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Der glueckliche Manager

Der glueckliche Manager

Titel: Der glueckliche Manager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schwanfelder
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Angeles oder sogar nach New York City gehen, von wo aus Sie dann Ihr florierendes Unternehmen leiten.«
    Der Mexikaner fragte: »Wie lange wird es dauern, bis es so weit ist?«
    Der Banker antwortete: »So etwa 15 bis 20 Jahre.«
    Der Mexikaner fragte weiter: »Und was ist dann?«
    Da lachte der Banker und sagte: »Dann sind Sie so weit, dass Sie mit Ihrem Unternehmen an die Börse gehen können. Sie verkaufen Ihre Unternehmensanteile und werden ein sehr, sehr reicher Mann. Auf diese Weise könnten Sie richtig viel Geld machen und Millionen verdienen.«
    Beeindruckt wiederholte der Mexikaner diese letzten Worte: »Millionen ... und dann?«
    Nun kam der Banker ins Schwärmen: »Dann hören Sie auf zu arbeiten. Sie ziehen in ein schnuckeliges Fischerdorf an der Küste, schlafen morgens lange aus, gehen ein bisschen fischen, haben viel Zeit, mit den Kindern zu spielen und eine ausgedehnte Siesta mit Ihrer Frau machen. Später können Sie ein wenig spazieren gehen, am Abend ein Gläschen Wein in einer Bar genießen und mit Ihren Freunden Gitarre spielen.«
    Was ist Zeit?
    Diese Frage fasziniert mich. Man kann Zeit nicht bewerten. Man kann sie auch nicht beschreiben. Ich gestehe, dass ich keine Definition von Zeit gelesen habe, die ich richtig begriffen hätte. Am besten geht es noch mit Vergleichen. In dem folgenden Vers wurde der Versuch gemacht:
    Um den Wert eines Jahres zu erfahren, frage einen Studenten,
der im Schlussexamen durchgefallen ist.
Um den Wert eines Monats zu erfahren, frage eine Mutter,
die ein Kind zu früh zur Welt gebracht hat.
Um den Wert einer Woche zu erfahren, frage den Herausgeber
einer Wochenzeitschrift.
Um den Wert einer Stunde zu erfahren, frage die Verlobten,
die darauf warten, sich zu sehen.
Um den Wert einer Minute zu erfahren, frage jemanden,
der seinen Zug, seinen Bus oder seinen Flug verpasst hat.
Um den Wert einer Sekunde zu erfahren, frage jemanden,
der einen Unfall erlebt hat.
Um den Wert einer Millisekunde zu erfahren, frage jemanden,
der bei den Olympischen Spielen eine Silbermedaille gewonnen hat.
Die Zeit wartet auf niemanden.

(unbekannt)
    Ich muss gestehen, dass ich mich mit meinen Gedanken häufig in der Zukunft befunden habe und damit – so bilde ich mir ein – manches Glück in der Gegenwart versäumt habe. Nun bemühe ich mich, mehr in der Gegenwart zu leben und das Glück der Gegenwart auszukosten. Aber was ist die Gegenwart?
    Was ist die Gegenwart?
    Kaum ist sie da, scheint sie auch schon Vergangenheit geworden zu sein. Kann man eigentlich von »Gegenwart« sprechen, wenn niemand weiß, wie lange sie dauert und wann sie wirklich stattfindet? Ich fasse Gegenwart als einen Punkt auf – genau zwischen Vergangenheit und Zukunft. Er bewegt sich auf die Zukunft zu.
    Was ist Vergangenheit?
    Die Vergangenheit ist nicht existent, weil sie eben Vergangenheit ist. Man könnte sie vielleicht als eine Ansammlung von Informationen in unserem Kopf verstehen, die so etwas wie erlebte Gegenwart darstellen.
    Was ist die Zukunft?
    Sie zu erklären fällt mir auch nicht einfacher. Sie ist lediglich eine Hoffnung. Und sie hat auch etwas mit Erfahrung zu tun. Wir müssen irgendwann sterben. Das ist in der Zukunft. Es muss also so etwas wie eine Zukunft geben.
    Das Glück in der Vergangenheit
    Die Vergangenheit liegt hinter uns. Eigentlich könnten wir »über« der Vergangenheit stehen. Dennoch ist sie für viele Menschen Ballast. Sie schleppen Erlebnisse, Ereignisse aus der Vergangenheit mit sich herum und lassen sie zur Gegenwart werden. Das sind Menschen, die nicht abschließen können.
    Andere Menschen glorifizieren die Vergangenheit: »Früher war einfach alles besser. Ach, war die Vergangenheit schön. Heute gibt es das nicht mehr – und erst die Zukunft, nein davor graut mir.«
    Ich bin ein recht unverkniffener Vergangenheitstyp. Ich schließe minütlich mit der Vergangenheit ab. Was geschehen ist, ist geschehen – und kommt ins Archiv. Das Dumme dabei ist, dass ich häufig gar nicht mehr weiß, was ich in meinem Archiv gelagert habe. Daher schreibe ich ausführlich Tagebuch. Da kann ich dann nachsehen. Plötzlich werde ich froh und dankbar. Wie wunderbar, unglaublich – was ich schon alles Schönes erlebt habe!
    Wenn man seine Vergangenheit schnell archiviert, hat das aber auch Nachteile. In Streitgesprächen mit meiner Frau ziehe ich immer den Kürzeren. Sie wirft mir vor, am soundsovielten habe ich dieses oder jenes gesagt. Ich staune nur. Das soll ich gesagt haben? Aber das

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