Der glueckliche Manager
vorhandene Potenzial in den meisten Unternehmen und Organisationen noch nicht ausreichend genutzt. Warum ist das so? Man müsste doch »nur« das Engagement der Mitarbeiter in den Unternehmen fördern und pflegen und damit den Schlüssel zum unternehmerischen Erfolg umdrehen, die Tür aufschließen…
Aber wer beeinflusst die Arbeitszufriedenheit? Es sind die Unternehmensleitung, die Manager, aber auch jeder einzelne Mitarbeiter. Eine wesentliche Bedingung für mehr Arbeitszufriedenheit ist ein fruchtbarer Kultur-Boden im Unternehmen. Hier ist ohne Zweifel ein Anstoß durch die Unternehmensleitung notwendig. Die Manager werden sich dazu aber nur aufraffen, wenn sie von dem Zusammenhang überzeugt sind – und diese Manager auch selbst glücklich und zufrieden sind. Man kann keine Arbeitszufriedenheit in einem Unternehmen einführen, wenn man selbst unzufrieden ist. Und man ist unzufrieden, wenn man nicht glücklich ist. Der Schlüssel zum Heben dieses wichtigen Potenzials ist also das Glück der Chefs, das Glück der Manager, denn glückliche Manager sind die besseren Managementvorbilder. Damit motivieren sie ihre Mitarbeiter intensiver und nachhaltiger. Das führt direkt zu einem größeren Unternehmenserfolg. Der Schlüssel zum Erfolg ist, die Manager glücklich zu machen.
Einmal im Jahr wird der Gallup-Engagement-Index veröffentlicht. Mit großer Verwunderung lese ich jedes Jahr die Ergebnisse, die mit viel Resonanz durch den Blätterwald rauschen. Meine Verwunderung ist so groß, weil die Erkenntnisse jedes Jahr ähnlich klingen. Es mag zwischen den Jahren eine Verschiebung von 2 oder 3 Prozentpunkten stattfinden, aber die Grundaussage ist immer die gleiche. Und sie hat es in sich: »66 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland fühlen sich kaum noch an ihr Unternehmen gebunden und machen Dienst nach Vorschrift, 21 Prozent haben innerlich bereits gekündigt. Lediglich 13 Prozent der Beschäftigten verspüren eine echte Loyalität für ihr Unternehmen und arbeiten hoch engagiert.« Diese Zahlen stammen aus dem Jahr 2010. Dazu ein Kommentar des Studienverantwortlichen: »Die volkswirtschaftlichen Kosten aufgrund der inneren Kündigungen belaufen sich auf eine Summe zwischen 121,8 und 125,7 Milliarden Euro jährlich.« Die Studie bezieht sich nicht nur auf Deutschland, sie wird auch international durchgeführt. Dabei stellt sich heraus, dass in England immerhin 20 Prozent der Mitarbeiter loyal gegenüber ihrem Unternehmen sind. In den USA sogar 29 Prozent. Das ist zwar auch nicht gut, aber zumindest besser als in Deutschland. Ist das die Glückssituation der arbeitenden Bevölkerung des Landes, in dem ich lebe?
Laut dieser Studie bemängeln viele Beschäftigte in Deutschland, dass sie zu wenig Anerkennung im Job erhalten oder ihre Meinung im Unternehmen nicht gehört wird. Andere sind der Meinung, dass sie eine Position ausfüllen, die ihnen nicht wirklich liegt. Eine Detailaussage mag den Eindruck konkretisieren: 35 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass ihr Chef ihre eigenen Stärken nicht berücksichtigt und auf ihre positiven Eigenschaften überhaupt keinen Wert legt. 4
Wenn diese Zahlen wirklich stimmen, dann wären das katastrophale Ergebnisse für die deutsche Wirtschaft. Mitarbeiter, die nicht motiviert sind, werden nie gute Leistungen bringen. Sie sind nicht kreativ, nicht produktiv, nicht ergebnisorientiert. Sie arbeiten höchstens nach Vorschrift. Auch für die Mitarbeiter selbst ist die Situation problematisch. Man kann davon ausgehen, dass sie nicht glücklich sind.
Aber, ob diese Zahlen stimmen?
Es werden auch andere Zahlen veröffentlicht. Einer aktuellen Studie des Personaldienstleisters Kelly Services , der international rund 134.000 Arbeitnehmer befragte, davon über 2000 in Deutschland, ist zu entnehmen, dass »43 Prozent der Angestellten ihrem gegenwärtigen Arbeitgeber gegenüber ›absolut loyal‹ sind. Von den 48- bis 65-Jährigen sagte das sogar die Hälfte der Befragten.« Nun ist das auch noch kein Rekordwert, aber dennoch eine ganz andere Aussage. In dieser Studie wurde außerdem gefragt, was denn nun eigentlich die Bindung zum Arbeitgeber ausmache. 49 Prozent der Befragten waren der Meinung, dass es interessante und anspruchsvolle Aufgaben seien. 19 Prozent gaben an, dass es die übertragene Verantwortung sei und nur 14 Prozent nannten ein höheres Gehalt.
Die Teilnehmer wurden auch befragt, welche Gründe sie zu einer Kündigung bewegen könnten. 25 Prozent gaben an, dass
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