Der glueckliche Manager
die Schlüssel für das persönliche Handeln. Über die Motive kann man die Handlungen optimieren – auch in kritischen Situationen.
Was ist nun dieses »Reiss-Profil«? Steven Reiss hat zunächst eine Liste von 400 Motiven zusammengestellt, die er dann in 16 Oberkategorien verdichtet hat. Diese 16 Motive wurden nicht erforscht, sie sind lediglich ein statistisches Ergebnis und sollen das Verhalten der Menschen erklären. Jedes dieser Motive kann entweder neutral, stärker oder schwächer ausgeprägt sein. Dadurch ergibt sich ein individuelles Motivprofil. Abhängig von der Ausprägung der Motive lässt sich erkennen, wonach eine Person strebt, was ihr wirklich wichtig ist, wie viel sie davon ausleben möchte und wobei sie eine befriedigende Gefühlstiefe (Emotion) empfindet.
Die 16 Lebensmotive auf einen Blic k 12
Lebensmotiv
Verhaltensmerkmal
Macht
Durchsetzung des eigenen Willens, Leistung, Dominanz, Einfluss, Kompetenzen/Können
Macht macht nur glücklich, wenn sie nicht egoistisch ausgeübt wird, sondern auf das Wohl der Gemeinschaft abzielt: positiv genutzte Macht.
Unabhängigkeit
Individualität, Eigenständigkeit, Freiheit, eigensinnig, schwierig
Sie ist eine gute Voraussetzung für Glück, darf aber nicht egoistisch genutzt werden.
Neugier
Denken, Lernen, geistige Aspekte des Lebens, Ideen
Neugier macht eindeutig glücklich. Neugier ist eine Lebensbereicherung.
Anerkennung
Selbstvertrauen, Optimismus, Abenteuerlust
Anerkennung ist die Basis für ein glückliches Leben. Ist die Anerkennung nicht vorhanden, bedeutet das Abstriche am Glück. Aber Anerkennung zu geben macht glücklich.
Ordnung
Organisation, Struktur, Stabilität, Details, Planung, Rituale, sauber, gut vorbereitet
Ordnung kann durchaus eine Basis für glückliches Leben sein. Das tägliche Leben ist geordnet, und man kann sich mit dem Glück beschäftigen. Ordnung darf aber nicht zum Lebensinhalt werden.
Sparen
Sammeln, repariert Sachen, Geizkragen
Das Sparen hat eher wenig positive Auswirkung auf das Glück. Geiz macht unglücklich. Das Gegenteil, Geben, macht glücklich.
Ehre
Charakter, Moral, Schuld, Loyalität, Patriotismus, Selbstdisziplin
Die Ehre hat eher wenig positive Auswirkung auf das Glück. Eine starke Betonung von Moral macht unglücklich.
Idealismus
gerecht, engagiert, mitfühlend, altruistisch, fair, moralisch einwandfrei, höhere Berufung
Der Idealismus hat weitgehend eine positive Glückswirkung. Übertreibungen können die glückliche Wirkung aber auch zunichte machen.
Beziehungen
Spaß, zieht Menschen an/braucht ihre Nähe, höflich, freundlich, einer Gruppe zugehörig
Beziehungen gehören zum sozialen Netzwerk. Sie sind maßgeblich für das Glück.
Familie
genießt die Elternrolle und die Kindererziehung, mag Kinder
Familie gehört zum sozialen Netzwerk. Sie ist maßgeblich für das Glück.
Status
Reichtum, Ansehen, wichtig, sucht Aufmerksamkeit, snobistisch, korrekt, Oberschicht
Status macht nur glücklich, wenn er keine egoistischen Auswirkungen hat, sondern auf das Wohl der Gemeinschaft abzielt: positiv genutzter Status.
Rache
Aggression, Feindseligkeit, Konflikt, Konfrontation, Opposition, Konkurrenz, gewalttätig, grausam
Rache hat eine negative Auswirkung auf das Glück. Glücksentwicklung ist hier nicht möglich.
Eros
Sinnlichkeit, romantisch, starker Sexualtrieb, schätzt Schönheit,
Wirkt sehr glücksfördernd.
Essen
Appetit, Übergewicht, Sinnesfreude
Wenn die Betonung auf Sinnesfreude liegt, ist Essen sehr glücksfördernd.
körperliche Aktivität
Sportlichkeit, Stärke, Vitalität, Energie, Fitness
Wenn sie nicht übertrieben wird (Leistungssport), wirkt sie sehr glücksfördernd.
Ruhe
Furcht, Angst, sorgenvoll, schüchtern, meidet das Risiko
Ruhe wirkt eher glückshemmend.
Das eigene Profil besteht aus einzelnen, unterschiedlich gewichteten Motiven. Wichtig ist zunächst die Kenntnis über das eigene Profil. Daran knüpft sich die Frage, ob man dieses Profil akzeptieren kann, ob man selbst der Meinung ist, dass es zu einem passt. Ist das der Fall, so kann man sein Verhalten »ausleben« und ist dabei auf dem besten Weg glücklich zu werden. Sieht man Differenzen zwischen dem erstellten Profil und dem eigenen Verhalten, sollte man versuchen, daran zu arbeiten und zu einer Deckung zu kommen.
Maslows und Reiss’ Erben
Es gibt natürlich Wissenschaftler, die insbesondere die Ar beiten von Maslow weitergeführt haben, zum Beispiel die Existence-Relatedness-Growth-Theorie von Clayton Alderfer
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