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Der glueckliche Manager

Der glueckliche Manager

Titel: Der glueckliche Manager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schwanfelder
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Würde sind ihr Gewand, und sie lacht des kommenden Tages. Sie tut ihren Mund auf mit Weisheit, und auf ihrer Zunge ist gütige Weisung. Sie schaut, wie es in ihrem Hause zugeht, und isst ihr Brot nicht mit Faulheit. Ihre Söhne stehen auf und preisen sie, ihr Mann lobt sie: Es sind wohl viele tüchtige Frauen, du aber übertriffst sie alle.«
    Ich kann mir gut vorstellen, dass hier eine Frau beschrieben wird, die glücklich ihre Tätigkeit ausübt. Sie hat eine verantwortungsvolle Aufgabe, ist anerkannt, und sie wird gelobt.
    Eine andere Aussage, ebenfalls in den Sprüchen zu finden, erinnert an das heutige Modewort »Nachhaltigkeit« in Verbindung mit unserer Arbeit: »Hastig errafftes Gut zerrinnt; wer aber ruhig sammelt, bekommt immer mehr.«
    Weiterhin erfährt man in den Sprüchen, dass Arbeit mit Gewinn verbunden ist: »Wo man arbeitet, da ist Gewinn; wo man aber nur mit Worten umgeht, da ist Mangel.«
    Arbeit ist also nicht nur ein Fluch, sondern auch ein Segen, aber Mühsal ist dennoch mit ihr verbunden, und selbst wenn wir uns in den meisten Berufen heute nicht mehr körperlich anstrengen müssen, so ist Arbeit doch mit Talent, Willen, Stärke und Kraft verbunden.
    Der Gedanke von Fluch und Segen in Bezug auf die Arbeit zieht sich wie ein roter Faden durch die Menschheitsgeschichte. Es scheint, als ob es eine Herausforderung für jede Generation, ja für jeden Menschen ist. Vielleicht liegt darin die Ursache, dass der Mensch zur Arbeit eine Art Hassliebe entwickelt hat. Ohne Arbeit erlangt der Mensch sein Glück nicht und mit ihr leider oft genug auch nicht.
    Im Neuen Testament erhält die Arbeit einen etwas anderen Sinn. Sie dient dazu, die Mitmenschen zu unterstützen. So schreibt Paulus im Epheserbrief, dass die Menschen mit den Früchten der Arbeit ihren Lebensunterhalt bestreiten und darüber hinaus, anderen Menschen helfen sollen.
    Besonders wichtig wird das Sonntagsgebot in der Arbeitswelt. Es geht direkt zurück auf Gott, den Arbeiter, der am siebten Tag geruht hat. Man kann es aber auch ganz anders sehen: Erst an einem Tag der Nicht-Arbeit können wir ermessen, welches Glück uns zuteilwurde, arbeiten zu dürfen. Der Ruhetag bietet uns eine andere Perspektive. Wir können sozusagen die Arbeit von außen beurteilen. Das Sonntagsgebot indiziert aber auch, dass wir zum Knecht der Arbeit werden, wenn wir den Ruhetag nicht nutzen.
    Die Empfehlung der Bibel lautet daher, dass wir erst im Wechselspiel von Arbeit und Ruhe zur Zufriedenheit gelangen. Dabei löst sich auch der scheinbare Widerspruch von Fluch und Segen auf. Im ausgeglichenen Spannungsfeld von Ruhe und Arbeit verbirgt sich das Lebensglück.
    Es geht im biblischen Verständnis der Arbeit nicht um Gewinnmaximierung und auch nicht um die Anhäufung von Reichtum, sondern um die nachhaltige Existenzerhaltung, um den verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen. Zu bemerken ist auch, dass die Bibel den Wert der Arbeit in den Vordergrund stellt, nicht den Wert der Belohnung. Es ist wichtig, dass der Mensch den Wert der Arbeit erkennt. So wird Arbeit zum Segen für den Menschen. Die Entlohnung und das Arbeitsergebnis sind untergeordnet, aber dennoch von Bedeutung. Ein Glücksgefühl hat man aber erst, wenn man anderen von seinem Ergebnis und Verdienst abgibt, wenn man teilt.
    Arbeit im Wandel der Geschichte
    Das Universum ist nun einmal nicht so gestaltet, dass wir uns ohne Anstrengung bedienen können, sondern es bedarf einer Energie, um die Grundbedürfnisse und die Hoffnungen von uns Menschen zu erfüllen. Wir haben das im Laufe der Jahrhunderte auf ganz unterschiedliche Arten umgesetzt.
    In der Urgeschichte der Menschheit diente Arbeit grundsätzlich dazu, um Mangel zu beseitigen. Es ging um das Jagen und Sammeln, um die Sicherung von Nahrung. Historiker behaupten, dass unsere Vorfahren damit durchschnittlich drei, vier Stunden am Tag beschäftigt waren. Es gab also neben der Arbeit und dem Schlafen auch noch ausreichend andere Zeit, vielleicht sogar Mußezeit. Die Lebenszeit muss nicht zwangsweise mit Arbeitszeit ausgefüllt werden.
    In der Antike wurde Arbeit als notwendiges Übel betrachtet. Lieber gab man sich der Muße hin. So war Arbeit bei den Griechen und den Römern eher negativ besetzt. Da aber Arbeit dennoch verrichtet werden musste, kam es zu einer Zweiklassen-Gesellschaft, den Arbeitern und den Herren. Die Herren verabscheuten die körperliche Arbeit. Um einen solchen Lebensstil pflegen zu können, benötigte man ein Heer an

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