Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Gewinner Geht Leer Aus

Der Gewinner Geht Leer Aus

Titel: Der Gewinner Geht Leer Aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Stark
Vom Netzwerk:
ihm gehört.«
    »Er ruft Sie an, bietet Ihnen einen Job an, die Bezahlung ist zwar nicht toll, aber ausreichend, und außerdem haben Sie sowieso nichts Besseres vor, Ihre Frau sagt, das wäre mal eine schöne Abwechslung, und so sagen Sie schließlich ja.«
    »So ungefähr.«
    »Und der Typ ist kein enger Freund«, vermutete Parker.
    Arthur zuckte die Schultern. »Wir sind immer miteinander ausgekommen. Aber wir waren nicht dick befreundet.«
    »Ich weiß.« Parker beugte sich vor, stützte die Ellbogen auf die Knie und beobachtete Arthurs Gesicht. »Als Sie hierhergefahren sind, hat der Typ Ihnen was gegeben, das Sie den Leuten hinterlassen sollten, die nach Ihrem Anruf herkommen würden.«
    Arthur sah ihn stirnrunzelnd an. »Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen.«
    Parker lehnte sich zurück. »Haben die Ihnen gesagt, worum es bei dieser Sache geht?«
    »Um einen, der mal mit ihnen zusammengearbeitet hat«, sagte Arthur. »Sie glauben, dass er denen vom Zoll was vorgesungen hat, und dann ist er verschwunden. Sie wollenwissen, was er denen erzählt hat und was sie verändern müssen.«
    »Die wollen mit ihm reden. Glauben Sie das im Ernst?«
    Arthur schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung, was nach dieser Unterhaltung passieren wird. Das ist nicht meine Abteilung. Aber ich glaube, erst mal werden sie reden wollen, damit sie wissen, wieviel die anderen wissen. Vielleicht stellt sich ja auch heraus, dass es ein Missverständnis ist, dass es gar kein Problem gibt.« Arthur breitete die Hände aus und machte ein ratloses Gesicht. »Immerhin sprechen wir ja von Ihnen «, sagte er. »Wissen Sie denn nicht, worum es geht?«
    »Ich komme langsam dahinter«, sagte Parker. »Ich habe nie für diese Freunde von Ihnen gearbeitet, Arthur. Ich habe nichts mit dem Zoll zu schaffen. Diese Leute wollen mich umbringen lassen und haben einen Killer angeheuert. Irgendwo hier sitzt also einer, der auf Ihren Anruf wartet. Richtig?«
    »Wenn es tatsächlich so einen Auftrag gibt«, sagte Arthur, »dann wird es wohl so sein.«
    »Sie waren jedenfalls nie ein Auftragskiller.«
    »Großer Gott, nein!«
    »Hatte ich auch nicht angenommen«, sagte Parker. »Der Killer ist also jemand anders. Aber warum ist er nicht hier und sieht auf den Fernseher?«
    »Dann hätten Sie ihn ja vor fünf Minuten entdeckt«, sagte Arthur.
    »Arthur«, sagte Parker, »er ist nicht hier, weil Sie der Auftragskiller sind. Wenn Sie diese Nummer wählen, geht fünfhundert Meter von hier entfernt ein Haus in die Luft.«
    »Natürlich!« rief Lloyd. »So funktioniert das!«
    »Wie würden Sie sich fühlen, Arthur«, fragte Parker, »wenn Sie mich im Fernseher sehen und die Nummer wählenwürden, und dieses Haus würde in die Luft fliegen, laut genug, um Ihre Frau zu wecken?«
    »So war es nicht ausgemacht«, sagte Arthur. Er wirkte gekränkt. »Gleich hier in der Nachbarschaft? Die Bullen hätten mich in Null Komma nichts in der Mangel.«
    »Sie kennen sie«, sagte Parker, »aber Sie sind nicht gut mit ihnen befreundet. Die brauchen keinen anderweitig verwendbaren Mann herzuschicken, sondern lassen Sie und Ihre Frau in diesem Haus wohnen, das sie auf Ihren Namen gemietet haben, und wenn ich nicht irgendwann aufkreuze, zahlen sie Sie aus, und das war’s dann. Aber wenn ich aufkreuze und Sie mich sehen und die Nummer wählen, wenn Sie dann sehen und hören, wie das Haus in die Luft fliegt, was dann? Warum sollten die Sie dann am Leben lassen?«
    Arthur sah ihn mit großen Augen an und biss die Zähne zusammen.
    »Sehen wir uns das Päckchen doch mal an, Arthur«, sagte Parker. »Das Päckchen, das Sie nicht öffnen, sondern bei Ihrer Abreise einfach zurücklassen sollten.«

VIER
    »Ich hab diesem Scheißkerl nie über den Weg getraut«, sagte Arthur.
    »Glaubst du wirklich?« fragte Lloyd, an Parker gewandt. »Zwei Bomben?«
    »Das will ich von dir wissen, wenn Arthur dir das Päckchen gegeben hat«, sagte Parker.
    Sie sahen Arthur an, der sich anschickte aufzustehen, dann aber innehielt, den Mund öffnete, als wollte er etwas sagen, und sich wieder hinsetzte. »Moment noch«, sagte er.
    Parker sah ihn an. »Warum?«
    »Es hat mir noch nie besonders gefallen, wenn die Dinge sich so schnell entwickeln«, sagte Arthur, »und jetzt gefällt es mir noch weniger. Die Leute reden in rasendem Tempo, man hört ihnen zu und sagt: Ja, na klar, stimmt – und im Handumdrehen ist man irgendwo, wo man nie sein wollte.«
    Parker lehnte sich zurück und schlug die Beine

Weitere Kostenlose Bücher