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Der glueckliche Manager

Der glueckliche Manager

Titel: Der glueckliche Manager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schwanfelder
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Nehmen sollten ausgeglichen sein.
    Sehr viele meiner ehemaligen Arbeitskollegen engagieren sich heute bei Hilfsdiensten, als Coach für Hauptschüler, als Mitarbeiter einer Tafel, als ehrenamtliche Krankenpfleger. Wenn ich mich mit ihnen unterhalte, machen sie auf mich einen sehr entspannten und glücklichen Eindruck.
    Welche Schlussfolgerungen sollte man daraus ziehen? Wir müssen in unserer Gesellschaft mehr Ehrenämter schaffen, damit Menschen sich engagieren können. Bei solchen Aufgaben bleiben sie fit, gesund, kreativ, fröhlich und glücklich.
    Rein rechnerisch könnte man allein durch Ehrenämter die Streichung einer ganzen Reihe von Langzeitmedikationen ausgleichen. Das würde nicht nur einige Milliarden an Gesundheitskosten einsparen, sondern brächte zusätzliche Lebensqualität. Und zwar denjenigen, denen geholfen wurde und auch (oder vor allem?) denjenigen, die geholfen haben.
    Und mit Überraschung habe ich wahrgenommen: Zuhören ist offensichtlich wirkungsvoller als die meisten anderen Hilfestellungen. So könnte man den Satz »Geben ist seliger denn Nehmen« auch so formulieren: »Gebendes Zuhören« ist ein Fitnessprogramm für unsere seelische, geistige und körperliche Gelassenheit und fördert damit die gesamte Stabilisierung unseres Organismus.
    Mein Wunsch an unsere Gesellschaft wäre deshalb: ehrenamtliche Arbeit mehr zu schätzen. So werden wir zu einer glücklicheren Gesellschaft. Helfen macht schließlich doppelt glücklich, zum einen die, denen geholfen wird, zum anderen die, die helfen.
    Ein chinesischer Freund erzählte mir, dass seine Großmutter in ihrem Schrank eine kostbare Jadeschale aufbewahrte. Jedes Mal, wenn sie etwas Gutes getan hatte, legte sie ein Reiskorn dort hinein. Die Schale war im Laufe der Zeit ziemlich voll geworden. Sie erzählte ihm, dass die Schale zwar sehr teuer gewesen sei, aber erst als sie mit Reiskörnern gefüllt war, ist die Schale für sie kostbar geworden. Leer wäre sie eben immer nur Materie geblieben.
    Glücksverstärker: Geben
    Es gibt viele Studien zum Thema »Geld und Glück«, die besagen, dass mehr Geld nicht glücklicher macht. Und es gibt Studien, die beweisen, dass der Besitz von Geld – entgegen landläufiger Vorstellungen – doch glücklich macht.
    Geld macht glücklich – und zwar umso glücklicher, je mehr man davon wieder hergibt. Dies berichtet ein kanadisches Forscherteam an der University of British Columbia in Vancouver im Wissenschaftsmagazin Science. Mehr als 600 US-Amerikaner wurden dazu befragt. Sie gaben an, rund zehn Prozent des monatlichen Einkommens für soziale Zwecke auszugeben. Das erzeugt Glück.
    Damit stellt sich durchaus die Frage, wie viel Glück man mit Geld »kaufen« kann und vor allem wie. Die Psychologin Elizabeth Dunn fand heraus, dass Geld für Freunde auszugeben ebenso glücklich macht wie ein Mehrverdienst.
    In einem Test erhielten College-Studenten ein Kuvert mit einem Fünf- oder einem 20-Dollar-Schein ausgehändigt. Den Studenten wurde gesagt, sie sollten das Geld entweder für eigene Zwecke oder mit Freunden ausgeben. Am Ende des Tages wurden die Studenten erneut befragt. Das Ergebnis war auch hier wieder deutlich: Je mehr die Probanden für andere ausgaben, desto glücklicher waren sie. Der Betrag spielte dabei keine Rolle. Allerdings gibt es natürlich keine Aussage darüber, wie viel Geld man verschenken muss, bis man glücklich wird.
    Ein bemerkenswertes Beispiel dafür, dass Geben glücklich macht, ist der (Ex-)Millionär Karl Rabeder: Er hat sein Vermögen verschenkt. Er selbst will in Zukunft in Innsbruck in zwei Zimmern wohnen, mit 1000 Euro auskommen und nicht mehr an Werten mit sich herumschleppen, als in zwei Rucksäcke passt. Sein Vermögen hat er gezielt für Mikrokredite eingesetzt, mit denen sich Arme in Lateinamerika eine Existenz aufbauen können. Seine Motivation beschreibt er so: Freiheit ist ihm wichtiger als Eigentum. Da er der Meinung ist, dass Freiheit das Gegenteil von Eigentum ist, hat er sich logischerweise für die Freiheit entschieden.
    Seine Unternehmergeschichte ist rasch erzählt: Er hat sein Geld mit Schmuckkerzen aus chinesischer Produktion verdient. Er war erfolgreich. Jeder Erfolg gierte nach dem nächsten Erfolg. Das wurde schließlich zu einer Sucht. Irgendwann machte er die folgende Rechnung auf: Wenn wenig Reichtum nur wenig glücklich mache, dann muss mehr Reichtum doch auch mehr Glück bedeuten. So hat er viel Geld ausgegeben, sich viel gegönnt und wollte damit

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