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Der gläserne Drache Band II (German Edition)

Der gläserne Drache Band II (German Edition)

Titel: Der gläserne Drache Band II (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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sollte auch wei terhin das Wichtigste sein, was für euch zählt!“
     
    Wiederum errötete Wigo. „Das verstehst du nicht, Vater! Erstens kostet eine solche Gedankenverbindung viel Kraft – und dann möchte ich auch Tamira nicht kränken! Wenn Tanis und ich uns mit Anina verbinden, wird auch sie erwarten, darin einbezogen zu werden. Aber ich möchte nicht, dass sie daraus Hoffnungen ableitet, die ich nicht erfüllen kann.
    Ich weiß ja, dass sie erwartet hatte, dass ich ihr einen Antrag mache, und ich möchte nicht, dass sie denkt, ich hätte meine Einstellung dazu geändert.“
     
    „Obwohl es mir für Tanis Leid tut, bin ich diesmal Wigos Meinung“, sagte Malux. „Es würde Tamira schmerzen, aus der Gemeinschaft ausgeschlossen zu sein.
    Aber ich glaube auch, dass die Verbindung der „zweimal zwei eng verbundenen Seelen“ von den Göttern nur für die Erlösung des Drachen vorgesehen war. Sie hat ihren Zweck erfüllt und somit gibt es keinen Grund mehr für ihr weiteres Bestehen.
    So Leid es mir für euch auch tut, es ist wohl zu erwarten , dass die enge Verbindung der Vier mit der Zeit immer schwächer wird und nur die normalen geschwisterlichen, freundschaftlichen oder Bande der Liebe bestehen bleiben.
    So wird Tanis und Anina nichts anderes übrig bleiben, als das Schicksal aller Liebenden zu teilen, die für ein ige Zeit voneinander getrennt sein müssen.
    Wie weh das tut, habe ich vor langer Zeit selbst erfahren“, schloss er leise.
     
    Tanis senkte bedrückt den Kopf. Er hatte gehofft, mithilfe der Gedankenverbindung die zwei Jahre der Trennung leichter zu überstehen.
    Aber er verstand auch Wigos Gründe und rechnete es ihm sogar hoch an, dass er Tamira nicht wehtun wollte.
    Doch dann wurde ihm Malux‘ letzter Satz bewusst. Fragend schaute er den Freund an:
     
    „Auch du hast dich von deiner Liebsten trennen müssen? Wer war sie, und hast du sie irgendwann wiedergesehen?“
     
    „Ich möchte nicht darüber sprechen“, antwortete Malux, „denn so viele Jahre auch vergangen sind, noch heute schmerzt mich diese Trennung wie am ersten Tag. Aber ich musste meinem Eid und meiner Pflicht folgen und hatte nicht das Glück wie du zu wissen, dass es einmal ein Wiedersehen geben würde.“
     
    Dann stand er auf und verließ geistesabwesend ohne Gruß die Gaststube. Die anderen sahen ihm betroffen nach. Tanis wollte ihm nacheilen, doch sein Vater hielt ihn zurück.
     
    „Nein, mein Sohn, er muss jetzt allein sein!“ sagte Dormas. „Er kehrt nach langer Zeit in seine Heimat zurück, und all die Erinnerungen längst vergangener Tage werden wieder in ihm wach. Vielleicht wird er euch eines Tages erzählen, was ihm widerfuhr, doch nun muss sich erst der Sturm der wiedererwachten Gefühle in ihm legen.
    Kommt, auch wir wollen uns niederlegen, denn wir haben noch einige Tagesritte vor uns.“
     
    *****
     
    Vier Tage später ritten sie am frühen Nachmittag durch die Tore von Torlund, der kleinen Hauptstadt des Fürstentums Torgard.
    Die Straßen waren geschmückt mit Fahnen, Tüchern und Blumen, und die Menschen standen festlich gekleidet am Straßenrand, um den wiedergefundenen Söhnen ihres ermordeten Fürsten Prios zuzujubeln.
    Tanis lächelte schüchtern, aber Wigo strahlte und winkte der Menge hoheitsvoll zu.
     
    Als sie über die heruntergelassene Zugbrücke über den Wassergraben auf das weit geöffnete Tor der Burg zuritten, lag auf Malux‘ Gesicht ein wehmütiger Zug.
    Auch im weiträumigen Burghof wurden sie mit Hochrufen empfangen. Knechte eilten herbei, um ihnen die Pferde abzunehmen.
     
    Auf der großen Freitreppe stand ein hochgewachsener alter Mann in einer schlichten, nur mit wenig Zierrat versehenen Robe. Das halblange weiße Haar schmückte nur ein schlichter Goldreif. Der dichte weiße Bart war sorgfältig gestutzt. Die blassblauen Augen ruhten mit milder Freundlichkeit auf den Ankömmlingen.
    Hinter ihm standen die Edlen des Fürstentums, doch bei ihnen lag in manchem Blick Skepsis oder sogar offene Ablehnung.
     
    Nun waren Malux, die Zwillinge und Dormas oben auf der Treppe angelangt. Alle vier beugten das Knie und Malux sagte:
     
    „Seid mir gegrüßt, Gondar! Hier bringe ich Euch die endlich wiedergefundenen Söhne von Prios: Tamao und Waco.
    Nehmt sie nach des Königs Wunsch in Eure Obhut und erzieht sie zu guten Landesherren!“
     
    Gondar lächelte Malux zu. „Torgard schuldet Euch Dank, Herward, für den großen Dienst, den Ihr uns erwiesen habt, und für die nie

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