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Der Gipfel

Der Gipfel

Titel: Der Gipfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anatoli Boukreev , G. Weston DeWalt
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zurückgelassen hatte. Er hatte zu ihm gesagt: »Okay, bitte, du bleibst hier. Ich lasse dich hier zurück. Du bleibst. Ich schicke Sherpa mit Sauerstoff und Tee.« Vor Schmerzen stöhnend hatte Fischer zu Lopsang gesagt: »Du gehst runter. Du gehst runter.« Lopsang hatte ihn beruhigt: »Bitte, Scott, du nicht weggehen, du bleibst hier. Ich schicke Sherpa und Anatoli. Ich schicke Sauerstoff und Tee.«
    Wie Boukreev sah auch Lopsang, daß keiner von den Mountain-Madness-Sherpas auf den Berg konnte oder wollte. Er rechnete nun mit Boukreev, aber dieser hatte erfahren, daß fünf weitere Kunden unten angelangt waren, drei davon von der Mountain-Madness-Expedition. Allein konnte er unmöglich alles bewältigen. Er brauchte Hilfe, deshalb machte er eine Runde durch alle Zelte in der Nähe: bei Rob Halls Kunden, bei Halls Sherpas und bei den Taiwanesen.
    Rob Halls Expeditionsteilnehmer schliefen entweder und konnten oder wollten Boukreev in seinen Bemühungen nicht unterstützen. Lou Kasischke war total außer Gefecht gesetzt, er war schneeblind und noch immer allein im Zelt. Seine Zeltgenossen Andy Harris, Beck Weathers, und Doug Hansen waren um ein Uhr morgens noch immer nicht im Lager eingetroffen.
    Als Boukreev unter den Hall-Leuten im Lager vergeblich Hilfe suchte, war es an diesem Abend das zweite Mal, daß ein Hilferuf kein Gehör fand. Mike Groom, der Beck Weathers und Yasuko Namba beim »Haufen der Verzweifelten« zurückgelassen hatte und mit Schoening, Gammelgaard und Beidleman zurückgekehrt war, hatte eine Stunde zuvor ebenso vergeblich einige Leute vom Adventure Consultants Team angefleht, ihre Gefährten zu retten.
    Auch bei den Taiwanesen rührte sich nichts. Niemand konnte oder wollte helfen.
     
    DeWalt: Was nun, ohne Hilfe?
    Boukreev: Ich gehe wieder zu Pemba. »Pemba, hast du heißes Getränk?« »Ich habe heißes Getränk.« »Wo ist Sauerstoff?« Er sagt: »Konnte keinen Sauerstoff finden.« »Wieso nicht? Ich brauche Sauerstoff, ein paar Flaschen; Kunden brauchen Sauerstoff.« Er sagte: »Alle Flaschen leer.« Jetzt versuche ich Sauerstoff zu finden. Ich beeile mich. Ich weiß, daß jemand sterben kann, und ich eile, eile, eile – suche nach Sauerstoffflasche – finde keine – keine. Ich gehe wieder in Zelte von unseren Sherpas. Und ich sehe, daß alle still. Leute haben verstanden – vielleicht möchte Anatoli, daß wir hinausgehen, aber es ist gefährlich – daher Ruhe, Stille. Und ich sage: »Lopsang, jemand muß…«
    DeWalt: Hast Du laut mit ihm gesprochen?
    Boukreev: Ja, draußen großer starker Wind, sehr kalt, viele Probleme, und ich in dieser Situation mit ihm sehr aufgeregt.
    DeWalt: Was sagtest Du zu ihm?
Boukreev: Niemand antwortet. Ganz still. Als ob alle Leute nach Schwerarbeit zusammengebrochen. Ich ver stehe, daß es sehr schwer ist.
    Als Boukreev entdecken muß, daß Pemba ihm keinen Sauerstoff verschaffen kann, ist er fassungslos, wütend und ungeduldig, weil er es eilig hat, zu den Verirrten zu kommen. Fünfzehn Poisk-Flaschen waren vor dem Gipfelsturm in Lager IV zurückgeblieben. Vorhin hatte er drei Behälter bekommen. Irgendwo mußten also noch welche sein, aber Pemba sagte: »Kein Sauerstoff.«
    DeWalt: Du hattest also keinen Sauerstoff zum Mitnehmen? Boukreev: Lene sagte, Situation bei Sandy vielleicht sehr schlimm – man muß sich beeilen. Und jetzt verliere ich viel Zeit, weil ich jemanden suche, der mir hilft. Und ich habe keinen Sauerstoff. Und im (Mountain-Madness-Sherpa) Zelt spricht niemand mit mir. Und ich sah Lopsang, sah, daß er Sauerstoff benutzte. Für mich ist das Aufregung, wie ich sehe, daß er Sauerstoff nimmt und oft sagte: »Ich brauche keinen Sauerstoff«, und ich nehme ihm einfach die Maske ab und nehme seine Sauerstoffflasche. Ich sage: »Ich brauche diesen Sauerstoff«, und nehme ihn.
DeWalt: Du hast seinen Sauerstoff genommen?
Boukreev: Ja, alles und steckte ihn in meinen Rucksack.
DeWalt: Hat er versucht, ihn zurückzubekommen?
Boukreev: Nein, keine Antwort. Er war ganz still. Es gefiel ihm nicht. Ich sage: »Jemand braucht Hilfe, und wir müssen jemanden tragen.« Ich war in Eile, ganz rasch. Ich hole Sauerstoff, weiß jetzt, daß ich ihn habe, ich habe auch Tee und diesen Sauerstoff samt Zubehör. Ich weiß, nur weg, ganz rasch, ich muß Sandy finden. Und ich nehme das, und ich weiß, was sein wird, wenn ich wieder Hilfe suche. Ich lau fe hinaus. Starker Wind, keine Sicht, ich suche die Richtung und gehe hinaus.
DeWalt: Du hast also den

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