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Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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Rostschicht Platz gemacht. Die zweigeteilte Windschutzscheibe wies auf der Beifahrerseite einen Riss auf, und die sechs Reifen hatten alle so gut wie kein Profil mehr. Die Motorhaube, deren Hälften zur Mitte hin hochgeklappt werden konnten, war verbeult und mehrfach geschweißt worden.
    Holzleisten fungierten als Trittbretter. Das Auspuffrohr wurde durch rostigen Draht gehalten.
    Gannon ging nach hinten und schaute sich die Ladefläche an.
    Manche der Planken waren geborsten, andere fehlten. Die Segeltuchplane sah ungefähr so aus wie ein zerfleddertes Zweimannzelt aus dem Zweiten Weltkrieg.
    »O ja, mein Herr«, versicherte der bhutanische Eigentümer.
    »Sie hat ein starkes Herz.«
    Gannon setzte die Umrundung fort, stieg auf das Trittbrett der Beifahrerseite und warf einen Blick in das Führerhaus. Die lange Sitzbank war so durchgewetzt, dass man bereits manche der Federn erkennen konnte, aber die Instrumente schienen alle funktionstüchtig zu sein. Gannon ging nach vorn und klappte eine Hälfte der Haube hoch. Der Motor war überraschend sauber und roch durchdringend nach dicker Schmiere und frischem Öl.
    Die Riemen und Schläuche waren zwar nicht neu, aber intakt, und die Kabel und die Batterie sahen ebenfalls gut aus.
    »Können Sie sie mal anlassen?«
    Der Mann ging zur Fahrtür, öffnete sie und stieg ein.
    Nachdem er den Choke gezogen hatte, trat er einige Male auf das Gaspedal und drehte dann den Zündschlüssel. Nach ein paar Umdrehungen sprang der Motor an. Aus einem rostigen Loch im Auspuff quoll Rauch hervor, aber gleich darauf lief die Maschine ruhig im Leerlauf. Gannon lauschte aufmerksam, hörte kein Ventilklopfen und legte eine Hand auf den Motor, um sicherzugehen. Alles war in Ordnung.
    »Bringen Sie das alte Mädchen auf Touren«, rief er.
    Der Eigentümer trat das Gaspedal durch und ließ wieder los.
    Das tat er viermal.
    »Okay«, sagte Gannon, »das reicht mir.«
    Der Eigentümer schaltete den Motor aus, steckte den Schlüssel ein und stieg aus dem Führerhaus. Er maß kaum einen Meter fünfundfünfzig, hatte dunkle Haut und leicht mandelförmige Augen. Nun lächelte er Gannon an und wartete auf dessen Entscheidung.
    »Haben Sie Ersatzriemen und -schläuche?«
    »Ich kann welche besorgen«, sagte der Mann.
    Gannon griff in die Tasche und holte eine Rolle Geldscheine hervor, die von einem dicken Gummiband zusammengehalten wurde. Er nahm das Gummiband ab und fächerte das Bündel auf.
    »Was kostet es, mich und eine Fracht zur tibetischen Grenze zu bringen?«, fragte er. »Einschließlich Amnesie.«
    »Amnesie?«, fragte der Mann.
    »Ich möchte, dass Sie sich im Anschluss an die Fahrt an nichts mehr erinnern werden«, erklärte Gannon.
    Der Mann nickte. »Tausend Dollar«, sagte er unbeschwert.
    »Und einen DVD-Player.«
    »Klingt gut«, erwiderte Gannon. »Wissen Sie zufällig, wo ich einen Ochsen kaufen kann?«
16
    Auf der
Oregon
herrschte rege Betriebsamkeit. Unten im Zauberladen überprüften die Bandmitglieder ihre Instrumente und bereiteten die Kostüme vor. Juan Cabrillos Mobiltelefon klingelte. Er klappte es auf.
    »Hier ist alles im Lot«, sagte Linda Ross. »Ich bin unterwegs zum Einsatzort.«
    »Wir haben drei Männer drinnen und einen weiteren außerhalb der Mauer«, sagte Cabrillo. »Falls jemand Verdacht schöpft, gebt ihr Alarm, und wir kommen euch zu Hilfe.«
    »Ein Kinderspiel«, sagte Ross.
    Sie legte auf, und Cabrillo wandte sich an Max Hanley.
    »Iselda hat ihren Auftritt.«
    »So weit, so gut«, sagte Hanley.
    Mark Murphy war mit Kasim fertig und klopfte ihm auf den Rücken. »Das war’s«, sagte er.
    Michael Halpert spielte mit einem Mikrofon herum. Murphy winkte ihn zu sich.
    »Komm schon, Kleiner«, sagte er, »jetzt ist Bescherung.«
    Halpert ging zu ihm und drehte ihm den Rücken zu. Murphy hob Halperts Hemd an.
    »Das ist eine federleichte Achtunddreißiger, Mike«, erklärte Murphy und berührte das Holster mit der Waffe in Halperts Hosenbund. »Und nun zeig mir, was du drauf hast.«
    Halpert griff nach hinten und zog die Pistole.
    »Stopp«, sagte Murphy. »Das ist zu hoch, du verdrehst deinen Ellbogen.«
    Er stellte das Holster neu ein und beobachtete Halperts nächsten Versuch.
    »Schon besser«, sagte er. »Lass mal deinen Schuh sehen.«
    Halpert drehte sich um und zog das Hosenbein hoch. Murphy schnallte ihm ein Messer um, das in einer Hartplastikscheide steckte.
    »Sei vorsichtig damit, Mike«, sagte Murphy. »Die Klinge wurde in ein lähmendes Gift getaucht.

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