Der Geschmack von Sommerregen (German Edition)
machen, was du nicht willst, Sophie. Und ich werde dir nicht wehtun. Niemals. Okay?«
»Okay«, flüstere ich und schlucke.
»Gut«, raunt er. »Dann vertreiben wir jetzt deine Angst.«
Glitzernd-schwarz steigt die Neugierde in mir auf, schon fängt das schmutzige Grau an zu verblassen. Was hat Mattis vor? Einfach weitermachen will er offensichtlich nicht. Mit klopfendem Herzen und neu aufwallender Erregung schaue ich ihn an.
Mattis zieht einen Mundwinkel hoch, schenkt mir dieses halbe Lächeln, das so irre sexy ist und in das ich mich ganz zu Anfang verliebt habe.
Dann senkt er den Kopf und küsst meinen Hals.
Er lässt sich Zeit dabei. Bewegt seinen Körper kaum, lässt meine unteren Regionen in Ruhe. Knabbert stattdessen an meinem Ohrläppchen, küsst mein Schlüsselbein und streichelt meine Arme, meine Hände, meine Schultern. Dann rutscht er mit den Lippen tiefer und küsst meine Brüste. Widmet sich ihnen so hingebungsvoll, dass meine Brustwarzen hart wie Kieselsteine werden – und das Grau gegen die anschwellende Flut des Blaus keinerlei Chance mehr hat.
Aber dann rutscht er noch tiefer, bis zu meinem Bauchnabel, und dann …
Oh! Mein! Gott!
Er will mich dort küssen?!
Panische Gedankenfetzen schießen durch meinen Kopf, warnen mich, dass Mattis meinen Geruch nicht mögen wird, dass es wesentlich erfreulichere Anblicke gibt als eine Vagina in Großaufnahme, dass ihm das doch gar keinen Spaß machen kann ! Schon will ich sagen, dass er so etwas nicht für mich tun muss, dass alles gut ist und ich bereit für ihn bin und dass es überhaupt keinen Grund gibt, mich auf diese Weise zu befriedigen, als ich nach Luft schnappe. Weil Mattis sein Gesicht mit solcher Leidenschaft in meinem Schoß versenkt, dass sämtliche Gedanken, Zweifel und Schamgefühle nur noch Schall und Rauch sind.
Mattis weiß definitiv, worauf er sich einlässt. Wie’s aussieht, liebt er es. Und oh, ich liebe es auch!
Mitternachtsblau schießt die Lust durch meinen Körper. Ich spüre Mattis’ Zunge zwischen den Beinen und alles in mir wird zu Empfindung, Begehren, schwarzblauer Flut. Aufseufzend schließe ich die Augen und gebe mich Mattis hin. Was er da macht, ist so schön, so wunderschön! Oh ja, mein Gott, ja … Ich stöhne, zerwühle ihm mit den Händen das Haar, und einer Brandungswelle gleich nähert sich der Orgasmus.
Aber ich will noch nicht kommen, ich will, dass Mattis dabei in mir ist, und deshalb ziehe ich ihn zu mir hoch.
»Jetzt«, sage ich heiser. »Schlaf mit mir.«
Mattis streift sich das Kondom über, und sein Blick ist dunkel und verhangen, als er meine Knie auseinanderdrückt und sich dazwischenschiebt.
Wir schauen uns an, lassen uns weder mit Blicken noch mit Händen los, als er es tut.
Langsam, vorsichtig dringt er in mich ein.
Tief. Und tiefer. Und tiefer.
Und als ich begreife, dass nichts wehtut, dass ich sogar danach verlange, Mattis noch intensiver in mir zu spüren, fange ich an, mich unter ihm zu bewegen, drücke mich an ihn, animiere ihn, alle Vorsicht loszulassen. Mattis’ Stöße werden fester, wir finden unseren ureigenen Rhythmus. Mein heftiger Atem vermischt sich mit seinem, und beinah ist es so weit, beinah, wenn nur …
»Fass mich an, Mattis. Bitte, fass mich an!«
Als Antwort zieht er sich aus mir zurück, dreht mich sanft auf den Bauch und hebt mit den Händen meine Hüften an. Er kniet hinter mir, ich auf allen vieren vor ihm – und so nimmt er mich.
Meine erste Reaktion ist Schreck. Liebe Güte, ich bin weder Hund noch Katze, muss es unbedingt diese Stellung sein?! Doch dann geht mir auf, dass Mattis alles andere im Sinn hat, als mich zu erniedrigen.
Während er sich in mir bewegt, gleitet seine rechte Hand nach vorn und streichelt mich – so, wie ich es mir gewünscht habe, wie ich es brauche, und die Wellen werden höher und höher und höher, tiefblau, mächtig, unaufhaltsam … bis sie mit Urgewalt über mir zusammenschlagen.
Stöhnend biege ich den Rücken durch, werfe den Kopf in den Nacken und komme. Und noch während ich mich auflöse, vergehe, neu werde im alles überschwemmenden Blau, kommt mit den letzten, heftigen Stößen auch Mattis.
Nein, denke ich schwer atmend, als wir uns danach zusammen niedersinken lassen. Um das zu lernen, brauche ich keine Anleitung durch obszöne DVD s.
Nur Liebe.
Vertrauen.
Und den heißesten Freund des Universums.
Eng umschlungen liegen wir auf der Decke. Ich bin so glücklich, dass ich mir nicht vorstellen kann, jemals noch
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