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Der glueckliche Manager

Der glueckliche Manager

Titel: Der glueckliche Manager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schwanfelder
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sehr schnell an sie. Das Glücksniveau sinkt nach einiger Zeit wieder auf sein ursprüngliches Niveau ab. Will man es nachhaltig erhöhen, muss man sich immer wieder neue Güter oder schöne Erlebnisse gönnen. Doch das ist ein Teufelskreis: Man gewöhnt sich daran, muss immer schneller nach neuen Glücksreizen suchen, die immer kurzfristiger Befriedigung schaffen. Die einzige Möglichkeit für eine »bremsende« Wirkung ist die Entschleunigung. Wir müssen lernen, wie wir etwas (über das wir uns freuen) über eine längere Zeit genießen können.
    Ein einfaches Beispiel: Man kann ein Essen besser genießen, wenn man es nicht nur in seiner Gesamtheit genießt, sondern sozusagen Bissen für Bissen. Man kann das bestens an Pralinen üben. Eine Praline sollte etwa für eine Stunde Genuss bieten. Aber jeder Mensch ist anders veranlagt: Ich muss gestehen, dass ich relativ selten Süßigkeiten esse, wenn mich aber einmal der Heißhunger danach überkommt, kann es passieren, dass ich eine Tafel Schokolade in gerade mal zehn Minuten vertilge. Das ist für mich durchaus Genuss, der auch den gesamten Abend vorhalten kann. Ich möchte nicht mehr und kann auch nicht mehr. Mein Bedürfnis ist gestillt.
    Selbstversuch 1.Teil:
    Ich dachte mir, wenn ich darüber schreibe, könnte ich auch einen Selbstversuch durchführen. Ich habe im Feinkostgeschäft 100 g Pralinen gekauft. Ich legte sie in eine schöne Schale, die ich auf den Wohnzimmertisch stellte.
    Meine Frau kam, sah und siegte: Sie suchte sich eine Praline aus und aß sie voller Genuss auf, ehe ich ihr von meinem Experiment berichten konnte. Ich nahm es gelassen und suchte mir dann die Praline aus, von der ich annahm, dass sie mir am besten schmecken würde. Ich ging davon aus, dass ich diese Praline umso mehr genießen könnte, je mehr ich mich auf sie konzentrierte. Also lutschte ich die Praline. Das dauerte genau 1 Minute und 57 Sekunden. War gut, aber hatte mich der Genuss jetzt glücklich gestimmt? Ich war mir nicht so sicher. Ich dachte, ich müsse das noch einige Male wiederholen. Ich beschäftigte mich noch für eine halbe Stunde an meinem PC. Als ich zurückkam, um mein Experiment fortzusetzen, hatte meine Frau die restlichen Pralinen aufgegessen und mir mitgeteilt, dass sie sich durchaus glücklich fühle…
    Selbstversuch Teil 2:
    Eine Woche später unternahm ich erneut einen Selbstversuch. Meine Frau kritisiert immer, dass ich zu viele Sachen gleichzeitig mache. Ich behaupte, ich sei eben multitasking-fähig. Sie entgegnet, ich könne nicht genießen. Daher nahm ich einen wunderschönen Apfel aus unserem Garten und halbierte ihn. Während ich den ersten Teil aß, las ich die Zeitung, wie ich das üblicherweise mache. Den zweiten Teil des Apfels aß ich konzentriert und langsam. Ich nahm den Geschmack des Apfels bewusst wahr und wollte es nicht glauben – aber die zweite Apfelhälfte schmeckte wirklich besser, richtig delikat. Er hatte ein süß-fruchtiges Aroma, war erfrischend und hatte mir den Beweis erbracht, dass Entschleunigung Glück beschert.
    Soziale Lebensumstände
    Die sozialen Lebensumstände (vielleicht besser: die familiäre Prägung) werden von den Menschen bestimmt, mit denen man zu tun hat, also vom Ehepartner, von Freunden, Bekannten, der Dorfgemeinschaft, vielleicht dem Fußballclub, dem Team. Ein geselliges Leben ist für das Glück zweifelsohne förderlich. Wir haben schon darauf hingewiesen, dass soziale Beziehungen gepflegt werden wollen. Das heißt: Ich muss dafür etwas tun. Ich kann selbstverständlich ein gutes Verhältnis mit meinem Ehepartner pflegen. Auch Liebe ist ein Zustand, der durchaus einer gewissen Betreuung bedarf. Freundschaften müssen gepflegt werden. Und selbst am Fußballplatz bedarf es einer gewissen Aktivität meinerseits, um vom Fanclub Südkurve anerkannt zu werden. Wenn ich davon ausgehe, dass die Lebensumstände zu einem großen Teil gestaltet werden können, befinden wir uns beim Faktor »Wille«.
    Auf den Willen kommt es an
    Das klingt zunächst ganz gut. Man kann darüber trefflich philosophieren. Aber woher kommt der Wille? Ich gebe zu, dass mich bei der Beantwortung dieser Frage Aristoteles am meisten verwirrt hat. Nach seiner Beschreibung befindet sich in einem Teil der Seele das Streben, in einem anderen Teil die Vernunft. Seiner Meinung nach steuert die Vernunft das Streben. Das bezeichnet er als Willen. Etwas einfacher ausgedrückt, könnte man den Willen als einen geistigen Akt bezeichnen, von dem ein

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