Der glueckliche Manager
Dokumente, Zeitungsberichte, Informationen, dass ich schier mit der Ablage nicht vorwärtskomme. Ich vergesse die Zeit darüber und bin ganz darin eingetaucht.
Routinen verwandelt man also am besten in ein Flow-Erlebnis, indem man mit Neugierde an die Arbeit herangeht. Versuchen Sie doch einmal, einer Routinearbeit so zu begegnen, als ob es das erste Mal wäre.
Die Geschichte von der gewickelten Gans
Ein Freund hat mir einmal die folgende Geschichte erzählt. Es geht darum, dass man zur Routine gewordene Tätigkeiten auch einmal hinterfragen sollte.
»Bei uns gibt es am zweiten Weihnachtsfeiertag immer Gans zu essen. Wir bereiten dieses Festessen gemeinsam vor und mir fällt immer der Part zu, die Gans mit Bindfaden möglichst eng einzuwickeln. Ich mache das nun schon seit vielen Jahren, aber ich weiß nicht, warum. Wenn ich ehrlich bin, verstehe ich das nicht. Im letzten Jahr fragte ich meine Frau dann, warum ich das eigentlich machen solle. Sie antwortete, dass ihre Mutter das auch so gemacht habe und sie es so von ihr gelernt hätte. Das müsse wohl so sein.
Als wir das nächste Mal meine Schwiegereltern besuchten, musste ich wieder an die Gans denken. Nun fragte ich meine Schwiegermutter, warum man die Gans einwickeln müsse. Sie antwortete mir, dass sie das auch nicht so genau wisse, ihre Mutter habe das aber so gemacht und sie habe es sich von ihrer Mutter abgeschaut.
Glücklicherweise lebte die Großmutter noch – sonst könnte ich diese Geschichte nicht erzählen. Diesmal wandte ich mich an sie, warum sie die Gans immer eingewickelt habe. Irgendwann musste ich der Sache doch auf den Grund kommen! Sie lachte auf meine Frage und verriet mir das Geheimnis der eingewickelten Gans: Ihr Schmortopf sei sehr klein gewesen sei. Daher hatte sie die Gans immer zusammengeschnürt, damit Füße und Flügel in den Topf passten.
Wir haben einen größeren Topf. Seit ich das Geheimnis kenne, schnüre ich unsere Gans am zweiten Weihnachtsfeiertag nicht mehr ein.«
Love it, change it, leave it or endure it
Jeder Manager stellt sich irgendwann die Frage, ob er mit seiner Arbeit glücklich ist oder nicht. Darauf kann und muss er sich eine Antwort geben. Und jede Antwort verlangt Konsequenzen.
Ich bin sehr zufrieden mit meiner Arbeit
Wenn man mit seiner Arbeit zufrieden und glücklich ist, kann man freudestrahlend mitteilen: Die Welt ist in Ordnung. Und es fällt leicht, der Aufforderung »love it« zu folgen.
Ich bin unzufrieden mit meiner Arbeit, und ich bin auch gar nicht glücklich
Es gibt viele Menschen, die mit ihrem Beruf oder zumindest in spezifischen Arbeitssituationen unzufrieden sind. Sie haben kein Glücksgefühl. Nun mag mancher sagen: Ich arbeite, um Geld zu verdienen. Das ist zwar richtig, aber nur die halbe Wahrheit. Wir arbeiten auch für unsere Befriedigung. Wenn wir damit erfolglos bleiben, stellt sich Frustration ein. Die Konsequenz heißt, darauf zu reagieren.
Wir müssen uns fragen, womit wir unzufrieden sind. Sind die Aufgaben zu anspruchslos? Sind die Ziele nicht genau definiert? Fehlen die Ressourcen? In der folgenden Aufzählung habe ich die Beeinträchtigungen zusammengetragen, so wie sie mir von meinen Gesprächspartnern genannt wurden:
•Die Arbeitsaufgabe ist nicht angemessen. Ich bin entweder über- oder unterfordert.
• Die Ziele, die gegeben sind, sind nicht eindeutig und ich kann mir selbst daraus keine eindeutigen Ziele generieren.
•Für die Bearbeitung der Arbeitsaufgabe fehlen mir die Ressourcen. Ich bin nicht in der Lage, mir diese Ressourcen eigenständig zu erwerben.
•Ich habe keine ausreichenden Befugnisse, meine Aufgabe gegen internen oder externen Widerstand erfolgreich umzusetzen. Es gibt Quertreiber, die ich mit eigener Kraft nicht ausschalten kann.
•Ich kann mir nicht ausreichend Zeit für mein Projekt nehmen. Meine anderen Tätigkeiten lassen das nicht zu. Ich muss mich vorrangig um meine Routineaufgaben kümmern.
•Ich werde ständig gestört. Gespräche mit Mitarbeitern, Telefonanrufe, Meetings geben mir nicht den Raum für konzentriertes Denken und Handeln.
Menschen, auf die die obigen Aussagen zutreffen, sollten sich vornehmen: change it.
Auf den folgenden Seiten gehe ich darauf ein, wie man den Wechsel gestalten kann. Ich beziehe auch die eigene Person mit ein. Dann könnte es vielleicht heißen: I change myself.
Viele Menschen ergeben sich einfach in ihr Schicksal. Sie ändern den Zustand nicht und resignieren. Sie bewundern diejenigen, die viel
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