Der glueckliche Manager

Werten des Unternehmens weitgehend zustimmen kann.
    An dieser Stelle möchte ich die Ergebnisse einer Studie zum Thema Leitbild und Unternehmenswerte anführen:
    In rund drei Vierteln der untersuchten Unternehmen werden der übergeordnete Organisationszweck (77 Prozent), Jahresziele (72 Prozent) und die Werte beziehungsweise Leitbilder (69 Prozent) klar kommuniziert. Dabei ist festzustellen:
    Klar kommunizierte Organisationszwecke oder Jahresziele weisen keinen unmittelbaren, signifikanten Effekt auf die Mitarbeiterorientierung oder den Unternehmenserfolg auf. Ein deutlicher Zusammenhang zeigt sich aber zwischen klar kommunizierten Werten oder Leitbildern und der Mitarbeiterorientierung. In den stark mitarbeiterorientierten Unternehmen, den »Besten 30«, gibt es zu 79 Prozent ein Leitbild. In den wenig mitarbeiterorientierten Unternehmen, den »Schlechtesten 30«, gibt es lediglich zu 39 Prozent ein Leitbild. Je länger das Leitbild bereits existiert, desto höher ist zudem die Mitarbeiterorientierung.
    Für die Kommunikation von Werten oder Leitbildern stehen verschiedene Kanäle zur Verfügung. In den meisten Unternehmen werden die Unternehmensleitwerte über die Führungskräfte in mündlicher Form (80 Prozent) oder durch deren Verhalten (72 Prozent) weitergegeben. Darüber hinaus werden schriftliche Informationswege über Broschüren oder Handbücher (64 Prozent) ebenso genutzt wie die Verbreitung über das firmeneigene Intranet (41 Prozent). Seltener erfolgt die Kommunikation über spezielle Workshops/Schulungen/Trainings (38 Prozent) oder Veröffentlichungen im Internet (22 Prozent).
    In den Unternehmen, in denen die Werte/das Leitbild durch das Verhalten der Führungskräfte vorgelebt werden, ist die Mitarbeiterorientierung beziehungsweise die Bewertung der Arbeitsqualität höher. Bei 83 Prozent der »Besten 30« Unternehmen leben die Führungskräfte die Werte vor, während das in den »Schlechtesten 30« Unternehmen nur bei 46 Prozent der Fall ist. 13 Das Ergebnis: Unternehmen mit Leitbild sind erfolgreicher.
    Glücksverstärker: Unsere Visionen
    Nehmen wir einmal an: Eigentlich sind Sie glücklich. Sie kennen Ihre Lebensmotivation. Sie haben Ziele und Maßnahmen, die für Sie Herausforderungen sind und denen Sie sich gerne stellen. Sie arbeiten in einem Unternehmen, dessen Unternehmensphilosophie Sie voll unterstützen. Sie haben angenehme Kollegen. Auch mit dem Chef haben Sie ein gutes Verhältnis. Sie sind gesund. Mit ihrem Privatleben sind Sie zufrieden.
    Aber Sie wissen, dass Sie immer und jeden Tag anfällig für das menschliche und weltliche Chaos sind. Die geschäftliche Situation kann sich verschlechtern, der Partner kann sterben, man selbst kann erkranken. Das Leben beinhaltet auch schlechte Erfahrungen. Wir können nicht davon ausgehen, dass wir immer glücklich sein werden.
    Vielleicht schlummert tief in uns die Sehnsucht, den Sinn des Lebens zu erfassen und ihn als eine Lebensgrundlage zu begreifen, die uns auch hilft, Unglück zu ertragen. Wir Menschen gehen davon aus, dass Lebensziele nicht ausreichend sind. Da muss es noch die Lebensvision geben, vielleicht sogar den Sinn des Lebens.
    Im chinesischen Kaiserreich haben die Beamten in konfuzianischer Tradition dem Kaiser und dem Staat treu gedient. Als sie jedoch in den Ruhestand geschickt wurden, traten sie über zum Taoismus, um sich im Alter noch einmal mit dem Sinn des Lebens zu beschäftigen. Die konfuzianische Lehre unterstützt die Strukturen des Staates, gewährleistet sein Funktionieren. Aber diese Beamten bemerkten, dass ihnen etwas fehlte, um richtig glücklich zu sein. Deshalb beschäftigten sie sich mit der taoistischen Philosophie.
    Wenn mich jemand fragt, wie ich meine Ziele erreiche,
so antworte ich: mit Ruhe und Beharrlichkeit.
Fülle deine Trinkschale bis zum Rand und sie wird überlaufen.
Schärfe dauernd dein Messer, und es wird stumpf werden.
Jage Geld und Sicherheit nach,
und dein Herz wird sich niemals öffnen.
Sorge dich um den Beifall der Leute,
und du wirst ihr Gefangener sein.
Verrichte dein Werk, tritt dann zurück.
Das ist der Weg zur Gelassenheit.
Laotse
    Geht es auch so? Wir finden eine große Idee und unser Leben wird ganz anders, vollkommen glücklich. Wir sind mit uns und unserer Welt im Reinen. Wir ruhen in uns und sind zufrieden. Eigentlich kommt die Vision vor den Zielen, denn die Vision ist der Blick in die Zukunft. Das deutsche Wort »Vision« stammt vom Lateinischen »videre« ab und bedeutet schlicht