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Der glueckliche Manager

Der glueckliche Manager

Titel: Der glueckliche Manager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schwanfelder
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Meeting eine Viertelstunde Pause einplanen. Ich schrieb Tagebuch und fasste zusammen, was ich an jedem Tag als gut und schlecht empfunden habe. Außerdem machte ich es mir zur Aufgabe, bei längeren Flügen ein interessantes Buch zu lesen.
    Vor allem mein Tagebuch erzog mich dazu, glücklicher zu werden. Ich nahm dankbar wahr, was an einem Tag alles gut gelaufen war. Und ich erkannte plötzlich die eher unscheinbaren netten Gesten der Menschen um mich herum.
    Glück ist das höchste Gut, das wir Menschen haben. Deshalb müssen wir uns darauf konzentrieren, unser Glück auch zu erkennen. Zwei Barrieren lassen uns das häufig übersehen. Zum einen sind der Zeitdruck, der Stress, die Fülle hinderlich, andererseits ist es die mangelhafte Aufmerksamkeit uns selbst, unserer Umwelt und den Lebenssituationen gegenüber.
    Mir hat in dieser Situation ein Text aus der Bibel geholfen auf den Boden der Tatsachen zu kommen: Kohelet 3, 1-13.
    Der Text ist aus der Ich-Perspektive geschrieben. Ein Prediger, König und Prophet gibt seine Lebensweisheit weiter. Traditionell ordnet man das Werk König Salomo zu. Aber es dürfte eher eine Sammlung von weisen Aussprüchen sein, die von unterschiedlichen Autoren geschrieben wurden. Der Text stammt vermutlich aus der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts vor Christus, sicherlich beeinflusst von der griechischen Philosophie:
    »Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit:
eine Zeit zum Gebären und eine Zeit zum Sterben,
eine Zeit zum Pflanzen und eine Zeit zum Ernten der Pflanzen,
eine Zeit zum Töten und eine Zeit zum Heilen,
eine Zeit zum Niederreißen und eine Zeit zum Bauen,
eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen,
eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Tanz;
eine Zeit zum Steine werfen und eine Zeit zum Steine sammeln,
eine Zeit zum Umarmen und eine Zeit, die Umarmung zu lösen,
eine Zeit zum Suchen und eine Zeit zum Verlieren,
eine Zeit zum Behalten und eine Zeit zum Wegwerfen,
eine Zeit zum Zerreißen und eine Zeit zum Zusammennähen,
eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden,
eine Zeit zum Lieben und eine Zeit zum Hassen,
eine Zeit für den Krieg und eine Zeit für den Frieden.
Wenn jemand etwas tut – welchen Vorteil hat er davon,
dass er sich anstrengt?
Ich sah mir das Geschäft an, für das jeder Mensch durch
Gottes Auftrag sich abmüht.
Gott hat das alles zu seiner Zeit auf vollkommene Weise getan. …
Ich hatte erkannt: Es gibt kein in allem Tun gründendes Glück,
es sei denn, ein jeder freut sich und so verschafft er sich Glück,
während er noch lebt,
wobei zugleich immer, wenn ein Mensch isst und trinkt und
durch seinen ganzen Besitz das Glück kennen lernt,
das ein Geschenk Gottes ist.«
    Da spricht ein biblischer Querdenker (so stelle ich ihn mir jedenfalls vor):
    Er teilt mir ein wenig entrüstet mit, dass ich mich viel zu wichtig nehme. Ich arbeite zu viel. Ich bin stolz auf meine Ergebnisse und wahrscheinlich auch etwas eingebildet. Aber im Vergleich zu Gottes Dimensionen ist mein Werk klein. Er schaut mich aufmunternd an und fährt fort, ich solle mich an meinem Tun erfreuen. Dann würde ich auch mein Glück erkennen. Ich solle meine Schaffenskraft genießen und dafür dankbar sein.
    Glücklich, wer keine zu hohen Erwartungen hat
    Auf der Suche nach dem Glück bin ich auf eine Aussage von Artur Rubinstein (1887-1982), dem weltberühmten polnischen Pianisten gestoßen. Sie gefällt mir sehr gut: »Die meisten Menschen machen das Glück zur Bedingung. Aber das Glück findet sich nur ein, wenn man keine Bedingungen stellt.« Ich lausche dem Nachhall dieser Worte. Wenn ich mich auf mein Sofa setze und das Glück erwarte, also sitze und warte, finde ich nur die Enttäuschung.
    Der griechische Philosoph Demokrit (ca. 470-380 n. Chr.) hat gesagt: »Weder vom Körper noch vom Geld hängt es ab, ob ein Mensch glücklich ist, sondern ob er mit sich zurechtkommt oder immer etwas anderes will.«
    Und ich will diesen Ausspruch noch mit einer Aussage des griechischen Philosophen Epiktet (ca. 50-138 n. Chr.) ergänzen: »Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen von den Dingen machen uns glücklich oder unglücklich.«
    Glücksstörer: Überspannte Erwartungen
    Wie kann man Erwartungen beschreiben? Es sind Zustände, die in der Zukunft liegen, also noch nicht eingetreten sind. Wir gehen davon aus, dass diese Zustände eintreten. Je konkreter eine Erwartung ist, desto zuversichtlicher sind wir. Die

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