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Der Gewinner Geht Leer Aus

Der Gewinner Geht Leer Aus

Titel: Der Gewinner Geht Leer Aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Stark
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Entfernung. Es war die Tankstelle, wo er nach der Beseitigung von Charovs Leiche mit Elkins gesprochen hatte. Bis zu Claires Haus waren es nur noch wenige Kilometer. Es war drei Uhr morgens, und die Tankstelle war geschlossen.
    Er setzte sich wieder ans Steuer und sagte: »Wir parken am See, bei einem der leerstehenden Häuser.«
    »Ein seltsamer Ort zum Leben«, sagte Lloyd. »Wo alle Häuser leerstehen.«
    Dazu gab es nichts zu sagen. Parker verließ die Tankstelle und bog an der Abzweigung ein, wo der Wegweiser zuColliver’s Pond stand. Auf halber Strecke zu Claires Haus fuhr er nach rechts in die Auffahrt eines der weniger begehrten, billigeren Häuser, deren Grundstücke nicht an den See grenzten.
    Die braunen, glatten Sperrholzplatten vor den Fenstern starrten sie an, bis Parker die Scheinwerfer ausschaltete. Die meisten Leute in der Gegend schlossen ihre Häuser am Ende des Sommers einfach ab und fuhren wieder in die Stadt, aber einige taten, als würde mit dem Winter die Eiszeit zurückkehren.
    Parker und Lloyd gingen an der Straße entlang, die den See umrundete. Es gab hier keine Straßenbeleuchtung, und ohne das Licht aus den Häusern waren die Nächte sehr dunkel. Ein schmaler Mond, der links hinter ihnen tief über dem Horizont stand, half ihnen, die Straße zu erkennen, und zeigte Parker den Briefkasten mit der Aufschrift WILLIS. Leise sagte er: »Hier ist es. Ich warte. Geh nur nicht ins Haus.«
    »Das brauche ich nicht. Welche elektrischen Geräte laufen jetzt?«
    »Keine. Der Strom ist abgeschaltet.«
    »Funktioniert das Telefon?«
    »Ja.«
    »Weißt du, wo die Versorgungsleitungen ins Haus führen?«
    »An der linken Ecke, über der Garage.«
    Lloyd war jetzt in seinem Element und spielte ruhig und kompetent mit seinen Apparaten. Er zog ein kleines Gerät, das Ähnlichkeit mit einem Belichtungsmesser hatte, aus der Tasche und drückte auf einen Knopf an der Seite, der die Beleuchtung der Skala einschaltete. Er schirmte sie mit der einen Hand ab, sah darauf und schwenkte das Gerätlangsam von links nach rechts. »Ein schwaches Signal«, sagte er. »Könnte von drinnen kommen. Ich bin gleich wieder da.«
    Lloyd verschwand in der Dunkelheit unter den Bäumen an der Zufahrt, und Parker blieb beim Briefkasten stehen und behielt die leere Straße im Auge. Er dachte daran, wie schnell und reibungslos Lloyd seine Arbeit am Personalhaus von Paxton Marinos Jagdhütte erledigt hatte. Wenn sie ihm allen anderen Stress vom Hals halten konnten, würde er seine Sache hervorragend machen, aber sobald er sich aufregte, war er wie ein tollwütiger Hund, den man erschießen musste.
    Nach nicht einmal zehn Minuten war Lloyd zurück. »Ich glaube, im Haus ist etwas«, sagte er, »aber es sendet nicht, sondern empfängt. Und von dort kommt ein Signal.« Er zeigte die Straße entlang.
    »Dann ist dort auch die Basis«, sagte Parker. »Sobald jemand die Tür öffnet, fängt die Kamera an zu senden. Kannst du die Basis finden?«
    »Das sollte sich machen lassen«, sagte Lloyd. »Wenn wir uns dem Signal nähern, wird es stärker. Wenn wir daran vorbeigehen, verändert es sich und wird dann schwächer.«
    »Gut«, sagte Parker.
    Lloyd hatte sich einen Ohrhörer wie von einem Handy ins rechte Ohr gesteckt; er war mit dem Gerät in seiner Hand verbunden. Er begann langsam zu gehen und lauschte dabei auf das Knistern der Nacht. Parker ging neben ihm her und spähte ins Dunkel, bis er schließlich vor ihnen ein bernsteingelbes Licht sah, das durch die Fenster eines Hauses am See schien.
    Auch Lloyd hatte es bemerkt. »Nicht alle Häuser stehen leer«, sagte er.
    »Es gibt ein paar Leute, die das ganze Jahr über hier sind«, sagte Parker. »Aber die schlafen jetzt.«
    »Da leidet vielleicht einer unter Schlaflosigkeit«, vermutete Lloyd. »Das Signal wird jedenfalls stärker.«
    Entweder verlief die Straße hier näher am See oder das Haus stand weiter vom Ufer entfernt als das von Claire, denn es war deutlich besser zu sehen, dichter an der Straße und von weniger Bäumen umgeben. Zwischen den Bäumen hindurch schien an der linken Vorderseite Licht durch die Fenster – die Wohnzimmerfenster offenbar. Die rechte Seite des Hauses war dunkel. Die Zufahrt befand sich auf der linken Seite.
    »Sollen wir reingehen?« fragte Lloyd.
    »Nein. Wir gehen weiter und beobachten, ob das Signal schwächer wird.«
    »Es verändert sich schon«, sagte Lloyd. »Es kommt aus diesem Haus.«
    Die Zeit für technischen Schnickschnack war vorbei.

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