat schon weh, sich das überhaupt vorzustellen.
Ihr Beweggrund war einfach: Sie wollte ihn um Geld bitten. Doch sie wusste auch, dass es viel komplizierter war.
Die Straße wand sich aus dem Schatten der Bäume zum Wasser hinunter, und wo normalerweise Bootslärm zu hören wäre – klingende Glocken und quäkende Sirenen –, klangen jetzt nur die Misstöne der Kapelle herüber, die sich auf dem Grün einspielte. Aus der Ferne sah Ellie verschwommenes Rot, Weiß und Blau, das übliche Durcheinander aus Essen, Musik und Spielen, das dieses Fest ausmachte, und sie verließ sich darauf, dass es Mom später ablenken würde, wenn ihr irgendwann einfallen musste, dass sie ihre Tochter den ganzen Tag noch nicht gesehen hatte.
Am Anfang des Stegs, beim verrammelten Anglerladen, reckte sie den Hals, um zu sehen, ob Graham schon auf dem Boot war. Man hatte dem Filmteam für die Dauer der Dreharbeiten einen zentralen Liegeplatz überlassen, und Ellie wusste, der schwierigste Teil würde das unbemerkte Verlassen des Hafens sein. Natürlich war das ganze Städtchen noch oben im Zentrum, aber schon bald würden die Ersten zum Hafen kommen, um ihre eigenen Boote zu beladen. Heute fuhren viele hinaus, segelten und schaukelten in der strahlenden Sonne, bis der Himmel sich verdunkelte und mit Feuerwerk bekritzelt wurde. Doch selbst wenn sie jemand sähe, beruhigte sie sich, würde niemand darauf kommen, was sie vorhatten; sie mussten sich nur vor ihrer Mutter in Acht nehmen.
Beim Tor zum eigentlichen Anleger entdeckte Ellie Quinn auf der Straße