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Der goldene Greif

Der goldene Greif

Titel: Der goldene Greif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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sonst hätte der Vogel getan, wenn sein Herr umgekommen wäre? Das ist eine sehr plausible Erklärung.“
     
    Auch die anderen Moradin waren mit Raigos Plan einverstanden, denn alle hatten die Hei m lichkeit satt.
    So zogen sie bereits am nächsten Tag auf der Handelsstraße der Grenze von Ruwarad en t gegen.
     
    Als sie sich eine Woche später dem Grenzposten vor dem Paß nach Ruwarad näherten, wu r den sie von schwerbewaffneten Soldaten angerufen:
     
    „Halt, im Namen des Königs! Wer seid ihr, und was sucht ihr in diesen Zeiten in u n serem Land? Wißt ihr nicht, daß unser Land sich im Krieg befindet und kein Fre m der die Grenze passieren darf ohne Erlaubnis von Konias, unserem Herrn?“
     
    „Gerade zu Konias wollen wir ja“, antwortete Raigo. „Wir kommen aus Ubiranien vom Hofe König Vangors. Wir gehören zu seinen Moradin und wollen im Namen unseres Herrn bei eurem König um eine Auskunft bitten.“
     
    „So?“ Der Anführer der Soldaten zog die Augenbrauen hoch. „Zu den Vangoran M o radin wollt ihr gehören? Könnt ihr das beweisen?“
     
    Raigos Lächeln wurde gefährlich. Er hatte keine Lust, sich lange mit dem Mann au f zuhalten.
     
    „Nun, wir könnten es Euch auf eine sehr deutliche Art beweisen“, sagte er, und in seiner Stimme klang eine Drohung mit. „Aber Ihr würdet den Beweis nicht überleben. Doch wir kommen in Frieden, und daher werden wir versuchen, Euch auf a n dere Weise die Wahrheit unserer Worte zu belegen. Kennt Ihr oder einer eurer Mä n ner das Wappen von Ubiranien?“
     
    „Ich kenne es, Herr!“ sagte einer der Soldaten, ein älterer Mann.
     
    „So komm herüber und schaue auf die Ringe an unseren Händen!“ forderte Raigo ihn auf. „Jeder von ihnen trägt das Wappen Vangors, und du wirst wissen, daß nur ein Moradin di e ses Wappen außer dem König führen darf.“
     
    Zögernd trat der Mann näher und betrachtete die Ringe an den Händen der Mor a din, die diese ihm entgegenstreckten. Da sie hier ihre Herkunft nicht verbergen, sondern - im G e genteil - offen zeigen wollten, hatten alle das Zeichen der Moradin angelegt.
     
    „Es stimmt!“ rief der Mann erstaunt. „Dies ist das Wappen von Ubiranien, und ich habe auch gehört, daß die Moradin solche Ringe tragen. So seid ihr wohl gar Neskon, denn ich sehe einen Adler auf E u rem Sattelknauf!“
     
    „Nein, ich bin nicht Neskon“, antwortete Raigo, „aber dies ist in der Tat sein Adler. Das Tier kam zu uns zurück, lange nachdem sein Herr Ubiranien verlassen hatte, um nach Ruwarad zu gehen. Gerade darum wollen wir König Konias aufsuchen, um vielleicht von ihm Nac h richt über den Verbleib unseres Gefährten zu erhalten.“
     
    „Ihr werdet Konias willkommen sein“, sagte nun der Anführer. „Doch wahrscheinlich habt ihr den weiten Weg umsonst gemacht. Nie hörte ich, daß Neskon in Ruwaria gewesen sei, und ein solcher Mann wäre in Ehren am Hofe aufgenommen worden.“
     
    „Ihr werdet uns verzeihen, wenn wir dennoch darauf bestehen, das von Konias selbst zu erfahren“, lächelte Raigo verächtlich. „Es mag ja sein, daß der König nicht alle seine G e heimnisse mit Euch teilt.“
     
    Der Mann war sichtlich beleidigt. „Ich bin zwar nicht der Ratgeber des Königs“, an t wortete er gekränkt, „aber immerhin ein Verwandter der Königin, welche die Götter leider vor drei Mo n den zu sich riefen. Daher lebe ich bei Hofe, und hätte Neskon wohl gesehen, wenn er dor t hin gekommen wäre. Aber Ihr sollt Euren Willen haben. Mein Name ist Ubias, und ich werde euch selbst zu Konias geleiten. Dann werdet ihr sehen, daß ich die Wahrheit sprach.“
     
    „Ich heiße Randor“, sagte Raigo, „und meine Gefährten sind Werigan, Namur, Findir, Storn und Gilian. Und Ihr sollt wissen, daß hier vor Euch die Söhne von Königen und Fürsten st e hen, auch wenn sie ihre wahren Namen nicht nennen, solange sie in Vangors Diensten st e hen.“
     
    Ubias war sichtlich beeindruckt. Er verbeugte sich tief und sagte dann:
     
    „König Konias wird die Ehre Eures Besuches an seinem Hof zu schätzen wissen, auch wenn er Euch vielleicht nicht helfen kann. Darum bitte ich Euch nun, mir zu folgen. Der Weg nach Ruwaria ist weit, und Ihr würdet ständig aufgehalten werden, wenn ich nicht mit Euch reite. So aber können wir, wenn wir schnell reiten, die Hauptstadt in fünf Tagen erreichen.“
     
    Er rief nach seinem Pferd und stieg auf. Der Schlagbaum hob sich vor den sechs Gefährten, und sie folgten dem

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