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Der goldene Greif

Der goldene Greif

Titel: Der goldene Greif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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weiß ich, daß alles gut verlaufen wird.“
     
    „Hör auf, uns ständig zu danken!“ gähnte Storn. „Laßt uns lieber schlafen gehen. Ach, ich freue mich auf ein richtiges Bett. Aber wie ich es sehe, werden wir auch in der nächsten Zeit noch oft darauf ve r zichten müssen.“
     
    Am nächsten Morgen, nachdem man sich im Dorf mit allem Nötigen versehen hatte, brachen Gilian und Storn in westlicher Richtung auf, Namur, Werigan, Findir und Raigo ritten weiter nach Südosten. Drei Wochen später trennte sich auch Namur von den Gefährten, die and e ren folgten weiterhin ihrem Weg dem großen Gebirge en t gegen.
     
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    Der Frühling hatte bereits seinen Einzug gehalten, als die drei Männer die aufragenden Hänge des mächtigen Felsengebirges zum Greifen nahe vor sich aufragen sahen. Sie ha t ten ihren Weg zügig und ohne Zwischenfälle hinter sich gebracht. Es schien, als habe My n thar alle Hindernisse auf ihrem Weg beseitigt, um sich so rasch wie möglich wieder in den Besitz seines Eigentums zu bringen. Wenige Tage später nun führten Raigo und seine be i den Freunde ihre Pferde schon auf den schmalen Bergpfaden dem Tal der Wyranen entg e gen.
    Die Nacht war schon hereingebrochen, als sie den Eingang zum unterirdischen Reich dieses fröhlichen Volkes erreichten. Die freudige Erwartung auf ein Wiedersehen mit diesen li e benswerten Menschen hatte Raigos Schritt immer mehr beschle u nigt, bis die drei nun etwas außer Atem vor dem Höhleneingang hielten. Raigo hatte erwartet, daß die Wyranen ihm entgegenkämen, denn ihre Späher mußten ihr N a hen schon vor Stunden bemerkt haben. Doch der Vorplatz war leer. Zwar brannten rechts und links vor dem Eingang zwei Fackeln, doch niemand kam, um die A n kömmlinge willkommen zu heißen. Raigo war verwundert und enttäuscht, aber als auch auf sein Rufen keine Antwort kam, wandelte sich seine Enttä u schung in Sorge. War hier irgendein Unglück geschehen? Beunruhigt trat er mit Ahath am Zügel in den Gang, und die Gefährten folgten. Der Gang war ebenfalls erleuchtet, doch auch hier bege g neten sie niemandem. Als sie zur großen Versammlungshalle kamen, lag diese still und ve r lassen da, und nur wenige Lampen verbreiteten ein trübes Licht. Raigos Sorge wuchs, denn um diese Zeit pflegten die Wyranen sonst ihr gemeinsames Mahl einzune h men. Wo, bei allen Göttern, konnten sie alle stecken? Entschlo s sen durchquerte Raigo die Halle und führte die Freunde in den Gang, der zum Tal hin lief. Er hatte ihnen nichts von diesem Tal erzählt und es ihnen auch nicht zeigen wollen, da dies nicht sein eigenes G e heimnis war und er nicht ohne die Erlau b nis der Wyranen davon hatte reden wollen. Doch nun zerstreute die Sorge seine Bedenken und er bat die Gefährten, ihm auch weiter zu fo l gen. Ungeduldig hastete er auf den Vorhang zu, der den Ausgang zum Tal abschloß. Er schlug ihn zur Seite. Schwarz und schweigend lag das Tal vor ihm. Die schartige Krone des umgebenden Bergringes zeichnete sich düster gegen den nur von wenigen Sternen erhel l ten Himmel ab, und die glatte Fläche des Sees unterschied sich kaum von der sie umg e benden Dunkelheit.
    Raigos Gedanken jagten sich. Was mochte hier geschehen sein? Schon wollte er losstü r zen, um sämtliche Höhlen nach einem Lebenszeichen abzusuchen, als plötzlich rund um das Tal hunderte von Lichtern aufflammten. Feuer loderten unten am See auf, und dann erklang die süße Stimme Londirs und erfüllte das Tal mit der za u berhaften Weise, die Raigo so liebte.
    Da traten Bearnir und Huvran aus dem Dunkel. Schweigend ergriffen sie Raigos Hände, und er erwiderte ihren innigen Druck. Er konnte nicht sprechen. Seine Kehle war zugeschnürt und seine Augen von Tränen der Freude verschleiert.
    Auch Werigan und Findir standen still da. Sie ahnten, was Raigo empfand, und auch sie waren gefangen vom Zauber des in Lichterglanz gehüllten Tales und der Schönheit des G e sangs.
     
    Als das Lied verklungen war, hatte Raigo sich wieder gefaßt. Herzlich begrüßte er Huvran und Bearnir und bat um Vergebung, daß er Fremden das Geheimnis der W y ranen offenbart ha t te.
     
    Doch Huvran lächelte nur und sagte: „Es war so geplant, daß du mit deinen Freunden hie r her kommen solltest, und sie sind uns herzlich willkommen. Schon am sp ä ten Nachmittag haben wir euer Nahen entdeckt. Das gab uns

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