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Der glueckliche Manager

Der glueckliche Manager

Titel: Der glueckliche Manager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schwanfelder
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Logischerweise können sie auch ihr Alter nicht angeben. Wissenschaftler fanden heraus, dass diese Indianer keine Zeitverläufe benennen können. Den Inhalt von »Das Wochenende kommt« oder »Ich freue mich auf das nächste Jahr« kennen sie nicht und können ihn auch nicht beschreiben. Ich nehme an, dass das Glück der Amundawas davon nicht beeinträchtigt wurde. Aber mein Glück würde stark leiden. Ich denke viel in der Zukunft. Ich freue mich auf ein Projekt, ich erkenne demnächst eine neue Herausforderung und dann gibt es in Bälde noch eine wunderbare Reise. Dabei könnte man auch dem Gedanken frönen, dass Zeit nur eine Einbildung ist. Es ist noch nie etwas in der Vergangenheit passiert, und es wird auch nie etwas in der Zukunft geschehen. Alle Dinge geschehen in der Gegenwart. Auch die Dinge der Vergangenheit waren Gegenwart, als sie geschahen. Wir haben nur eine Erinnerung an die vergangenen Ereignisse. Das Erinnern aber ist wieder ein Ereignis im Jetzt. Noch schlimmer trifft es die Zukunft: Sie existiert nur in Form von Vorstellungen, Planungen und Projektionen. Jedes Vorstellen und Planen geschieht aber im Jetzt. Die Zukunft ist so lange unwirklich, bis sie zur Gegenwart geworden ist. Und doch ist mir die Zukunft so wichtig. Ich gestehe, dass ich mich mehr mit der Zukunft beschäftige als mit der Gegenwart. Das mag daran liegen, dass ich die Gegenwart als so kurz empfinde. Ich brauche einfach die Weite der Zukunft. Daraus ergibt sich für uns Menschen durchaus eine gewisse Sorgfalt, wie wir den Blick ins Nichts, in die Zukunft gestalten wollen.
    Glücksverstärker: Den Optimisten gehört das Leben
    Und wie gestalten wir den Blick in die Zukunft? Freuen wir uns auf die Zukunft? Sehen wir der Zukunft mit Optimismus und Zuversicht entgegen oder mit Ängsten und Zweifeln? Da niemand von uns die Zukunft vorhersagen kann, entwerfen wir unsere Zukunftsprognose aufgrund unserer Erfahrungen aus der Vergangenheit. So gehen übrigens alle Analysten vor – ob sie es zugeben oder nicht. Auch Menschen, die die Kursentwicklung von Aktien vorhersagen wollen, sind nicht im Besitz einer mysteriösen Glaskugel, sondern transportieren nur die Erfahrungen der Vergangenheit in die Zukunft.
    Wir tun uns sehr schwer, den positiven oder negativen Effekt kommender Ereignisse auf unsere Zufriedenheit abzuschätzen, weil wir oft zu stark polarisieren, also das Negative zu negativ und das Positive zu positiv sehen. Wenn wir beispielsweise eine Routineaufgabe besser abgewickelt haben als befürchtet oder das Treffen mit dem neuen Kommunikationsbeauftragten bei weitem nicht so erfrischend war, wie man sich das vorgestellt hatte, ziehen wir unsere Konsequenzen für die Zukunft. Das ist zwar verständlich, kann aber ebenso verkehrt sein, weil sich die Zukunft vielleicht ganz anders entwickelt und unsere früheren Erfahrungen kaum für die Zukunft taugen. Vielleicht sollten wir einmal etwas Neues wagen – vielleicht wird es gar nicht so schlimm.
    Ich höre immer wieder, wir sollen positiv gestimmt in die Zukunft gehen. Warum? Haben wir eine Gewissheit, dass in der Zukunft alles besser wird? Ist es nicht besser, die Zukunft unserer Welt wachsam und vielleicht auch ein bisschen misstrauisch zu betrachten? Ich kalkuliere sehr wohl ein, dass etwas schiefgehen kann, und ich überlege mir von vornherein, wie ich dann reagieren will. Bin ich nun ein Optimist oder ein Pessimist? Vielleicht bin ich einfach ein Realist.
    Glücksstörer: Haltet mir die Pessimisten vom Leib
    Natürlich leben Optimisten leichter. Dazu gibt es eine Vielzahl von Studien, und ich gehe davon aus, dass ihre Ergebnisse richtig sind. Klar, Optimismus ist besser als Pessimismus. Ich persönlich habe jedoch mit beiden Einstellungen meine Probleme. Ich nehme für mich in Anspruch, ein positiver Realist zu sein. Wenn man seinen Empfindungen freien Lauf lässt, übertragen sich die Einschätzungen der Vergangenheit linear in die Zukunft. Wenn man mit seiner Vergangenheit sehr zufrieden war, ist das gut. Damit bietet sich ein guter, positiver, hoffnungsvoller Start in die Zukunft. Wenn dem aber nicht so war, muss man gegensteuern.
    Meine Frau sagt, das gelingt nur durch das Korrigieren der Überzeugungen aus der Vergangenheit. Menschen, die davon ausgehen, dass ihr Leben nicht so gut verläuft, überschätzen negative Vorzeichen. Wenn ihnen ein Missgeschick widerfährt, dann gehen sie davon aus, dass ihnen andauernd Missgeschicke passieren und dass sich das in der Zukunft auch

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