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Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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Sonnenstrahlen die Augen zusammen.
    Drei kleine dreirädrige Motorrikschas hielten an einem Imbisswagen, wo jeder der Fahrer sich einen Pappbecher schwarzen Kaffee kaufte und dann weiterfuhr, um Pakete auszuliefern oder Kunden zu befördern. Zweihundert Meter nordwestlich des Kasinos rauchte der Eigentümer eines kleinen Restaurants seine Zigarette zu Ende und ging hinein. Auf dem Küchenherd stand ein Topf
caldo verde,
ein portugiesischer Eintopf mit Kartoffeln, Wurst und Gemüse. Der Mann rührte die Mischung um, legte den langen Holzlöffel beiseite und fing an, Hühner mit Steinsalz einzureiben, um sie danach in Kokosmilch, Knoblauch, Pfeffer und Chilis einzulegen. Später würden die Vögel auf lange Spieße gesteckt und in einem Drehgrill langsam zubereitet werden.
    Jenseits des Meeresarms lag Hongkong unter einem Schleier aus Dunst und Smog verborgen, aber man hörte die morgendliche Schnellfähre, die den Hafen verließ. Am blauen Himmel zogen die ersten Jets des Tages vorüber und setzten zur Landung an, hauptsächlich Frachtmaschinen. Unterhalb des A-Ma-Tempels holte ein Schiff der chinesischen Marine seinen Anker ein und ging auf Patrouillenfahrt, während eine große Luxusjacht, auf deren Achterdeck ein Hubschrauber stand, über Funk nachfragte, wo denn ihr Liegeplatz sei.
    Ein einzelner Frachter, der gewiss schon bessere Tage gesehen hatte, lief in den Hafen ein, um eine Ladung Fahrräder aus Taiwan anzuliefern. Auf einem anderen Frachtschiff, das noch wesentlich älter und heruntergekommener aussah, saß ein Mann mit kurz geschorenem blondem Haar in seiner Kabine und las.
    Juan Cabrillo war schon seit Stunden wach und spielte in Gedanken alle potenziellen Szenarien durch.
    Es klopfte an der Tür. Cabrillo erhob sich und öffnete.
    »Aus irgendeinem Grund wusste ich, dass du wach sein würdest«, sagte Hanley.
    Er hatte ein Tablett mit zwei Tellern dabei. Unter ihren Metallhauben drang Dampf hervor.
    »Frühstück«, sagte er und trat ein.
    Cabrillo räumte einen Teil des Tisches frei, und Hanley stellte das Tablett ab. Dann hob er die Haube des ersten Tellers an und lächelte.
    Cabrillo nickte und wies auf einen Stuhl.
    Hanley setzte sich, schenkte aus einer Thermoskanne zwei Tassen Kaffee ein und nahm die Haube des anderen Tellers weg.
    »Haben sich heute Nacht irgendwelche außergewöhnlichen Vorkommnisse ereignet?«, fragte Cabrillo.
    »Nein«, erwiderte Hanley unbekümmert, »alles läuft weiterhin nach Plan.«
    Cabrillo nippte an seinem Kaffee.
    »Es könnte jede Menge schief gehen«, sagte er.
    »Das ist immer so.«
    »Deshalb bekommen wir so viel Geld.«
    »Deshalb bekommen wir so viel Geld«, pflichtete Hanley ihm bei.
    »Ach, und weißt du etwa auch, wann ich meine Unschuld verloren habe?«, fragte die brünette Stewardess. »Du scheinst doch sonst alles zu wissen.«
    »Das ist zu persönlich.« Der blonde Mann lachte.
    »Und meine gescheiterten Beziehungen und Kreditkartenabrechnungen sind das nicht?« Die Frau lächelte verschmitzt.
    »Dieses Eindringen in dein Privatleben tut mir Leid, aber die Gruppe, für die ich arbeite, hat ein Faible für Details.«
    »Das klingt, als seist du ein Spion«, merkte die Frau an.
    »Ach was, wo denkst du hin?«, erwiderte der Blonde.
    »Wir arbeiten bloß für die.«
    »Ein steuerfreier Betrag? So hoch, dass ich mich zur Ruhe setzen kann?«
    »Das, wovon alle träumen«, sagte der Mann.
    Die Stewardess ließ den Blick durch die vordere Kabine schweifen. Genau genommen war sie bloß Kellnerin in einem fliegenden Restaurant. Der Job wurde allgemein überschätzt.
    »Wie kann ich da nein sagen?«, erklärte sie schließlich.
    »Gut«, sagte der blonde Mann und stand auf.
    »Wo willst du hin?«, fragte sie.
    »Den Piloten erschießen«, antwortete er fröhlich.
    Der Gesichtsausdruck der Stewardess war unbezahlbar.
    »Nur ein Scherz«, sagte der Mann. »Ich muss mal pinkeln. Ich könnte zwar durchaus eine 737 fliegen, aber ich fürchte, Mr. Großkotz würde Verdacht schöpfen, falls ich plötzlich verschwinde.«
    »Was für ein Verein
seid
ihr?«, murmelte die Frau, als der Blonde die Toilette betrat.
    »Glauben Sie wirklich, dieses Ungetüm schafft es bis zur Grenze und zurück?«, fragte Carl Gannon.
    Er stand vor einem klapprigen alten Zweieinhalbtonner, der in einer Seitenstraße von Thimbu geparkt war, der Hauptstadt Bhutans. Der Laster schien einst olivgrün lackiert gewesen zu sein, aber mittlerweile hatte ein Großteil der Farbe einer abblätternden

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