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Der goldene Greif

Der goldene Greif

Titel: Der goldene Greif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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kurze Zeit später erhoben sich auch die anderen Cygonen, und Raigo und seine Freunde wurden zu ihren Gemächern zurückgebracht. Raigo ging noch mit in das Zimmer der Gefährten, das dem seinen gegenüber lag. Als sich die Tür hinter ihnen schloß, meinte Werigan:
     
    „Du solltest sie nicht so lange warten lassen. Geh lieber hinüber.“
     
    „Du meinst, sie wartet schon auf mich?“ fragte Raigo verblüfft.
     
    „Du bist ein Schaf, Raigo!“ spottete Werigan. „Womit hast du nur all die Jahre an Vangors Hof verbracht? Gab es dort nicht genug Gelegenheit, etwas über die Frauen zu lernen? Ich kann mich doch sehr gut erinnern, daß du einige Damen nicht nur in den Garten begleitet hast. Was fragst du also?“
     
    Diesmal war es an Raigo zu erröten, und Gilian lachte: „Siehst du, Findir, ich sche i ne nicht der einzige zu sein, der Angst vor Eja hat.“
     
    „Schon gut, schon gut, ich geh ja schon!“ brummte Raigo verlegen. „Aber sehr wohl ist mir bei dieser Geschichte nicht. Ich weiß nicht, ob ich wirklich über meinen Schatten springen kann.“
     
    „Denke immer daran, daß du Coriane nie gewinnst und daß all deine Mühen umsonst w a ren, wenn du versagst!“ mahnte Werigan. „Das wird dir helfen, die Situation zu meistern.“
     
    Raigo ging mit zögernden Schritten über den Gang auf sein Zimmer zu. Was ihn erwartete, widerstrebte ihm, nicht nur wegen Coriane, sondern auch, weil Eja böse und verdorben war. Darüber konnte ihn auch ihre Schönheit nicht hinwegtäuschen. Langsam öffnete er die Tür, trat ein und schloß sie leise hinter sich.
    In der Mitte des Zimmers stand Eja. Das sanfte Licht der Kerzen im Hintergrund ließ ihren makellosen Körper durch das hauchzarte Gewand schimmern, das in weichen Linien von ihren Schultern floß. Ihr flammendes Haar fiel gelöst in weichen Locken über ihren Rücken. Kein Edelstein, keine Goldspange schmückte es, nur der Schein der Kerzen ließ kupferne Funken in ihm aufblitzen, als sie sich Raigo nun zuwan d te.
     
    „Du hast mich lange warten lassen, Randor!“ Ihre dunkle Stimme vibrierte. Sie kam auf ihn zu, und ihre weichen Arme legten sich um seinen Hals. „Komm, Geliebter!“ flüsterte sie. „Schon zu lange habe ich auf einen Mann wie dich warten müssen.“
     
    Raigo atmete schwer. Ihre lockende Nähe, der Druck ihres schlanken Körpers gegen den dünnen Seidenstoff seines Anzugs, der betörende Duft ihres Haares benebelten seine Si n ne. Langsam neigte er sich ihren vollen Lippen zu, die sich ihm, leicht g e öffnet, mit feuchtem Glanz darboten. Ohne daß es ihm richtig bewußt wurde, zog er sie an sich und preßte se i nen Mund auf den ihren. Ihre Arme lösten sich von seinem Hals, und er fühlte, wie ihre g e schmeidigen Hände unter sein Hemd glitten. Die Berührung ließ kleine Schauer über seine Haut laufen. Sie entzog ihm ihren Mund und sah ihm in die Augen. Er spürte, wie er immer tiefer in diesen smarag d grünen Seen versank, in deren Tiefe ein eiskaltes, wildes Feuer brannte. Schmer z haft pochte das Amulett auf seiner Brust. Raigo merkte es, und entzog sich sofort der Macht ihrer Augen.
    Doch von der Leidenschaft, die ihn in den Armen dieser Frau überwältigte, konnte das Am u lett ihn nicht lösen. Mit beiden Händen griff er in ihre Haarmähne und bog ihren Kopf z u rück. Mit brennender Gier küßte er sie, und sie stöhnte unter seinem harten Griff. Doch sie erw i derte seine Küsse mit ungestümer Wildheit. Während er mit der einen Hand ihren Kopf an sich preßte, streifte die andere das leichte G e wand von ihren Schultern. Die heiße Glätte ihrer Haut unter seinen Händen steige r te seine Erregung. Als sie nun den Verschluß seines Hemdes am Hals löste, wurde seine Ungeduld immer größer. Er riß sich das Hemd über den Kopf und warf es achtlos zu Boden. Beim Überstreifen verfing sich das Medaillon im Stoff des Hemdes und wurde auf seinen Rücken gezerrt.
    Flammend vor Begierde hob Raigo Eja auf und trug sie zum Bett. Der Anblick ihres weißen Körpers in der schwarzen Seide raubte ihm die letzte Beherrschung, und er warf sich über sie.
     
    Als er dann später neben ihr lag, die Augen ermattet geschlossen, wandte sie sich ihm zu und strich ihm eine Locke seines Haares aus  der schweißfeuchten Stirn. Dabei fiel ihr Blick auf das Amulett, das nun wieder an seinem Platz lag. Sie stutzte und beugte sich darüber. Wut flammte in ihren Augen auf und verzerrte ihr sch ö nes Gesicht zu einer Fratze. Dann zog

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