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Der goldene Greif

Der goldene Greif

Titel: Der goldene Greif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Reisenden gegen geringes Geld ein Nachlager boten.
    Doch endlich hatten sie Putan erreicht. Sie stiegen in dem großen Gasthof ab, der nahe der Grenze lag und in dem viele Händler auf dem Weg von und nach Imaran ihren Aufenthalt nahmen. Nachdem die drei Männer sich erfrischt hatten, gingen sie hinunter in die große Gaststube, denn Raigo hoffte, von den Händlern Nachrichten über den Stand der Dinge zw i schen Ruwarad und Imaran zu erfahren. Viele der Tische in der Gaststube waren besetzt, und so steuerten die drei Gefährten auf das Ende einer langen Tafel zu, an der schon sechs andere Gäste saßen. Bei Raigos Gruß schauten diese auf und betrachteten die Ankömmli n ge neugierig und ein w e nig mißtrauisch.
     
    „Wir bitten um eure Erlaubnis, uns hier an eurem Tisch niederzulassen“, sagte Ra i go. „Wie ich an eurer Kleidung sehe, stammt ihr aus Imaran, wo ich Verwandtschaft habe. Mein N a me ist Randor, und dies sind meine Gefährten Werigan und Findir. Ich war lange fort und hörte unterwegs Gerüchte über einen Krieg. Darum würde ich euch gern um Auskunft bitten, wenn es euch beliebt und wir euch nicht stören.“
     
    „Nehmt nur Platz!“ antwortete ein älterer Mann mit einem langen, mit Grau durc h zogenen Bart. „Ihr stört uns nicht, und wir werden euch gern eure Fragen beantwo r ten. Ich bin Dartan aus Imaria, der Hauptstadt, und dies sind meine Söhne Peles und Norgar. Die anderen drei sind meine Gehilfen. Wir sind auf dem Weg zurück in unsere Heimat und sind früher z u rückgekehrt, als geplant war, da wir befürchten, daß sich diese Gerüchte bewahrheiten, die ihr gehört habt.“
     
    Die drei Gefährten ließen sich bei Dartan nieder. Während Werigan bei dem Schan k knecht eine Mah l zeit und Bier für sie drei bestellte, berichtete Dartan weiter.
     
    „Ja, es scheint Krieg zu geben“, sagte er voll Sorge. „Wir haben erfahren, daß Konias von Ruwarad die wilden Randonen, die seine Grenzen im Norden bedrohten, z u rückgeschlagen hat. Nun richtet er sein Augenmerk wieder auf Imaran, denn seit sein Sohn von König Tamantes’ Hof verbannt wurde, sinnt er auf Rache. Es heißt, er habe dem König Barlug von Someda Hilfe gegen seine Nachbarn im Westen angeboten, die schon lange auf eine Gel e genheit warten, sich Someda einzuverleiben. Als Gegengabe will er dafür Barlugs Erlaubnis, von Someda aus Imaran anzugreifen. Doch noch zögert Barlug. Imaran ist ein starker Ge g ner, und wenn wir Konias b e siegen, wird sich der Zorn unseres Königs auch gegen Someda wenden. Wenn man mich fragt, würde ich sagen, daß Barlug ganz schön in der Klemme sitzt. Er kann nur zwischen drei Übeln wählen: seinen Nachbarn, die ihn verschlingen wollen, K o nias, der - falls er uns besiegt - Someda als willkommenes Geschenk betrachten wird, oder Tamantes, der ihn nicht schonen wird, wenn er sich mit seinem Feind verbündet. Tamantes hat Barlug warnen lassen. Nun kommt es darauf an, vor wem Someda die meiste Angst hat.“
     
    „Das ist eine schlimme Situation“, Raigo wiegte betroffen den Kopf. „Ihr habt recht, Dartan, Barlug ist in einer bösen Zwickmühle. Er täte besser daran, sich mit Tamantes zu verbü n den, der ihm zum Dank dafür Hilfe an beiden Fronten gewähren würde. Denn ich denke nicht, daß Tamantes Ambitionen hat, sich Someda einzuverle i ben. Er ist ein friedliebender Mann, der gern mit seinen Nachbarn in Freundschaft lebt. Aber ich fürchte, daß Barlug mehr Angst davor hat, daß Konias sich den Durchgang mit Gewalt erzwingen wird. Er wird ihn wohl noch ein Weilchen hinha l ten, aber dann doch dem Druck von Ruwarad nachgeben. Nun, hoffen wir, daß die Götter der gefährlichen Situation eine Wende geben, und alle Nachbarn wieder in Frieden miteinander leben können, so wie in alten Zeiten.“
     
    „Ach ja!“ seufzte Dartan. „Auch wir bitten die Götter jeden Tag darum. Ich habe zwei Söhne, die der König wohl zum Kriegsdienst ziehen würde, und ich habe Angst um sie. Und das alles nur, weil Coriane diesen Lardar nicht heiraten wollte! Na ja, man sagt er sei ein übler Bu r sche gewesen. Man munkelt, er sei von diesem Moradin erschlagen worden, dem er aus Rache für seine Niederlage einen Hinterhalt gelegt hat. Darum auch ist Konias so wütend, denn er gibt auch daran Tamantes die Schuld. Er wird nicht ruhen, bis er sich an uns g e rächt hat.“
     
    „Aber Vater, du wirst doch wohl keine Angst haben!“ entrüstete sich Norgar, Dartans jüng s ter Sohn. „Wir wü r den

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