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Der gläserne Drache Band II (German Edition)

Der gläserne Drache Band II (German Edition)

Titel: Der gläserne Drache Band II (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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aus.
     
     
    *****
     
    Am nächsten Morgen rief Gondar Malux und die Zwillinge zu sich.
     
    „Ich denke, wir haben noch einiges zu besprechen. Ich habe bereits einen Plan für das Lehrprogramm der beiden Jungen aufgestellt, denn sie müssen sich in den zwei kurzen Jahren die Kenntnisse aneignen, die ihnen ansonsten im Laufe der Zeit beigebracht worden wären.
    An drei Vormittagen in der Woche wird der Gelehrte Darran sie die Geschichte unseres Volkes und des Fürstentums lehren. Nantan, der Haushofmeister, unterrichtet sie in den höfischen Etiketten und dem Tanz.
    An zwei Tagen werde ich selbst ihren weiteren Unterricht in Magie übernehmen. Es wissen nur wenige Leute, dass auch ich ein Magier bin, da ich diese Kunst nur selten ausübe.
    Aelianos hat mir bereits einen Großteil der von Romando zurückgelassenen Bücher und Utensilien übersandt, die nun in den Besitz von Tamao und Waco übergehen werden.
    Da wir aber immer damit rechnen müssen, dass Romando einen Weg findet, um weiteres Unheil zu stiften, bevor wir seiner habhaft werden können, ist es wichtig, dass wir darauf vorbereitet sind.
    Die Nachmittage gehören dann der Einweisung in den Ritterstand, denn ohne den Ritterschlag kann keiner von den beiden zum Fürsten gekrönt werden.
    Das übernimmt natürlich Herward, denn auch für ihn werden diese Übungen zur Auffrischung seiner Kenntnisse nützlich sein, wenn auch er endlich die Schwertleite erhalten will, die ihm eigentlich schon längst zusteht.
    Ihr seht, ihr werdet keine Zeit haben, euch zu langweilen!“
     
    Tanis akzeptierte die Anordnungen mit einer Verbeugung, da er die Notwendigkeit einsah, aber man merkte Wigo an, dass er sich sein Leben am Hof von Torgard wohl etwas anders vorgestellt hatte.
     
    „Werden wir denn bei solch einem umfangreichen Lehrplan überhaupt noch Zeit für ein wenig Vergnügen haben?“ fragte er missmutig. „Was ist mit Ausritten in die Umgebung? Sollten wir nicht unser Land kennenlernen? Muss ein Fürst nicht auch jagen können, und wann haben wir Gelegenheit, die Tänze auch zu tanzen, die wir lernen sollen?“
     
    Gondar lächelte ihn nachsichtig an. „Lieber Waco, das wird sich alles finden! Aber wenn du gedacht hast, das Leben eines Fürsten bestehe nur aus Wohlleben und Vergnügungen, muss ich dich leider enttäuschen.
    Ein Fürstentum zur Zufriedenheit des Königs und des Volkes zu führen, bedeutet viel Arbeit und wenig persönliche Freizeit.
    Was geschieht, wenn man nur an seine eigenen Interessen denkt, habt ihr an Romando gesehen. Er hätte sein Lehen auch verloren, wenn er kein schwarzer Magier gewesen wäre, da er sich nicht um die Verwaltung des ihm anvertrauten Landes gekümmert hat und alles verwahrlosen ließ.
    Der König hatte ihm ja bereits mit Entzug seiner Rechte und seines Lehens gedroht.
    Und wenn ihr dem König den Lehnseid schwört, werdet ihr euch genau dazu verpflichten müssen, das euch Anvertraute in seinem Sinne zu verwalten.“
     
    „ Es ist unsere Aufgabe als Lehrer, in den Beiden das Verständnis für die Notwendigkeit ihres Tuns zu wecken“, sagte Malux, „und ich denke, dass sie klug genug sind zu erkennen, dass das Leben einem selten etwas schenkt, sondern dass man es sich hart erarbeiten muss.“
     
    „Nun gut! Heute solltet ihr euch noch von Amaro das Schloss zeigen lassen, damit ihr euch hier zurechtfindet“, sagte Gondar. „Und ich denke, dass auch Herward und Safira einen ungestörten Tag genießen werden.
    Morgen nach dem Frühstück werdet ihr euch dann bei Darran einfinden. “

2.       Am Hof des Königs
     
     
     
    Für Anina und Tamira ging nach der Abreise von Malux und den Jungen die Ausbildung wie gewohnt weiter.
    Wo Anina jedoch mit Eifer dem Unterricht folgte, da sie ein Ziel vor Augen hatte, wurde Tamira immer lustloser. Sie wünschte sich oft zu ihrer Familie zurück und fragte sich, ob sie dort nicht glücklicher wäre.
     
    Da allgemein bekannt war, dass Anina die zukünftige Fürstin von Torgard werden sollte, wagten die Hofdamen nicht, ihr offen den Respekt zu verweigern. Tamira jedoch litt oft unter dem gehässigen Getuschel der hochnäsigen Edelfräulein, die sich darüber lustig machten, dass der Fürstensohn Waco ganz offensichtlich nicht daran dachte, ein „dahergelaufenes Bauernmädchen“ zu seiner Gemahlin zu erheben.
    So kam bei Tamira zu dem Schmerz über Wigos Ablehnung noch der Zorn über die abfällige Behandlung, und oft genug hörte Anina, dass die geliebte Schwester sich

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