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Der glücklose Therapeut - Roman

Der glücklose Therapeut - Roman

Titel: Der glücklose Therapeut - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noam Shpancer
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mich an. » Wenn du etwas brauchst, David « , sagte er, » melde dich. Dafür ist die Familie da. « Das war alles. Wir sprachen nie wieder darüber.
    » Dad murmelt in letzter Zeit immer wieder meinen Namen « , erzählte ich ihm. » Ich habe keine Ahnung, worum es geht. «
    » Ich glaube nicht, dass es dabei inzwischen noch um etwas Bestimmtes geht « , sagte er.
    » Sam heiratet. «
    » Ich weiß « , sagte er. Ich spürte ein plötzliches Kneifen im Magen. Natürlich wusste er es.
    » Meinst du, wir sollten Dad zur Hochzeit mitnehmen? « , fragte ich.
    » Ich glaube schon. Noch ist der alte Mann nicht tot. «
    » Ich glaube nicht, dass es für ihn eine Rolle spielt, so oder so « , sagte ich. » Ich glaube, es geht dabei mehr um uns als um ihn. «
    » Dann solltest du Sam fragen « , sagte er. » Hauptsächlich geht es um sie. «
    » Stimmt. «
    Wir standen eine Weile da, ohne etwas zu sagen.
    » Sieh dir das an « , sagte er. Er öffnete die Tür eines zerbeulten Toyota und deutete auf die fehlende Türverriegelung. » Der Typ hat die Verriegelung abgebrochen. Und das hier ist ein altes Auto. Es wird einige Zeit dauern, dieses Teil zu beschaffen, habe ich ihm gesagt. Er meinte, es sei ihm egal, ob die Farbe passt. ›Bauen Sie einfach einen Riegel ein. Egal, was für einen.‹ Ich sagte also: ›In Ordnung.‹ Er hat mir den Ersatzriegel gezeigt, den er mitgebracht hatte, ein graues Ding mit glänzenden Schrauben. ›Das dauert zehn Minuten.‹ Bumm. Aber die Sache ist die: Ich kann es nicht. Es ist nicht richtig. Die Farbe muss passen, sich genau richtig einfügen … Also habe ich einen Kumpel angerufen, der mit älteren Modellen handelt. Er schickt mir das richtige Teil. Und ich sage dir, ich glaube, der Besitzer wird sich freuen. Aber auch wenn er sich nicht freut, ich freue mich. « Ich nickte. Er richtete sich auf und sah mich an: » Meinen Namen sagt Dad nie « , murmelte Jeffrey. » Wenn ich ihn besuche, nennt er ihn nie. «

29
    I ch muss etwas mit dir besprechen « , sagte ich ein paar Tage später zu John Savoia. Wir saßen in seinem Büro. Auf seinem Schreibtisch standen überall Fotos von seiner Frau und seinem Sohn, daneben lagen zwei, drei Weinmagazine.
    » Ich höre. «
    » Eine heikle Angelegenheit « , sagte ich.
    » Natürlich. Welche Angelegenheit ist das nicht? «
    » Ein ethisches Problem « , sagte ich.
    » Ich komme fast um vor Spannung « , sagte er ungeduldig. » Aber sprich weiter. Wir leben nicht ewig, weißt du. «
    » Es geht um Sam. Du weißt, dass sie bald mit dem College fertig ist … «
    » Es vergeht keine Woche, in der du nicht von Sam erzählst « , sagte er lächelnd, während er mit schlanken Fingern auf der Schreibtischplatte einen komplexen Rhythmus trommelte. » Verlobt, wenn ich mich recht erinnere. Hat einen Jungen gefunden … «
    » Ja « , sagte ich, » und das ist der Grund; dieser sogenannte Junge. Es gibt da ein Problem mit ihm. «
    » Ein Problem? «
    » Ich habe ein Problem mit ihm. «
    » Du wirst ihn nicht heiraten, wo also liegt das Problem? «
    » Wir sind uns ein paarmal begegnet. Ich habe das Gefühl, als sei mit ihm etwas nicht ganz in Ordnung. «
    » Väter wollen ihre Töchter beschützen. Was ist daran neu? «
    » Ja, schon … «
    » Glaubst du, dass er sie schlecht behandelt? «
    » Nein, nein. «
    » Sie betrügt? «
    » Nein. Nicht, soviel ich weiß. «
    » Ein Parasit, ein Nichtsnutz? «
    » Nein. «
    » Schlechter Trinker, verträgt keinen Alkohol? «
    » Nein. «
    » Nun, dann geh unter die kalte Dusche, und wir sehen uns bei der Hochzeit. Ich erwarte eine exzellente Auswahl an der Bar. «
    » Ich glaube, er ist geisteskrank. «
    » Du hast einfach so eine Diagnose gestellt, in deinem Wohnzimmer? «
    » Ich glaube, er hat einige Zeit im Larsen P. Clark verbracht. «
    » Woher weißt du das? Hat Sam etwas gesagt? «
    » Ich glaube nicht, dass sie es weiß. «
    » Und …? «
    » Sein Name kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich bin sicher, von dort. «
    » Wie heißt er? «
    » McKenzie Kovacks. Das ist ein Name, den man sich leicht merken kann, nicht wahr? «
    » Vielleicht; vielleicht ist es auch ein Name, von dem man schnell glaubt, man hätte ihn schon einmal gehört, selbst wenn es nicht der Fall ist. «
    » Ich habe ihn dort schon einmal gehört. «
    » Selbst wenn, vielleicht gehörte er zum Personal. «
    » Nein, dafür ist er zu jung. Und außerdem hat er etwas gesagt … «
    » Was hat er gesagt? «
    » Sie kamen zu Besuch. Nach dem

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