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Der Gipfel

Der Gipfel

Titel: Der Gipfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anatoli Boukreev , G. Weston DeWalt
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Sauerstoff von Lopsang, den Tee von Pemba und du gehst hinaus. Wie entscheidest du dich für eine Richtung?
Boukreev: Leute sagen, nicht hinauf. Das verstehe ich. Tatsächlich erinnere ich mich, wie es ist – wie der Südsattel ist, Plan des Südsattels. Steigeisen nehme ich nicht, weil ich sehr eilig, und die Leute sagten, du mußt nicht in die Höhe. Ich lasse das Lager hinter mir, kleiner Marsch, und gehe in Gegenrichtung von Wind. Ich halte diese Richtung, quere Südsattel und sehe nichts, gar nichts, nur meine Stirnlampe reicht ein bißchen ins Weiß hinein. Und es ist – ich weiß nicht, vielleicht schon Viertelstunde. Ich war Viertelstunde, ich sah die Uhr, es fing an fünfzehn nach eins oder zwanzig nach eins. Jetzt sah ich auf die Uhr, weil Arbeit begann, weil Eile begann. Fünf zehn Minuten, und ich erkenne großen Felsen. Und nach diesem Felsen kleiner Teil von rechter Seite und geht dann runter die Kangshung-Flanke. Und vielleicht dreißig Meter davor, vor diesem großen Felsen, kleine Felsen, und ich sehe gar nichts. Ich sehe niemanden. Ich versuche in die Höhe zu gehen, aber ohne Steigeisen unmöglich. Ich denke mir, ich muß ein wenig hinauf. Und ich denke, vielleicht haben sich die Leute geirrt. Und ich kam zurück ins Lager.
    Boukreev war mit dem Wind im Rücken in die Richtung geeilt, von der er glaubte, daß Lene und Klev sie ihm angegeben hätten, doch in der genannten Zeit hatte er niemanden gefunden. In der Annahme, die beiden hätten ihm die Stelle falsch beschrieben, war er in eine Richtung gegangen, die ihn bergauf führte. Die Strecke war aber zu steil, und er hatte keine Steigeisen, deshalb kehrte er ins Lager zurück, dem Wind und Schneetreiben wieder entgegen.
    DeWalt: Bist du wieder zu Lene und Klev gegangen? Boukreev: Ja, ich schaue ins Zelt, ich spreche mit Lene und Klev. Ich sagte: »Ich habe niemand gefunden. Wo sind? Vielleicht muß ich bergauf.« Leute sagen nein. Aber ich sagte, ich bin quer – und nichts, niemand, nur Fels am Ende. Und sie sagen, vielleicht mußt du ein Stück bergab. Ich sagte: »Okay, vielleicht ist es ein kleiner Irrtum, vielleicht muß ich ein Stück bergab.« Ich sagte: »Okay, ich versuche.«
DeWalt: Bist du dann ins Sherpa-Zelt gegangen?
Boukreev: Es ist vor zwei Uhr um die Zeit jetzt – vor zwei. Und ich gehe aus meinem Zelt und in Neals Zelt und spreche mit ihm. Neal redet ein bißchen. Und er redet mit mir von der Kangshung-Flanke und wie er heruntergekommen ist. Aber als ich Neal sehe, frage ich gar nicht, ob er hilft. Für mich ist es genau – es ist ähnlich wie bei Klev, den ich nicht fragte, ob er kommt, weil er nicht kann. Aber ich sah jetzt Neal und sein Gesicht. Es geht ihm schrecklich, er friert und zittert im Zelt und war ganz schlimm dran.
DeWalt: Hat er dich nach Scott gefragt, oder hast du ihn nach Scott gefragt?
Boukreev: Er hat nicht gesprochen. Von Scott hat er nichts gesagt. Ich verstehe Situation. Ich verstehe wirklich. Ich will über verschiedene Leute herausbekommen, wo ist Sandy, wie geht es ihr. Und wieder gehe ich dann zum Sherpa-Zelt. Dort ist es ruhig. Sherpas wie Kunden zusammengebrochen. Alle Sherpas drinnen. Und ich gehe wieder hinaus und zu anderem Zelt, zur Rob-Hall-Expedition.
DeWalt: Du hast also ins Sherpa-Zelt geschaut und alle waren total fertig.
Boukreev: Total fertig. Nicht möglich. Ich sehe Situation. Ich gehe wieder ins Sherpa-Zelt von Rob-HallsExpedition, und ich frage, ob mir jemand helfen. Ich sagte: »Jemand muß mit mir hinaus.« Ein Sherpa sagte, vielleicht, sieht Wetter und sagte: »Okay.« Ich sehe, daß er seinen Rucksack holt. Ich sagte: »Ich warte in meinem Zelt.« In fünf Minuten wird er fertig sein. Und ich gehe in mein Zelt zu Lene und Klev und schütze mich vor Wind und warte fünf Minuten – niemand kommt. Und dann mache ich mein Zelt auf und will hinaus – und sehe Sherpa kommen. Er sagte: »Ich möchte nicht mit dir gehen wegen der Lage, kein anderer Sherpa geht mit und mir gefällt Lage nicht.« Ich sage: »Warum gefällt sie dir nicht?« Er sagt: »Kein anderer Sherpa kommt. Warum soll ich riskieren? Nur ich allein und niemand geht mit.« Ich kann nicht sagen, wer dieser Rob-Hall-Sherpa war, irgendein Sherpa. Und ich höre das und verstehe. Wieder laufe ich raus, nehme Sauerstoff und mache mich auf Suche.
DeWalt: Hast du versucht, weiteren Sauerstoff zu finden oder hattest du noch die Flasche von Lopsang?
Boukreev: Nein. Es war so. Sehr in Eile. Als ich nächstes Mal an die Stelle

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