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Der Geschmack von Sommerregen (German Edition)

Der Geschmack von Sommerregen (German Edition)

Titel: Der Geschmack von Sommerregen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Leuze
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wiederzusehen?«
    »Keine Ahnung. Eher nicht. Ich sollte Mama ein bisschen mehr Zeit geben, schätze ich. Aber wir könnten Anne mal in München besuchen, du und ich! Du wirst sie mögen. Sie ist eine genauso leidenschaftliche Malerin wie deine Mutter.« Ich grinse. »Und sie ist genauso verbissen, wenn es darum geht, den perfekten Farbton auf die Leinwand zu bringen.«
    »Oh mein Gott, noch eine von der Sorte!« Mattis lacht. »Womit habe ich das verdient?«
    Ich schaue auf ihn hinab, auf sein gebräuntes Gesicht, seine funkelnden Augen, seinen lachenden Mund. Mattis sieht so süß aus, wenn er glücklich ist. Und ich, ich wäre ja auch glücklich, vollkommen glücklich … Wenn ich nur endlich begreifen würde, was hier gespielt wird. Ich meine, warum will Mattis die ganze Zeit über nur reden? Warum küsst er mich nicht?
    Warum will er nicht mit mir schlafen?
    Ich beuge mich über ihn, nehme meinen ganzen Mut zusammen.
    »Mattis«, hauche ich, meine Fingerspitzen gleiten über seine Wangen. »Was ist los? Warum willst du keinen Sex? Hab ich was falsch gemacht?«
    »Was?!« Entgeistert starrt er mich an. »Wie kommst du denn auf so was?«
    »Na ja, das ist doch offensichtlich. Du redest und redest und redest, nur um nicht anfangen zu müssen. Weißt du, wir brauchenes nicht zu tun. Wir können noch warten, kein Problem. Ich dachte nur, wir wären bereit dafür, wir haben es doch geplant, und du warst doch immerhin eigentlich so …«
    … scharf darauf, will ich sagen, aber da zieht er mich zu sich runter. Drückt seine Lippen auf meine, dringt mit der Zunge in meinen Mund ein, und statt zu sprechen, schließe ich die Augen. Ich spüre Mattis’ Hände in meinem Haar, auf meinem Rücken, an meinen Hüften, und ehe ich’s mich versehe, liege ich vollständig auf ihm.
    »Ich wollte dich nicht drängen«, höre ich seine Stimme samtrau an meinem Ohr. »Du hast so aufgeregt gewirkt, als du vor der Tür standst. Ich wollte, dass du dich entspannst.«
    »Aber ich bin entspannt!«
    »Dir wächst gleich eine Pinocchio-Nase, meine Süße«, murmelt Mattis.
    »Zugegeben«, flüstere ich, während ich instinktiv anfange, mich auf ihm zu bewegen, »ich bin ein klitzekleines bisschen nervös. Aber das heißt nicht, dass ich keine Lust darauf habe.«
    Ich schaue Mattis in die Augen, um meinen Worten Nachdruck zu verleihen. Unsere Blicke verhaken sich ineinander. Ich bewege mich weiter. Blau blitzt in meinem Körper auf. Mattis’ Hände streichen über meinen Po, schieben meinen Rock hoch, finden den Saum meines Slips und gleiten langsam, zärtlich darunter. Oh, ich liebe seine Sanftheit!
    Ich liebe seine Hände.
    Ich liebe seinen Körper unter mir.
    Ich liebe ihn.
    Und ich will es.
    Entschlossen streife ich Mattis das T-Shirt hoch, öffne seine Hose und lasse mir im Gegenzug den Slip ausziehen – noch vor dem Rock. Das Blau in mir beginnt zu fließen, und halb im Liegen, halb im Sitzen, erwartungsvoll und zunehmend ungeduldig, zerren wir uns die restliche Kleidung vom Körper. Vollkommen nackt lassen wir uns wieder auf die Decke fallen, küssen uns, streicheln uns, nicht mehr sanft jetzt, sondern wild und verlangend, bis wir anfangen zu schwitzen und zu keuchen. Ich ziehe Mattis auf mich, spüre seine Erektion zwischen meinen Beinen und dränge mich ihm entgegen. Bereitwillig öffne ich die Beine, will Mattis in mich aufnehmen und denke, jetzt ist es also so weit, es fehlt nur noch das Kondom und dann ein fester, entschiedener Stoß …
    … als mächtig und zäh die Angst wieder hochkommt und jedes Gefühl, jede Farbe mit ihrem tückischen Grau verschmutzt.
    Die Angst, dass es wieder wehtut.
    Die Angst, dass alle Erregung verpufft, weil ich mich verkrampfe, gleich, sobald Mattis in mir ist.
    Die Angst, dass Noah recht hatte und ich einfach nicht gut im Bett bin. Dass ich es schlicht und ergreifend nicht kann.
    Mattis hält inne und schaut mir ins Gesicht. Seine Augen sind halb geschlossen, sein Atem geht schnell. »Was ist?«
    Oh Himmel, was soll ich jetzt bloß sagen? Was wird Mattis von mir halten, wenn ich ihn erst dränge – und dann kneifen will?!
    »Ich hab das doch erst einmal getan«, bricht es aus mir heraus, »und es war so ätzend damals, und ich habe Angst, dass ich … Dass ich wieder Schmerzen habe und … Ach, Mattis!« Plötzlich ist mir zum Heulen zumute.
    Mattis blickt mir schweigend in die Augen.
    Dann legt er seine Hände um mein Gesicht und sagt leise und eindringlich: »Wir werden nichts miteinander

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