Der glueckliche Manager
aus Ihrer Familie, ein guter Freund, ein Kollege aus dem Unternehmen, in dem Sie einmal gearbeitet haben, – vielleicht ist es sogar der Chef oder der Vorstand – und der Bürgermeister aus der Stadt oder der Gemeinde, in der Sie leben.
Die vier Damen oder Herren werden Sie ehren und Ihre Verdienste würdigen – aber nicht so, wie es im Augenblick der Realität entspricht, sondern so, wie Sie es sich wünschen würden. Die Frage ist also: Was sollen andere Menschen über Ihr Leben denken, und was sollen sie würdigen, wenn Sie 80 Jahre alt sind?
Ich habe schon darauf hingewiesen, dass viele Menschen am Ende ihres Lebens wünschen, anders gewesen zu sein, andere Prioritäten gesetzt zu haben. Sie können das heute in die Hand nehmen, indem Sie die fiktiven Reden bereits heute halten und daraus auch Ihre Lebensziele und Ihre Vision ableiten.
Das, was Sie sich wünschen, ist Ihre Vision. Sie können es heute zu Ihrer Vision machen!
Mit dieser Übung finden Sie auch Ihre persönlichen Wertvorstellungen. Unsere Ziele dürfen den Werten nicht widersprechen, aber wenn Sie selbst eine Laudatio auf sich halten, merken Sie sofort jeden Widerspruch zwischen Ihren Werten und Ihren Zielen.
Wie können Sie bei dieser Übung vorgehen? Machen Sie sich Stichpunkte und halten Sie die Rede wirklich. Es muss Ihnen ja niemand zuhören.
Die Einteilung kann natürlich auch anders lauten. Erweitern Sie sie nach Belieben.
Aus den Stichworten sollten Sie die wichtigsten herausfiltern. Daraus formulieren Sie Ihre Vision. Sie muss nicht allumfassend sein. Sie könnten eine Familienvision, eine berufliche Vision und eine gesellschaftliche Vision haben.
Meine persönliche Vision
Ich erzähle Ihnen von einer meiner Visionen. Es ist meine »Autoren-Vision«.
…dass Manager einmal besser, gerechter, weitsichtiger, humaner, rücksichtsvoller… managen.
Meine Vision ist, dass Manager in sich ruhen und glücklich mit sich sind. Aus dieser Ausgeglichenheit können sie ihre Mitarbeiter feinfühlend führen, sie motivieren und begeistern. Die Mitarbeiter danken es ihnen, arbeiten kreativ, engagiert, zielstrebig und zufrieden. Die Manager und Mitarbeiter sind gesund und fit. Sie werden niemals an einem Burnout erkranken und deshalb auch nie im Sprechzimmer meiner Frau auftauchen. Die Unternehmen arbeiten effizienter und damit erfolgreicher. Der Aufwand, den interne Reibereien verursachen, fällt weg. Ein riesiges, unermessliches Kostenpotenzial wird dadurch frei. Es reicht sogar noch für eine Gehaltserhöhung.
Was kann ich dazu beitragen? Ich kann Manager dazu ermuntern, ihr Glück in die Hand zu nehmen und dann selbst noch viel glücklicher zu werden. Denn ich setze voraus, dass glückliche Manager auch rücksichtsvoll mit ihren Kollegen und Mitarbeitern umgehen – und vielleicht auch mit ihrem Chef. Dann wird dieser auch glücklich, denn Glück ist bekanntlich ansteckend.
Ich habe in meinem Leben viele schlechte Manager kennengelernt. Sie waren alle unglücklich. Ich habe auch viele sehr gute Manager kennengelernt. Ob sie glücklich waren? Nun ja, ich glaube schon. Sie waren jedenfalls ausgeglichen, höflich, zuvorkommend, anständig und oft fröhlich.
Bin ich mit meiner Vision glücklich? Eigentlich schon. Man kann nicht immer glücklich sein. Aber wenn ich schreibe, wenn ich mir überlege, wie ich meine Vision meinen Managerkollegen mitteilen kann … ja, dann bin ich glücklich.
Können wir unsere Lebensvision im Unternehmen einbringen?
Oder anders ausgedrückt: Wie können wir unsere Lebensvision mit der Unternehmensvision vereinbaren? Ich gehe davon aus, dass das die Schlüsselfrage zur größtmöglichen Glücksentwicklung ist. Solche Möglichkeiten gibt es im Großen und im Kleinen.
Unter meinen Befragten befand sich ein Lehrer, der Leiter einer Fachgruppe ist: Er sagte: »Ich bin sehr glücklich, dass ich Lehrer sein kann. Es war schon immer mein Wunsch, und wenn man so will, auch meine Vision, junge Menschen bei ihrer Entwicklung zu begleiten. Ich glaube, als Lehrer kann man viel dazu beitragen. Jede Unterrichtsstunde ist für mich ein Flow-Erlebnis. Ich bin glücklich und kann mein Glück an meine Schüler weitergeben.«
Eine junge Ärztin, zuständig für eine Intensivstation der Kinderklinik berichtete: »Ich wollte schon immer als Ärztin mit Kindern arbeiten. Es ist mein Lebenswunsch. Am meisten begeistern mich die schwierigen Fälle. An ihnen kann ich mich bewähren, und ich kann den Kindern helfen. Das ist für
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