Der glueckliche Manager
Arbeitsaufgabe zu finden (allerdings innerhalb des Unternehmens). Ich aktivierte mein Netzwerk und bewarb mich auf diverse Stellen. Aber es war schon fast beängstigend: Alle meine Vorstöße scheiterten, was ich gar nicht gewöhnt war. So blieb mir nichts anderes übrig als auszuharren: »endure it«. Nach einigen Jahren Leidenszeit ging mein Chef in Pension. Er empfahl mich als seinen Nachfolger und der Vorstand stimmte zu, obwohl man meistens keine Beförderungen aus den eigenen Reihen vornahm. Damit hatte ich mein Ziel erreicht: eine herausragende Tätigkeit, eine hohe Stellung im Unternehmen, ausreichend Ressourcen und viele Ideen, die ich umsetzen konnte. Es begann meine glücklichste Zeit bei Siemens . Das Ausharren hatte sich gelohnt.
Die Geschichte vom Löwenzahn
Es war einmal ein Mann, der beschloss, einen Garten anzulegen. Als Erstes wollte er einen schönen Rasen haben. Also säte er Grassamen und hoffte darauf, dass er gut anwachsen würde. Doch statt einer ordentlichen, homogenen Grünflächespross vor allem viel Löwenzahn. Dem Mann gefiel das nicht und er versuchte alles Mögliche, um den Löwenzahn auszurotten. Doch er schaffte es nicht. Da er immer noch an seinem Wunsch nach einem schönen Rasen hing, machte er sich auf den Weg zu einem alten Gärtner, der sehr viel Erfahrung mit der Gartenpflege hatte. Dieser gab ihm eine ganze Reihe Tipps, wie er den Löwenzahn ausrotten könne, doch der wusste auch nichts, was er nicht schon selbst probiert hatte. Sie waren beide in ein lebhaftes Gespräch vertieft, doch bald saßen beide schweigend und ratlos nebeneinander. Schließlich schmunzelte der weise Gärtner und sagte: »Wenn all meine Tipps nichts nützen, dann gibt es nur noch eine Möglichkeit: Lerne, den Löwenzahn zu lieben.«
Zwei Möglichkeiten, die Lebensqualität im Beruf zu verbessern
Benjamin Franklin (1706-1790) sagte einmal: »Es gibt zwei Wege, um glücklich zu werden: Wir müssen entweder unsere Wünsche reduzieren oder unsere Mittel vergrößern – beide sind gleich geeignet. Das Resultat ist jeweils dasselbe. Jedermann muss sich selbst entscheiden und das tun, was ihm leichter fällt.« Diesen Satz kann man nur unterschreiben. Ist man mit seiner Tätigkeit unzufrieden, so gibt es immer zwei Möglichkeiten, wie man seine Lebensqualität verändern kann: die Umstände ändern oder die Einstellung. Wobei man die beiden Möglichkeiten vielleicht gar nicht so analytisch trennen kann, denn auch wenn man die Umstände ändern will, muss man die richtige Einstellung dazu haben.
Das beginnt mit der Bereitschaft, überhaupt etwas ändern zu wollen. Wenn man nichts ändert, begibt man sich in eine Unglücks-Spirale: Die Arbeit ist unbefriedigend, man verbringt den Tag frustriert und hängt abends nur noch vor dem Fernseher ab. Ein aufmerksamer Vorgesetzter kann diesen Zustand vielleicht erkennen, dann hat er die Möglichkeit einzuschreiten und Änderungen vorzunehmen. Insbesondere Mitarbeitergespräche bieten sich an, um solchen Unzufriedenheiten auf den Grund zu gehen.
In vielen Studien hat sich gezeigt, dass unglückliche Mitarbeiter nur die falsche Aufgabe haben. Eine neue Arbeitsaufgabe und damit eine Veränderung der Umstände kann dem Mitarbeiter deutlich mehr Zufriedenheit bescheren. Eine solche Strategie ist zunächst vorteilhaft für das Unternehmen, denn unmotivierte Mitarbeiter kosten das Unternehmen viel Geld. Schließlich ist es die erste Pflicht jedes Vorgesetzten, sich um die Zufriedenheit seiner Mitarbeiter zu kümmern.
Aber auch jeder Mitarbeiter und jeder Manager hat die Aufgabe, sich um sich selbst zu kümmern. Dazu gehört zunächst einmal eine grundlegende Stärken-/Schwächen-Analyse.
Situationsanalyse mit der SWOT-Darstellung
Die SWOT-Analyse besteht aus vier Textquadraten, die bezeichnet werden mit:
S wie Strengths: Stärken,
W wie Weaknesses: Schwächen,
O wie Opportunities: Chancen und
T wie Threats: Risiken.
Dieses Instrument hat man ursprünglich im strategischen Management eingesetzt. Es dient dazu, aus den Stärken und Schwächen einer Organisation (interne Sicht) und den Chancen und Risiken der Umwelt (externe Sicht) geeignete strategische Lösungsalternativen für die Erreichung der Ziele einer Organisation abzuleiten.
SWOT-Analyse
interne Sicht (meine Begabungen, Persönlichkeit, Vorlieben)
Strenghts
(Stärken)
Weakness (Schwächen)
externe Sicht Aufgaben, Threats, Umgebung (Bedohungen, Wettbewerb …)
Opportunities (Möglichkeiten)
Mit den eigenen
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