Der goldene Buddha
Larry?«, fragte Cabrillo.
»Das Richtmikrofon wird durch den Regen ein wenig gestört, aber ich kann den größten Teil verstehen«, sagte King.
»Gib Bescheid, falls irgendwas passiert.«
»Mach ich«, erwiderte King, blickte durch das Nachtsichtgerät und rückte den Kopfhörer zurecht. »Die beiden haben sich soeben begrüßt.«
Monica Crabtree stand am anderen Ende des Hangars und spähte durch einen Türschlitz. »Max hat die Maschine betreten«, meldete sie.
»Kommen Sie herein, sonst werden Sie noch nass, Michael«, hörte King den Milliardär sagen.
Hanley folgte dem Mann und kam im Gang an Gunderson vorbei. Mit dem linken Mittelfinger strich er sich über die Augenbraue, als wolle er einen Regentropfen wegwischen.
Gunderson kratzte sich kurz am Kinn.
»Nehmen Sie Platz«, sagte der Milliardär, als sie im vorderen Teil der 737 einen Raum betraten, in dem ein Konferenztisch stand.
Hanley setzte sich und sah den Mann an.
»Ich konnte am Telefon nicht im Einzelnen ausführen, worum es geht«, sagte der Milliardär. »Der Buddha, auf den Sie für mich geboten haben, steht erneut zum Verkauf.«
»Das ging aber schnell«, erwiderte Hanley.
Der Milliardär nickte, ließ jedoch keine nähere Erklärung folgen. »Ihre Stimme klingt rau. Kann ich Ihnen etwas anbieten?«
»Das muss an dem Regen und der klimatisierten Luft an Bord der Linienmaschinen liegen«, sagte Hanley. »Ich glaube, ich habe mich erkältet.«
Der Milliardär drückte einen Knopf, und Gunderson erschien.
»Bitte bringen Sie Mr. Talbot einen Tee mit Zitrone und Honig.«
»Und für Sie, Sir?«
»Einen angewärmten Ouzo, bitte.«
»Kommt sofort, Sir«, sagte Gunderson.
Auf dem Dach des Hangars hörte King das Gespräch mit.
»Die beiden haben sich etwas zu trinken bestellt.«
»Öffne das Tor, Monica«, sagte Cabrillo.
Crabtree ließ das Hangartor weit genug nach oben, dass der Geländewagen hindurchpassen würde.
»Es wird Zeit, Männer«, rief Cabrillo zu Adams und Spenser hinüber.
Adams fuhr langsam los und hinaus in den strömenden Regen.
Gunderson brachte die Getränke. Der Milliardär starrte Hanley schweigend an. »Der Pilot hat mich gebeten, Ihnen auszurichten, dass da ein Wagen kommt«, sagte Gunderson.
Der Milliardär wandte sich von Hanley ab und sah aus dem Fenster. Am Fuß der Treppe hielt ein weißer Chevrolet-Geländewagen. Ein Unbekannter stieg aus, ging zur Rückseite des Fahrzeugs, holte aus dem Laderaum einen zusammengelegten Baldachin mit Aluminiumgestänge und baute ihn auf.
Die Beifahrertür öffnete sich, und Spenser kam zum Vorschein.
»Es geht los«, sagte der Milliardär zu Hanley. »Die Ware ist eingetroffen.«
Während Hanley und der Milliardär zu der Treppe gingen, zog Adams die Kiste mit dem Buddha nach vorn und öffnete den Deckel. Dann setzte er sich wieder hinter das Lenkrad.
Der Milliardär tauchte im Einstieg des Flugzeugs auf. Spenser winkte ihn zu sich unter den Baldachin. Die beiden Männer kamen die Stufen herunter.
»Lassen Sie uns die Angelegenheit im Trockenen regeln«, sagte der Milliardär, als er das Rollfeld betrat. »In meiner Maschine.«
Spenser schüttelte den Kopf. »Ich kenne Sie nicht, und Sie kennen mich nicht«, sagte er. »Solange ich mein Geld nicht habe, bleibt der Buddha am Boden.«
Der Milliardär wandte sich an Hanley. »Ist das der Händler, der die Statue ersteigert hat?«
»Ja«, antwortete Hanley.
»Sie sind Mike Talbot«, sagte Spenser.
»Michael«, berichtigte ihn Hanley.
»Haben Sie die vereinbarte Summe mitgebracht?«, fragte Spenser.
»In Inhaberobligationen«, antwortete der Milliardär.
»Aber warten wir erst mal die Prüfung ab.«
Hanley verharrte schweigend, während die Windböen Regentropfen auf seine Maske wehten.
»Machen Sie sich an die Arbeit«, sagte der Milliardär zu ihm.
Hanley trat vor und nahm den Buddha genau in Augenschein.
Dann kratzte er vom Sockel der Figur eine kleine Goldprobe ab.
»Haben Sie die andere Probe mitgebracht?«, fragte er den Milliardär, der in die Tasche griff und einen Umschlag hervorzog.
Hanley nahm ein Okular und tat eine Weile so, als würde er die Proben penibel miteinander vergleichen. »Sie stimmen überein«, erklärte er schließlich.
»Ich hole das Geld«, sagte der Milliardär.
In genau diesem Moment klebte Chuck Gunderson dem Kopiloten den letzten Streifen Klebeband über den Mund. Neben ihm lag der Pilot am Boden des Cockpits. Die Handgelenke der beiden Männer waren mit Plastikfesseln
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