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Der gewagte Antrag

Der gewagte Antrag

Titel: Der gewagte Antrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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bin genauso beunruhigt wie Sie”, antwortete Stuart verärgert. “Newcome ist bei ihr und achtet auf ihre Sicherheit.”
    “Newcome ist bei ihr!”, wiederholte John fassungslos. “Sind Sie nicht mehr bei Trost, Stuart? Wie konnten Sie ihr ausgerechnet ihn mitgeben? Über ihn ist uns doch so gut wie nichts bekannt! Der Gedächtnisverlust kann vorgetäuscht sein! Ich wette zehn zu eins, dass Newcome sie entführt hat.”
    “Ach, Unfug!”, widersprach Stuart gereizt, obgleich auch ihm nun Bedenken kamen, dass Ihre Ladyschaft in Begleitung eines Mannes war, über dessen Vorleben er nichts wusste. “Ich werde eine Suchmannschaft entsenden, die nach den beiden Ausschau hält. Im Allgemeinen reitet Mylady nur bis zum Cairn.”
    “Wäre sie heute dort gewesen, hätte sie seit Langem zurück sein müssen!”, entgegnete John scharf. “Dann wäre ich nicht genötigt gewesen, mich bei Ihnen nach ihr zu erkundigen.”
    Brüsk wandte Stuart sich ab und gab Order, einen Suchtrupp zu organisieren. Während die Männer mit bedrückten Mienen seinen Anweisungen zuhörten, rannte unversehens ein Stalljunge auf den Platz und schrie: “Rajah ist zurück, reiterlos und so verstört, dass niemand ihn einfangen kann.”
    Nun war auch Stuart überzeugt, dass etwas nicht stimmte. “Und wo ist Vulkan?”, fragte er betroffen.
    “Ich habe keine Ahnung, Sir, wo er, Mylady oder Newcome sind. Rajah steht der Schaum vor dem Maul, als sei er von weit hergekommen.”
    Unverzüglich gab Stuart der mit Laternen ausgerüsteten Suchmannschaft den Befehl, aufzubrechen und ihm umgehend einen Boten zu schicken, sollten Ihre Ladyschaft und der sie begleitende Reitknecht nicht auf dem Weg zum Felsmassiv angetroffen werden. Danach versuchte man, den scheuenden Rappen einzufangen. Es dauerte eine Weile und gelang nur, weil er sehr erschöpft war. Mit einiger Anstrengung wurde er in den Stall gebracht, und Stuart untersuchte das störrische, erregt schnaubende Tier.
    “Rajah ist nicht verletzt”, teilte er stirnrunzelnd dem nervösen Verwalter mit. “Die Pistole steckt noch in der Satteltasche. Auch das Zaumzeug ist nicht beschädigt. Es ist mir ein Rätsel, was vorgefallen sein mag. Ich werde einen weiteren Suchtrupp zusammenstellen, ihn anführen und zum 'Thron Gottes' reiten.”
    “Warum dahin?”, fragte John in abfälligem Ton. “Das ist Meilen entfernt!”
    “Weil Mylady sich gern dort aufhält. Möglicherweise wollte sie Newcome den Ort zeigen. Meines Wissens ist er nie so weit von Campions fort gewesen.”
    “Weshalb sollte sie den Wunsch haben, ihn, einen halbnackt im Moor aufgefundenen Landstreicher, mit der Gegend bekannt zu machen?”, entrüstete sich John.
    “Sie kommen gut miteinander aus”, antwortete Stuart etwas verlegen.
    “Was haben Sie soeben gesagt?” John starrte ihn an und merkte, dass Aisgill unbehaglich zumute war.
    “Nichts”, antwortete Stuart barsch. “Mylady ist eine freundliche Frau, und Newcome versteht es sehr gut, mit ihren Pferden umzugehen. Vielleicht wollte sie ihm mit dem Besuch beim 'Thron Gottes' eine Freude machen? Je länger ich darüber nachdenke, desto wahrscheinlicher kommt es mir vor. Ach, was schwatze ich überhaupt mit Ihnen? Es wird dunkel, und wenn Ihre Ladyschaft und Newcome allein im Finstern herumirren …” Stuart ließ den Satz unvollendet, drehte sich auf dem Absatz um und erteilte die notwendigen Anweisungen zum Formieren des zweiten Suchtrupps.
    John beobachte ihn und brummte mürrisch vor sich hin: “Seit Newcomes Ankunft ist hier nichts mehr wie früher!”
    Chad hatte sich mit Ihrer Ladyschaft neben die Felsen in den Windschatten gesetzt und ihr seine Jacke gegeben. Die Nacht war bitter kalt, und obendrein hatte leichter Regen eingesetzt.
    Elinor fröstelte und bemühte sich, Newcome nicht merken zu lassen, wie sehr sie fror. Schuld daran war nicht nur die Kälte, sondern auch der Schreck über die vergangenen Ereignisse. Sie bedauerte Newcome, dem es bestimmt noch schlimmer erging als ihr. Und sie musste es sich anlasten, dass sie in diese missliche Lage geraten waren. Hätte sie nicht darauf bestanden, zum 'Thron Gottes' zu reiten, wären sie längst daheim und im Warmen. Beklommen entschuldigte sie sich erneut bei Newcome für ihre Halsstarrigkeit.
    “Ach, nehmen Sie es sich nicht so zu Herzen”, erwiderte er beruhigend. “Der Kerl hätte uns auch auf dem Rückweg vom Cairn überfallen können.”
    “Ist es nicht besser, wir gehen nach Haus?”
    “Das wäre

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