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Der glueckliche Manager

Der glueckliche Manager

Titel: Der glueckliche Manager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schwanfelder
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haben, liegt das Glück weitgehend in unseren Händen. Wir sind zwar keine Zauberer, die mit Fingerschnipsen Unglück in Glück verwandeln können, aber wir können unser Dasein auf jeden Fall glücklicher gestalten. Dabei sollten wir nicht den Anspruch haben, immer glücklich sein zu wollen. Ein immerwährendes Glück würden wir auch gar nicht mehr als Glück empfinden.
    Dennoch sollte unser Streben darauf gerichtet sein, im Leben nicht nur möglichst viele Glücksmomente aneinanderzureihen, sondern eine Glücksplattform zu errichten. Hierfür müssen wir uns darüber klar werden, was unser innerer Antrieb ist. Warum tun wir etwas? Oder warum verweigern wir uns?
    Konkrete Frage: Warum weigere ich mich heute glücklich zu sein? Oder: Was benötige ich als Antrieb, um heute optimistisch, zufrieden und glücklich ins Büro zu gehen und einen hohen Wirkungsgrad zu entfalten? Ich setze auf die These: Glück ist ansteckend.
    Das möchte ich mit zwei Theorien erklären, die ich für sehr wichtig erachte: die Motivationstheorie von Abraham Harold Maslow und die Motivtheorie von Steven Reiss.
    Die Erfüllung meiner Bedürfnisse: Was uns Maslow sagen wollte
    Macht uns die Erfüllung unserer Bedürfnisse glücklich? Die Frage hat mich schon lange Zeit beschäftigt. Ich habe meine Interviewpartner befragt und keine einheitliche Antwort bekommen. Unser Streben ist die Erfüllung unserer Bedürfnisse. Das Streben nach dem Glück gehört wahrscheinlich auch dazu. Es ist richtig, dass sich mit der Erfüllung von Wünschen eine gewisse Zufriedenheit einstellt. Aber viele Menschen haben mir gesagt, wenn alle Bedürfnisse befriedigt sind, ist man nicht mehr glücklich. Dann spürt man eine große Leere in sich. Vielleicht ist dann eher der Weg das Ziel. Und vielleicht ist eine komplette Befriedigung unserer Bedürfnisse auch gar nicht möglich.
    Kennen wir unsere Bedürfnisse eigentlich?
    Wenn man sich darüber Gedanken macht, stößt man über kurz oder lang auf Abraham H. Maslow. Jeder Student der Betriebswirtschaft kennt die Bedürfnispyramide von Maslow. Er hat sie bereits 1943 veröffentlicht, und im Prinzip stimmt sie auch heute noch. Sie sagt aus, was uns Menschen motiviert und ebenfalls, was uns zufrieden und glücklich macht.
    Maslow hat die Bedürfnisse in fünf Gruppen eingeteilt und diese als Pyramide angeordnet. Er behauptet, dass der Mensch versucht, die Bedürfnisse auf der ersten Stufe zu erfüllen, bevor er die nächste Stufe in Angriff nimmt. Oder allgemein ausgedrückt: Solange ein Bedürfnis einer niedrigeren Stufe nicht erfüllt ist, ist ein Bedürfnis einer höheren Stufe prinzipiell noch nicht vorhanden. Und erst, wenn die Bedürfnisse auf dieser Stufe befriedigt wurden, ergibt sich die Motivation, sich den Bedürfnissen der nächsten Stufe zu widmen.
    Wir wollen dieses Modell nun aber nicht volks- oder betriebswirtschaftlich interpretieren, sondern hinterfragen, ob so ein Modell auch für die Erlangung des Glücks anwendbar ist.

    Die unterste Kategorie beschreibt die Befriedigung der körperlichen Existenzbedürfnisse: Atmung, Schlaf, Nahrung, Wärme, Gesundheit, Wohnraum, Kleidung, Sexualität und Bewegung. Es ist leicht nachzuvollziehen, dass solche elementaren Bedürfnisse zuerst erfüllt werden wollen. Wenn wir Hunger haben, wollen wir unseren Hunger stillen und sonst nichts. Sind wir aber glücklich, wenn wir unseren Hunger gestillt haben?
    In Delhi leben 80.000 Menschen auf der Straße. Sie haben jeden Tag den gleichen Kampf zu bestehen: Sie müssen sich Nahrung, Getränke und eine Schlafstelle besorgen. Ich glaube nicht, dass man auf dieser Schwelle des menschlichen Daseins von Glück sprechen kann. Was heißt das in Bezug auf die Arbeit? Wir arbeiten, um zu essen und zu trinken, um ein Dach über dem Kopf zu haben. Es ist eine eher archaische Form der Bedürfnisbefriedigung. Die Arbeit ist lediglich Selbstzweck.
    Die zweite Stufe ist das Bedürfnis nach Sicherheit. Darunter fallen Recht und Ordnung, Schutz vor Gefahren, Schutz vor Wind und Wetter in einer Unterkunft, aber auch ein fester Arbeitsplatz mit einem soliden Einkommen, also Arbeitsplatzsicherheit. Ich erwarte, dass man auf dieser Stufe durchaus Glücksmomente entwickeln kann.
    Eine junge Frau hat erzählt: »Ich bekam eine Anstellung in Düsseldorf. Bisher wohnte ich im Süden Deutschlands. Nun musste ich mich vollkommen neu einrichten. Ich empfand es wie eine Erfüllung meiner Elementarbedürfnisse. Ich musste in dem neuen Unternehmen

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