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Der Glanzrappe

Der Glanzrappe

Titel: Der Glanzrappe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Boden. Dann stand er auf und stapfte hin und her, bis ihm schließlich ein Einfall kam und er die Hose herunterzog, um die juckende Stelle zu untersuchen.
    »Verfluchte Zecke«, grummelte er.
    Er schlurfte zur Feuerstelle, packte den Schürhaken und drückte die rotglühende Spitze an sein Bein. Der Geruch von verschmorten Haaren und verbranntem Fleisch stieg zu Robey hinauf, der an der Giebelwand stand und hinunterschaute auf den im engen Lichtkreis stehenden Mann, die Augen zwei schwarze Löcher, den Mund zu einer Grimasse verzerrt, als er das glühende Eisen an sein Bein hielt und die Zecke zwang, den Rückzug anzutreten.
    Robey betrachtete durch den kaputten Fußboden hindurch den Mann, der immer noch von der Hüfte abwärts nackt war und den Kopf vor- und zurückwarf wie ein wütender Stier, der mit seinen Hörnern die Luft durchstößt. Dann setzte er die Flasche an und leerte sie bis auf den letzten Tropfen. Er zog die Hose hoch und ging auf und ab, hob hin und wieder das verbrannte Bein an und schüttelte es. Der Schmerz hatte anscheinend nachgelassen, doch jetzt schien ihn ein anderer Gedanke zu quälen. Er begab sich zurück auf sein Lager, war aber zu rastlos, um Schlaf zu finden.
    Robey wartete geduldig ab, hoffte, der Mann würde wie die Frau und das Mädchen zur Ruhe kommen. Er hatte den wackeligen, gezackten Stützbalken im Blick, den er hinabrutschen mußte, schaute dann in die Richtung, in die er sich davonmachen wollte, und spähte wieder durch den Fußboden nach unten. Der Mann war noch wach. Er robbte langsam auf das schlafende Mädchen zu. Sie drehte sich im Schlaf um und wurde ebenfalls wach, legte die Hand vor den Mund, als sie sah, daß er näher kam.
    »Schläfst du schon?« fragte er und kroch weiter auf sie zu. »Hast du schon geschlafen?«
    Sie antwortete nicht, doch als er nah genug war, zog sie die Decke weg und trat nach ihm. Sie traf ihn am Kopf, aber er packte ihren Fuß und hielt ihn fest. Als sie mit dem anderen Fuß nach ihm trat, ergriff er auch den, zerrte sie von ihrem Lager und zog sie so schnell an sich, daß es aussah, als wäre sie unter ihm verschwunden.
    Im ersten Moment wußte sie nicht, was sie tun sollte, aber dann wehrte sie sich, drehte und wand sich auf dem Holzboden hin und her. Sie schlug mit den Fäusten nach ihm und zerrte an seinem weißen Bart. Er wehrte sie ab, versuchte sie zum Verstummen zu bringen, doch als sie nicht nachgab, schlang er den Arm um ihren Hals und schlug sie mit der Faust ins Gesicht.
    Als sie sich noch immer wehrte, schlug er noch einmal zu, bis sie stöhnend in seinem Arm zusammensackte. Nach einem letzten Schlag ließ er sie auf den Rücken sinken, wo sie reglos liegenblieb. Er wartete kurz ab, hob dann ihre Röcke und zog ihr die Unterwäsche herunter, bis auch sie von der Hüfte an nackt war. Doch als er sich zwischen ihre Beine schob, raffte sie sich noch einmal auf und trommelte erneut auf ihn ein. Sie trat ihm mit den Fersen ins Gesäß, wölbte sich auf und zerkratzte sein Gesicht. Er packte ihre dünnen Arme und verdrehte sie, bis sie vor Schmerz aufschrie, zog ihr die Arme dann hoch über den Kopf und hielt sie fest, während sie weiter um sich trat. Jetzt drückte er ihre Beine mit seinem Körper so weit auseinander, daß sie nicht mehr nach ihm treten konnte.
    »Hilf mir«, rief er der blinden Frau zu. »Sie dreht durch.«
    Die Frau fing an zu weinen und zu jammern, und als er ihr drohte, vergrub sie sich tief in ihr Bettzeug.
    »Halt ihr die Beine fest«, rief er der Frau zu, aber die regte sich nicht.
    »Du tust mir weh«, stöhnte das Mädchen.
    »Das ist mir scheißegal«, sagte er und schlug sie auf die Wange.
    Ihre Schmerzensschreie und ihr Flehen, er solle sie in Ruhe lassen, erfüllten den ganzen Raum. Der Mann d rückte sich mit einem Arm nach oben und versetzte ihr mit der anderen Hand einen heftigen Schlag gegen den Kopf, und sie verstummte wieder. Er packte ihre Haare und zog ihr den Kopf so weit nach hinten, daß Robey ihren weißen Hals sah.
    Dann verschwand der Mond hinter den Wolken, und alles war dunkel. Wind kam auf, und Robey hörte undeutliche Geräusche von unten, wo sich der Mann weiter an dem Mädchen zu schaffen machte, das wie ein kleines, angepflocktes Tier winselnd unter ihm lag. Robey ließ den Kopf nach hinten gegen die Wand fallen, hatte die Hand am Knauf der Pistole. Die Geräusche von unten klangen dumpf in ihm nach, verhärteten sich dort und zerbrachen in kleine spitze Splitter. Als er den Kopf

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